Wall Street-Schluss: Zurückhaltung nach FOMC-Sitzungsprotokoll

New York (aktiencheck.de AG) - Die amerikanischen Börsen zeigten sich am Dienstag kaum verändert. Sorgen um die Stabilität des hochverschuldeten Griechenland belasteten weiter die Stimmung. Der Dow Jones Industrial Average verlor 0,03 Prozent auf 10.969,99 Zähler. Der S&P 500 stieg um 0,17 Prozent auf 1.189,43 Zähler. Der Nasdaq Composite wiederum legte um 0,30 Prozent auf 2.436,81 Punkte zu.

Belastet wurden die Märkte u.a. durch Sorgen um das hochverschuldete EU-Mitglied Griechenland. Eine Finanznachrichtenagentur hatte berichtet, dass Griechenland Korrekturen am Nothilfeplan der EU-Länder anstrebe, um ein Einschalten des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu verhindern. Dies wurde jedoch inzwischen dementiert. Darüber hinaus will Griechenland offenbar erneut eine milliardenschwere Anleiheemission platzieren. Presseangaben zufolge werde das ins Schlingern geratene EU-Mitglied voraussichtlich noch in diesem Monat eine weitere Anleihe im Gesamtwert von 5 bis 10 Mrd. Euro anbieten. Dabei richte man sich vor allem an Investoren aus den USA, nachdem in Europa das Kaufinteresse für griechische Staatsanleihen merklich nachgelassen habe. Der griechische Finanzminister George Papaconstantinou werde die neue Anleihe voraussichtlich nach dem 20. April den US-Investoren auf einer Roadshow nahebringen, hieß es.

Konjunkturseitig stand in den USA das FOMC-Sitzungsprotokoll im Fokus. Dabei hält man sich bei der Fed hinsichtlich der Dauer der Nullzinspolitik weiter bedeckt. Der zuletzt vom FOMC genannte "ausgedehnte Zeitraum" könne dem Protokoll zufolge nicht mit sechs Monaten oder einem anderen bestimmten Zeitraum übersetzt werden. Statt von konkreten Zeitangaben wolle man die Entscheidung über eine Abkehr von der Nullzinspolitik von der Entwicklung der Wirtschaft abhängig machen. Beim Blick auf den Energie- und Rohstoffsektor stach der hohe Ölpreis ins Auge. Dieser profitierte zuletzt von positiven US-Konjunkturdaten und tendierte bei deutlich über 86 Dollar pro Barrel.

Auf der Unternehmensseite hat der Telefonkonzern AT&T (AT&T) heute ein milliardenschweres Investitionsprogramm angekündigt. Wie aus einer Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht, werde man 2010 rund 1 Mrd. Dollar in die Erweiterung von Netzwerkkapazitäten sowie die Erweiterung des Produktangebots ausgeben. Dabei richte sich das Augenmerk vor allem auf die Angebotspalette für kleinere und mittlere Unternehmen, denen zusätzliche Applikationen und Services offeriert werden sollen. Die Aktie von AT&T schloss unverändert.

Die AutoNation Inc. hat ihre Prognose für das erste Quartal 2010 erhöht. Demnach erwartet der größte Händler von Neu- und Gebrauchtwagen in den USA nun einen Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft von 32 bis 35 Cents je Aktie. Zuvor hatte AutoNation 29 bis 32 Cents je Aktie in Aussicht gestellt. Die Marktschätzungen der Analysten liegen derzeit bei durchschnittlich 31 Cents je Aktie. Beim Umsatz hält AutoNation die bisherige Prognose von 2,8 Mrd. Dollar aufrecht. Die Analysten sehen den Umsatz wiederum bei 2,75 Mrd. Dollar. Die Meldung sorgte am Markt für Furore, weshalb die Aktie mehr als 3 Prozent zulegen konnte.

Der Energieversorger Xcel Energy hat seine Marktposition im US-Bundesstaat Colorado weiter verstärkt. Wie aus einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, werde Xcel Energy zwei Elektrizitätswerke des US-Wettbewerbers Calpine übernehmen. Der Kaufpreis für die beiden in der Nähe von Denver gelegenen Kraftwerke wurde auf 739 Mio. Dollar beziffert. Die Kapazität beider Kraftwerke reicht für die Versorgung von knapp 700.000 Haushalten. Papiere von Xcel Energy tendierten am Ende rund ein Prozent fester.

Der Kohleproduzent Peabody Energy hat sein Übernahmeangebot für den australischen Konkurrenten Macarthur Coal angehoben. Wie aus einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, bietet Peabody Energy nunmehr 14,00 (zuvor: 13,00) Australische Dollar (AUD) in bar für eine Aktie von Macarthur Coal. Der australische Kohleproduzent plant seinerseits die Übernahme von Gloucester Coal . Er hatte bereits im Dezember vergangenen Jahres eine Übernahmeofferte in Höhe von 669 Mio. AUD vorgelegt und will in diesem Zusammenhang die von der Noble Group gehaltene Mehrheitsbeteiligung von 87,7 Prozent an Gloucester übernehmen. Peabody will indes die von Macarthur Coal angestrebte Übernahme von Gloucester Coal verhindern und hat eine Verlegung der zum 12. April angesetzten Hauptversammlung beantragt. Im Rahmen der Aktionärsversammlung sollen die Aktionäre von Macarthur Coal die geplante Übernahme von Gloucester Coal absegnen. Am Ende legten Peabody-Aktien um knapp 0,9 Prozent zu.

Die CA Inc. , ein Hersteller von Business-Software, meldete heute, dass sie im Rahmen einer Restrukturierung rund 1.000 Stellen streichen und Niederlassungen schließen wird, um Kosten zu senken. CA-Titel gaben 1,9 Prozent ab. (06.04.2010/ac/n/m)