14.08.2007 08:24:00

Ausblick: Die Märkte am Dienstag

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Standardwerte konnten gestern ihre anfänglichen Zugewinne über den Tagesverlauf hinweg verteidigen und beendeten den ersten Handelstag der Woche mit Kursaufschlägen. Zum Ende legte der Dax um 1,78 Prozent auf 7.474,33 Punkte (XDAX: 7.419,63 Punkte; +0,01 Prozent) zu, während der MDAX um 2,55 Prozent auf 10.185,56 Zähler hinzugewann. Nach freundlichem Handelsbeginn sorgten starke US-Konjunkturdaten am Nachmittag für zusätzlichen Auftrieb. Besonders erfreulich fielen dabei die unerwartet starken Zuwächse beim Einzelhandelsumsatz aus. In der Vorwoche war es aufgrund von Unsicherheiten in Zusammenhang mit der US-Hypothekenkrise zu teilweise massiven Kurseinbrüchen gekommen.

Fast über den gesamten Handelsverlauf hinweg waren die Anteilsscheine von MAN mit an der Spitze des DAX zu finden. Dabei konnte der Wert neben positiven Analystenkommentaren auch von Presseberichten über die geplante Verlagerung der Bus-Produktion nach Polen profitieren und mehr als 4 Prozent zulegen. Der Stahlkonzern ThyssenKrupp konnte nach der am Freitag erfolgten Veröffentlichung der Quartalszahlen gestern durch überwiegend positive Analystenkommentare ebenfalls deutlich zulegen und rangierte mit einem Plus von 3,8 Prozent mit am oberen Ende. Auf Erholungskurs befanden sich außerdem die Anteilsscheine von DaimlerChrysler, Deutsche Lufthansa sowie Infineon, die sich von ihren recht deutlichen Abschlägen der vergangenen Handelstage erholen konnten ebenfalls durch die Bank mehr als 3 Prozent hinzugewannen.

Ganz oben auf der Einkaufsliste befanden sich außerdem Finanztitel, die in der Vorwoche in Zusammenhang mit der Krise um US-Hypothekenkredite deutlich unter Druck geraten waren. Hier konnten vor allem Anteilsscheine der Hypo Real Estate, Allianz und Commerzbank deutlichere Zugewinne vorweisen. Die Aktie der Deutschen Bank profitierte zusätzlich von der Nachricht, dass man den ehemaligen US-Notenbankchef Alan Greenspan als Berater verpflichten konnte. Die Münchener Rück konnte von Presseberichten profitieren, wonach ein in Dubai ansässiger Fonds eine größere Beteiligung an dem Rückversicherungskonzern erwerben will und tendierte ebenfalls deutlich fester.

Weniger gut lief es hingegen für die Aktie des Industriekonzerns Siemens, die angesichts neuer Spekulationen über eine Ausweitung der Schmiergeldaffäre mehr als ein Prozent einbüßte. Weniger gefragt waren außerdem die Anteilsscheine von SAP und der Deutschen Post die jeweils deutlichere Abschläge hinnehmen mussten.

In der zweiten Reihe machte die Aareal Bank durch starke Geschäftszahlen auf sich aufmerksam und konnte zum Handelsende mit einem Plus von mehr als 9,5 Prozent aufwarten, was für Platz zwei hinter der Aktie von Krones reichte. Ebenfalls gefragt war die Aktie der Norddeutschen Affinerie, die einem Pressebericht zufolge auf keine Unterstützung durch die Stadt Hamburg in Zusammenhang mit der Abwehr des österreichischen Industriekonzerns A-TEC zählen kann. Zum Ende verbuchte die Aktie des Kupferherstellers ein Plus von mehr als 9 Prozent. Wenig erfreut reagierten die Anleger auf den plötzlichen Wechsel an der Konzernspitze des Bezahlfernsehsenders Premiere. Nach dem überraschenden Rücktritt des Vorstandschefs Kofler musste die Aktie zum Schluss ein deutliches Minus ausweisen.

Der Markt heute:

Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit Verlusten starten. Die Deutsche Bank rechnet zu Handelsbeginn mit 7.451 Punkten und HSBC Trinkaus & Burkhardt sieht den DAX bei 7.406 Zählern.

Konjunktur- und Wirtschaftstermine:

In Deutschland steht heute das BIP zur Veröffentlichung an. Ferner werden in Frankreich die Verbraucherpreise und das BIP, in Großbritannien die Verbraucherpreise und in der EU die Industrieproduktion und das BIP bekannt gegeben. Aus den USA werden heute die Erzeugerpreise und die Handelsbilanz gemeldet.

Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:

Quartalszahlen stehen heute bei Agilent Technologies Inc., Applied Materials Inc., Fossil Inc., Home Depot Inc., TJX Cos. Inc., Wal-Mart Stores Inc., AUGUSTA Technologie AG, AWD Holding AG, Bauer AG, Beate Uhse AG, BERU AG, Carl Zeiss Meditec AG, Crucell N.V., CyBio AG, D.Logistics AG, Deutsche EuroShop AG, Dr. Hönle AG, Drillisch AG, ErSol Solar Energy AG, euromicron AG, Evotec AG, Funkwerk AG, GfK AG, Grammer AG, HCI Capital AG, Heiler Software AG, HOCHTIEF AG, IM Internationalmedia AG, init - innovation in traffic systems AG, Jerini AG, K+S AG, Norddeutsche Affinerie AG, OnVista AG, Q-CELLS AG, R. STAHL AG, REpower Systems AG, Sanacorp Pharmahandel AG, SCM Microsystems Inc., SolarWorld AG, STADA Arzneimittel AG und TRIA IT-solutions AG an.

Die US-Börsen:

Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Montag mit Verlusten. Während der Dow Jones mit 13.233 Punkten um 0,02 Prozent abnahm, ging die Nasdaq um 0,10 Prozent auf 2.542 Zähler zurück. Die Futures notieren derzeit im Minus. Gegen 08:00 Uhr tendiert der NASDAQ Future bei 1.939 Punkten (-0,2 Prozent) und der S&P Future bei 1.454 Zählern (-0,1 Prozent).

Devisen, Gold und Rohstoffe:

Brent Oil: 71,29 Dollar; Euro: 1,3612 Dollar; Gold: 669,35 Dollar

Wichtige Meldungen:

Die Europäische Kommission hat am Montag nach der EU-Fusionskontrollverordnung das geplante Joint Venture zwischen der französisch-italienischen STMicroelectronics N.V. , dem zweitgrößte Chip-Hersteller in Europa, und dem amerikanische Chip-Hersteller Intel Corp. (ISIN US4581401001/ WKN 855681) genehmigt. Das Joint Venture soll weltweit im Verkauf so genannter Flash-Speicher tätig sein. Flash-Speicher werden vor allem in Speicherkarten, Mobiltelefonen und anderen tragbaren Geräten verwendet. Den Angaben zufolge kam die Kommission zu dem Schluss, dass das Joint Venture den wirksamen Wettbewerb im Europäischen Wirtschaftsraum nicht erheblich behindern wird.

Der US-Energieversorger TXU Corp. (ISIN US8731681081/ WKN 852656) kündigte am Montag die Aufspaltung des Konzerns an, sollte eine Übernahme nicht zu Stande kommen. Zuletzt hatte der Konzern eine Buy-Out-Offerte über rund 45 Mrd. Dollar von den Private Equity-Gesellschaften Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) und die Texas Pacific Group (TPG) erhalten. Ein höheres Gegenangebot war trotz langer Suche nicht erfolgt. Angesichts der Probleme bei Großkrediten hält der Konzern eine Verzögerung oder ein Absagen der Übernahme für möglich. Eine Aufspaltung könnte im Rahmen der Bereiche Stromerzeugung, Stromtransport oder Stromvertrieb erfolgen.

Die Norddeutsche Affinerie AG (NA) (ISIN DE0006766504/ WKN 676650) kann bei ihrer Suche nach einem Helfer gegen den österreichischen Industriekonzern A-TEC Industries AG (ISIN AT00000ATEC9/ WKN A0LFDH) Presseangaben zufolge wohl nicht auf die Unterstützung der Hansestadt Hamburg zählen. Wie die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, ist ein Einstieg der Stadt in das dort ansässige Unternehmen anders als etwa im Fall des Kosmetikkonzerns Beiersdorf sehr unwahrscheinlich. Der Konzernchef des im MDAX notierten Kupferherstellers Werner Marnette, sucht laut dem Bericht deshalb nach anderen Investoren, die ein Interesse haben, Europas größte Kupferhütte am Standort zu erhalten und das als lohnendes Investment sähen, zitiert die Wirtschaftszeitung Quellen aus dem Umfeld des Managers. Damit schwinden laut dem Bericht die Hoffnungen von Marnette dahin, dem durch Mirko Kovats gelenkten österreichischen Industriekonzern Paroli bieten zu können. A-TEC besitzt derzeit 15 Prozent an der NA und hat Ansprüche angemeldet, diesen Anteil auszubauen und künftig drei Aufsichtsratsmitglieder zu stellen. Gleichzeitig blockiert er mit einer Sperrminorität die geplante Übernahme des belgischen Konkurrenten Cumerio N.V./S.A. (ISIN BE0003819365/ WKN A0D94N) durch die Norddeutsche Affinerie. Ein Treffen von Kovats und Marnette vergangene Woche in Hamburg brachte keine Lösung. Die Stadt, so berichtet die "FTD" unter Berufung auf Branchenkreise, sehe anders als im Fall Beiersdorf keine Möglichkeit, z.B. mit einer Beteiligung von 10 Prozent eine Mehrheit an der NA in der Hand befreundeter Investoren abzusichern. "Der Einsatz von Steuermitteln scheint dem Senat unter diesen Umständen schwer zu rechtfertigen", wird ein mit den Vorgängen Vertrauter zitiert. Als mögliche Partner würden nun etwa die HSH Nordbank, die Hamburger Sparkasse und auch die Commerzbank AG (ISIN DE0008032004/ WKN 803200) gehandelt. (14.08.2007/ac/n/m)

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