09.04.2013 20:47:32

Aktien New York: Dow steigt auf Rekordhoch - Hoffnung auf gute Zahlen treibt an

    NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) ist am Dienstag auf ein Rekordhoch geklettert. Als Kurstreiber sahen Börsianer mit Blick auf die angelaufene Berichtssaison die Hoffnung, dass die Unternehmenszahlen die Erwartungen übertreffen könnten, sowie positive Inflationsdaten aus China, die die Rohstoffpreise beflügelten. Am Vorabend nach Börsenschluss hatte der Aluminiumkonzern Alcoa den Zahlenreigen eingeläutet.

    Der Dow stieg nach einem verhaltenen Start zuletzt um 0,63 Prozent auf 14.706,06 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) gewann 0,61 Prozent auf 1.572,53 Punkte und blieb damit nur knapp unter seinem im Oktober 2007 erreichten Rekordstand von 1.576,09 Punkten. An der technologielastigen Nasdaq-Börse legte der Composite-Index (NASDAQ Composite) um 0,70 Prozent auf 3.244,77 Punkte zu, während der Auswahlindex Nasdaq 100 (NASDAQ 100) um 0,85 Prozent auf 2.809,82 Punkte vorrückte.

    Die Alcoa-Titel (Alcoa) gerieten nach der Zahlenvorlage in heftige Kursturbulenzen und verloren zuletzt 0,12 Prozent. Wegen des Preisverfalls bei Aluminium war der Umsatz um drei Prozent zurückgegangen und blieb damit etwas hinter den durchschnittlichen Analystenerwartungen zurück. Auf Kritik stießen zudem die Entwicklung des freien Cashflows und der ungewisse Geschäftsausblick. Dagegen war der Gewinn dank Einsparungen um überraschend deutliche 58 Prozent hochgesprungen. Die Aktien des Flugzeugherstellers Boeing verteuerten sich nach einem Großauftrag aus der Türkei um 0,47 Prozent.

    Die Aktien von First Solar schossen um 40,16 Prozent hoch, nachdem der Solarkonzern über den Markterwartungen liegende Umsatz- und Gewinnziele für 2013 verkündet hatte. Grund dafür sei ein Projekt in Südkalifornien, hieß es. Bereits zuvor hatte der Unternehmenschef des Solarkonzerns von einer Marktstabilisierung gesprochen und langfristige Gewinnmargen von 20 bis 30 Prozent in Aussicht gestellt.

    Bei Microsoft und Oracle konnten sich die Aktionäre über Kursgewinne von 3,64 beziehungsweise 1,73 Prozent freuen. Beide Softwarehersteller gehören zu den Google-Konkurrenten (Google), die eine neue Wettwerbsprüfung von Googles führendem Smartphone-Betriebssystems Android durch die EU-Kommission erreichen wollen. Deren Organisation Fairsearch.org reichte in Brüssel eine Beschwerde ein, in der sie Google ein wettbewerbsfeindliches Verhalten im mobilen Geschäft vorwirft. Die Aktien des Internetkonzerns ließ das relativ unbeeindruckt: Sie verteuerten sich um 0,97 Prozent. Derweil dementierte das auf die Echtzeit-Kommunikation im Internet spezialisierte Unternehmen WhatsApp Gerüchte einer geplanten Übernahme durch Google.

    Für die Aktien von Mastercard (MasterCard) ging es hingegen um 1,70 Prozent bergab, nachdem die EU-Kommission erneut gegen bestimmte Gebühren des Kreditkarten-Anbieters vorgeht. Nach Ansicht der Brüsseler Wettbewerbshüter verstoßen die Geschäftspraktiken des Unternehmens gegen europäisches Recht. Daher hat die EU-Behörde ein Verfahren eingeleitet und prüft, ob Mastercard bei Transaktionen mit Zahlungskarten in Europa den Wettbewerb behindert und damit Zahlungen verteuern könnte. Im Fall eines Verstoßes gegen EU-Recht drohen den Amerikanern hohe Geldbußen. Seit Jahren streiten Mastercard sowie der Konkurrent Visa (Vivendi Universal) mit Brüssel um millionschwere Gebühren bei bestimmten Abrechnungen. Die Visa-Titel gaben um 0,76 Prozent nach und American Express verbilligten sich um 0,43 Prozent.

    Beim Nahrungsergänzungsmittel-Hersteller Herbalife, dessen Aktie zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt war, sorgte Analysten zufolge die mögliche Einstellung der Börsennotierung für Kursverluste von 3,96 Prozent. Laut Medienberichten muss sich das Unternehmen einen neuen Bilanzprüfer suchen, nachdem die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ihr Mandat niedergelegt hat. Ein KPMG-Partner soll Insider-Informationen über Kunden weitergegeben haben, die für Börsengeschäfte genutzt worden seien./gl/he

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