17.09.2008 22:25:00

Wall Street-Schluss: Dow Jones verliert fast 450 Punkte und schließt unter 11.000 Punkten

New York (aktiencheck.de AG) - Die amerikanischen Börsen mussten am Mittwoch mit kräftigen Abschlägen aus dem Handel gehen. Im Fokus stand weiter die Finanzmarktkrise und Gerüchte um weitere Probleme einiger Banken und Versicherungen.

Das US-Leistungsbilanzdefizit wies im zweiten Quartal 2008 einen Anstieg aus. Demnach erhöhte sich das Defizit auf 183,1 Mrd. Dollar, während Volkswirte lediglich eine Zunahme auf 180,0 Mrd. Dollar prognostiziert hatten.

Die US-Wohnbaubeginne verzeichneten im August 2008 einen saisonbereinigten Rückgang. So verringerte sich die Zahl auf 0,895 Millionen Baubeginne und erreichte den niedrigsten Stand seit 17 Jahren. Damit wurden das revidierte Vormonatsniveau von 0,954 (vorläufig: 0,965) Millionen um 6,2 Prozent und der entsprechende Vorjahreswert von 1,337 Millionen um 33,1 Prozent verfehlt.

Die Baugenehmigungen in den USA verbuchten im August 2008 einen saisonbereinigten Rückgang. So wurden auf annualisierter Basis insgesamt 0,854 Millionen Baugenehmigungen für Privathäuser erteilt. Hierbei handelt es sich um ein 26-Jahres-Tief. Damit wurden das Vormonatsniveau von 0,937 Millionen um 8,9 Prozent und der entsprechende Vorjahresstand von 1,343 Millionen um 36,4 Prozent verfehlt.

Der Dow Jones verlor am Ende 4,06 Prozent auf 10.609,66 Punkte, der S&P 500 gab 4,71 Prozent auf 1.156,39 Zähler nach. Die Technologiebörse Nasdaq verzeichnete wiederum ein Minus von 4,94 Prozent auf 2.098,85 Punkte.

Der schwer angeschlagene Versicherungskonzern American International Group (AIG), dessen Aktien seit zwei Tagen enorm unter Druck stehen, erhält Unterstützung von der US-Notenbank Fed. Dabei wird die Federal Reserve Bank of New York dem Konzern bis zu 85 Mrd. Dollar leihen. Im Rahmen der Kreditfazilität mit einer Laufzeit von zwei Jahren erhält die US-Regierung im Gegenzug eine Beteiligung in Höhe von 79,9 Prozent an AIG und hat zudem das Recht, gegen die Zahlung von Dividenden ein Veto einzulegen sowie Management-Veränderungen durchzusetzen. Bis zum Abend verlor die Aktie 45 Prozent.

Die Investmentbank Morgan Stanley hat gestern nach US-Börsenschluss die Zahlen zum dritten Fiskalquartal 2007/08 veröffentlicht. Dabei konnte der Finanzkonzern positiv überraschen und die Erwartungen übertreffen. Aufgrund von Gerüchten um Probleme aufgrund der Finanzmarktkrise brach die Aktie um 26 Prozent ein.

Die US-Behörden haben laut der "New York Post" eine Reihe von Banken kontaktiert und diese gefragt, ob sie an einer Übernahme von Washington Mutual interessiert wären, sollte die angeschlagene Sparkasse ins Wanken geraten. Unter den Banken befinde sich u.a. auch JPMorgan Chase. Diese hat laut einem Bericht der britischen Zeitung "Daily Mail" bereits Interesse angemeldet. Während es bei Washington Mutual 13 Prozent nach unten ging, verloren Aktien von JPMorgan Chase knapp 12 Prozent.

Adobe Systems meldete gestern nach US-Börsenschluss die Zahlen zum dritten Fiskalquartal 2007/08. Dabei konnte der amerikanische Software-Hersteller abermals einen Umsatzanstieg verzeichnen. Die Erwartungen der Analysten wurden damit trotz eines leichten Gewinnrückgangs übertroffen. Bis zum Abend verlor die Aktie 5 Prozent.

Der Speicherchip-Hersteller SanDisk hat ein 5,85 Mrd. Dollar schweres Übernahmeangebot des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung Electronics erhalten und dieses abgelehnt. Bis zum Abend ging es bei SanDisk knapp 39 Prozent nach oben.

Der Lebensmittelkonzern General Mills meldete heute, dass sein Gewinn im ersten Quartal leicht gesunken ist, was vor allem mit höheren Rohstoffkosten zusammenhängt. Die Jahresprognose wurde indes nach oben korrigiert. Die Aktie gewann 1,7 Prozent.

Der Automobilzulieferer Federal-Mogul hat im Zuge der weiterhin schwachen Rahmenbedingungen in der Automobilindustrie groß angelegte Stellenstreichungen angekündigt. So sollen weltweit rund 4.000 Mitarbeiter abgebaut werden. Die Aktie verlor 2,2 Prozent. (17.09.2008/ac/n/m)

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