09.04.2013 18:53:32

MÄRKTE EUROPA/Europas Börsen in der Warteschleife

   Von Manuel Priego-Thimmel

   Von der Euphorie zu Jahresbeginn ist nicht mehr viel übrig. Angesichts der gerade beginnenden US-Berichtssaison blieben die Anleger am Dienstag vorsichtig. Auch sind mit den zuletzt eher enttäuschenden Konjunkturdaten wieder Wachstumssorgen aufgekommen. Alcoa hatte als erstes großes US-Unternehmen am Vorabend über die Entwicklung im abgelaufenen Quartal berichtet. Während die Gewinne besser als erwartet ausfielen, wurden die Erwartungen an die Umsätze nicht ganz erreicht.

   Der Euro-Stoxx-50 stieg 0,2 Prozent auf 2.595 Punkte, unter anderem gestützt von kräftigen Aufschlägen im Bankensektor. Der Dax gab indes 0,3 Prozent auf 7.638 nach. Morgan Stanley hat sich zu den kurzfristigen Aussichten für die europäischen Aktienmärkte zurückhaltend geäußert. Die Analysten schließen nicht aus, dass es im Frühjahr zu einer Wachstumsabschwächung kommen wird, wie dies in den vergangenen beiden Jahren bereits der Fall gewesen sei.

   Am Devisenmarkt setzte der Euro die Erholung fort und stieg bis in den Bereich von 1,31 Dollar. Der schwache US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag hat der Aufwärtsbewegung des Greenback zunächst einmal ein Ende gesetzt. Ein rasches Ende der ultralockeren Geldpolitik der Federal Reserve ist nach den Zahlen bis auf weiteres nicht in Sicht. Derzeit kauft die US-Notenbank monatlich Anleihen in einem Volumen von 85 Milliarden Dollar.

   An den europäischen Anleihemärkten blieb es ruhig. Die Krise in Zypern bzw das für das Sparprogramm der portugiesischen Regierung ungünstige Urteil des dortigen Verfassungsgerichts hat der Nachfrage nach Anleihen aus der Peripherie kaum geschadet. Die Anleger vertrauen weiter darauf, dass die EZB ein Wiederaufflammen der Schuldenkrise notfalls mit Anleihenkäufen verhindern wird.

   Am Aktienmarkt war EADS das Hauptthema. Nachdem vor kurzem Spanien einen Aktienanteil von 1,15 Prozent am Markt verkauft hatte, hat sich nun auch der französische Großaktionär Lagardère von einem Anteil von 7,4 Prozent getrennt. Die Aktien wurden zu 37,43 Euro das Stück am Markt platziert. Damit fließen den Franzosen aus dem Verkauf 2,28 Milliarden Euro zu. Der höhere Streubesitz dürfte die EADS-Aktie zwar kurzfristig belasten, mittelfristig aber stützen, sagten die Analysten von RBC. EADS-Papiere verloren 3 Prozent auf 37,62 Euro.

   Gekauft wurden dagegen Aktien von Rohstoffproduzenten und Bankenpapiere. Die Sektoren stiegen 3,3 Prozent bzw 1,9 Prozent. Die Aufschläge bei Bankaktien wurden von Händlern mit einer Gegenbewegung auf die starken Verluste der vergangenen Monate erklärt. Rohstoffwerte folgten derweil den bereits positiven Vorgaben aus Asien. Chris Weston von IG Markets in Melbourne begründete die Käufe mit der niedrigen Bewertung des Sektors, nachdem dieser seit Jahresbeginn 15 Prozent eingebüßt hat. Zudem haben die Eisenerzpreise zuletzt stark angezogen.

   Unter Druck standen Automobilaktien. VW gaben 2,6 Prozent nach und Daimler 0,5 Prozent. Auf die Stimmung drückten die März-Absatzzahlen von VW. Im Unterschied zu Porsche und Audi fielen die VW-Zahlen schwächer aus als im gleichen Vorjahresmonat. "Autos dürften in diesem Quartal mit die schwächste Branche sein", meinte Jürgen Pieper von Metzler. Global seien die Zahlen noch okay, aber Europa ziehe nach unten. Der Analyst schließt Gewinnwarnungen im weiteren Jahresverlauf nicht aus. Auch BMW fielen 0,6 Prozent - und das trotz Rekordabsätze im März.

   Die Telecom-Italia-Aktie zog um 3,8 Prozent an. Grund hierfür war die wieder aufgeflammte Spekulation, der Mobilfunkbereich könnte mit der italienischen 3italia-Gruppe von Hutchison Whampoa verschmolzen werden. Im Gegenzug könnte Hutchison Whampoa 29,9 Prozent an Telecom Italia erhalten, hieß es in der Zeitung "Messagero".

Europäische Schlussbörsen vom Dienstag, 9. April .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.595,13 5,88 +0,2% -1,5 . Stoxx-50 2.650,71 3,70 +0,1% 2,8 . Stoxx-600 288,07 0,43 +0,1% 3,0 Frankfurt XETRA-DAX 7.637,51 -25,13 -0,3% 0,3 London FTSE-100 6.313,21 36,27 +0,6% 7,0 Paris CAC-40 3.670,72 3,94 +0,1% 0,8 Amsterdam AEX 341,35 0,44 +0,1% -0,4 Athen ATHEX-20 283,48 17,20 +6,5% -8,5 Brüssel BEL-20 2.558,80 14,11 +0,6% 3,4 Budapest BUX 18.285,94 237,43 +1,3% 0,6 Helsinki OMXH-25 2.276,62 9,28 +0,4% 3,0 Istanbul ISE NAT. 30 101.718,35 -719,04 -0,7% 4,1 Kopenhagen OMXC-20 532,32 -0,59 -0,1% 7,3 Lissabon PSI 20 5.558,37 154,51 +2,8% 1,0 Madrid IBEX-35 7.787,10 85,40 +1,1% -3,6 Mailand FTSE-MIB 15.436,07 192,68 +1,3% -5,1 Moskau RTS 1.439,46 19,83 +1,4% -5,7 Oslo OBX 431,20 1,51 +0,4% 5,1 Prag PX 946,78 4,63 +0,5% -8,9 Stockholm OMXS-30 1.175,62 10,78 +0,9% 6,4 Warschau WIG-20 2.347,10 2,38 +0,1% -9,4 Wien ATX 2.380,24 43,80 +1,9% -0,9 Zürich SMI 7.653,95 -37,89 -0,5% 12,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.19 Uhr Mo, 17.45 Uhr EUR/USD 1,3088 1,30% 1,2920 1,2996 EUR/JPY 129,7556 4,35% 124,3505 128,6311 EUR/CHF 1,2197 0,37% 1,2152 1,2156 USD/JPY 99,0895 2,97% 96,2330 98,9695 GBP/USD 1,5323 0,68% 1,5220 1,5248 .=== Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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   April 09, 2013 12:22 ET (16:22 GMT)

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