21.02.2007 17:56:00

DAX Schluss: Schwache US-Vorgaben belasten, Deutsche Börse im Blick

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Nach einem freundlichen Auftakt, in dessen Folge der Dax am Morgen kurzzeitig die psychologisch wichtige 7.000er Marke hinter sich lassen konnte, trübte sich die Stimmung der deutschen Marktteilnehmer im weiteren Handelsverlauf zunehmend ein. Insbesondere schwach aufgenommene US-Konjunkturdaten am Nachmittag bremsten den Höhenflug. So präsentierte das US-Arbeitsministerium für Januar einen unerwartet starken Anstieg der Verbraucherpreise, zudem zogen die US-Frühindikatoren im Januar weniger stark als erwartet an. In der Folge werden auch aus New York fallende Kurse gemeldet. Für den DAX ging es letztendlich um 0,59 Prozent auf 6.941,66 Punkte abwärts, während der MDAX 0,37 Prozent auf 10.162,88 Zähler einbüßte.

Anteilsscheine der Deutschen Börse zählten zu den wenigen Favoriten und legten 2,8 Prozent zu. Hier warten die Anleger nach wie vor gespannt auf die am Abend zur Veröffentlichung anstehende Bilanz. Ferner schürte ein Presseinterview mit dem NYSE-Vizechef Nelson Chai, in dem der Manager Interesse am Kassageschäft der Deutschen Börse bekundete, neue Übernahmephantasien. Papiere von FMC profitierten im Vorfeld der morgigen Geschäftszahlen von einer Aufstufung durch JP Morgan und gingen 1,3 Prozent fester aus dem Handel. Deutlichere Gewinne verzeichneten zudem Titel der Commerzbank sowie der der Allianz.

Linde schlossen gut behauptet. Der Industriegasekonzern meldete heute, dass er mit dem französischen Konkurrenten Air Liquide Verträge zur Neuordnung seiner Joint Ventures in Asien geschlossen hat. DaimlerChrysler litten hingegen unter einem Pressebericht über Probleme bei einem möglichen Chrysler-Verkauf und fielen nach der Kursrallye der vergangenen Tage um 2,8 Prozent zurück. Mit angezogener Handbremse waren außerdem RWE unterwegs. Der Wert rutschte um 3,4 Prozent ab, nachdem der Energieversorger einen Wechsel in der Führungsetage bekannt gegeben hat. ThyssenKrupp litten unter einem knapp 480 Millionen Euro schweren Bußgeld seitens der EU-Kommission und schlossen 1,1 Prozent leichter.

Im MDAX fielen Titel der Aareal Bank mit -3,1 Prozent an das Indexende, nachdem die präsentierten Ergebnisse nicht voll überzeugen konnten. Vossloh profitierten hingegen von einem Auftrag zur Lieferung von sieben Diesellokomotiven und schoben sich um mehr als 5 Prozent vor.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 6.941,66 (-0,59 Prozent)

MDAX: 10.162,88 (-0,37 Prozent)

Tagesgewinner: Deutsche Börse, FMC, Commerzbank

Tagesverlierer: RWE, DaimlerChrysler, TUI

Unternehmensmeldungen:

Die EU-Kommission hat Bußgelder in Höhe von insgesamt 479,67 Mio. Euro gegen die ThyssenKrupp AG , die ThyssenKrupp Elevator AG sowie die ThyssenKrupp Aufzugsgesellschaften verhängt. Wie der Industriekonzern heute mitteilte, wird ihm vorgeworfen, an wettbewerbswidrigen Absprachen in den Benelux-Ländern und Deutschland betreffend Aufzüge und Fahrtreppen beteiligt gewesen zu sein. Der Bußgeldbescheid sei noch nicht zugestellt worden, daher könnten Begründung und Bemessung der Bußgelder derzeit nicht nachvollzogen werden.

Wie das "Wall Street Journal" am Dienstag berichtete, ist weder die französische Renault S.A. (ISIN FR0000131906/ WKN 893113), noch die japanische Nissan Motor Co. Ltd. (ISIN JP3672400003/ WKN 853686) an einer Übernahme der US-Tochter der DaimlerChrysler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) interessiert. Der Zeitung zufolge wollen Renault und Nissan zwar beide, dass sich ihnen in Nordamerika ein Partner anschließt, jedoch hat man kein Interesse an einer Akquisition oder einer Kooperation mit der angeschlagenen Chrysler Group. Renault und Nissan verfügen bereits über eine Allianz. Der zweitgrößte Automobilhersteller in Frankreich ist an Japans drittgrößten Automobilhersteller mit 44 Prozent beteiligt. Umgekehrt halten die Japaner einen 15 Prozent-Anteil an Renault.

Der Aufsichtsrat des Energieversorgers RWE AG (ISIN DE0007037129/ WKN 703712) hat heute beschlossen, den am 31. Januar 2008 auslaufenden Dienstvertrag des Vorstandsvorsitzenden Harry Roels nicht zu verlängern. Zum Nachfolger von Roels wird Dr. Jürgen Großmann bestellt. Er wird am 1. November 2007 in die Gesellschaft eintreten und zum 1. Februar 2008 die Position des Vorsitzenden des Vorstands übernehmen. In den vergangenen Tagen hatte es wiederholt Spekulationen um eine Ablösung von Roels als Konzernchef bei RWE gegeben.

Der Industriegasekonzern Linde AG (ISIN DE0006483001/ WKN 648300) meldete heute, dass er mit dem französischen Konkurrenten Air Liquide S.A. (ISIN FR0000120073/ WKN 850133) Verträge zur Neuordnung ihrer Joint Ventures in Asien geschlossen hat. Mit Erhalt der Freigabeentscheidungen der jeweils zuständigen Kartellbehörden wird Linde die Anteile von Air Liquide an den Gasegesellschaften Malaysian Oxygen (Malaysia) und Hongkong Oxygen & Acetylene (Hongkong) erwerben. Im Gegenzug wird Linde seine Anteile an Singapore Oxygen (Singapur), Eastern Industrial Gases (Thailand), Vietnam Industrial Gases (Vietnam) und Brunei Oxygen (Brunei) an Air Liquide veräußern. Mit Vollzug dieser Transaktionen wird Linde einen Netto-Kaufpreis von 275 Mio. Euro erhalten. Nach diesem Schritt wird Linde 100 Prozent der Anteile an Hongkong Oxygen & Acetylene und 45 Prozent der Anteile an Malaysian Oxygen halten. Linde wird bei Vollzug des Kaufvertrags mit Air Liquide verpflichtet sein, den außenstehenden Aktionären von Malaysian Oxygen ein offizielles Übernahmeangebot für den Erwerb der verbleibenden 55 Prozent der Anteile zu unterbreiten. Dies ermöglicht Linde, die angestrebte Position eines Mehrheitsgesellschafters von Malaysian Oxygen zu erreichen. Unter Berücksichtigung einer Prämie von 20 Prozent auf den durchschnittlichen volumengewichteten Aktienkurs der vergangenen drei Monate wird sich das Übernahmeangebot an die 55 Prozent außenstehenden Aktionäre der Malaysian Oxygen umgerechnet auf einen Gegenwert von ca. 249 Mio. Euro belaufen. Malaysian Oxygen hat mit rund 880 Mitarbeitern im vergangenen Geschäftsjahr (30. September 2006) einen Umsatz von ca. 139 Mio. Euro erzielt. Der anteilige Umsatz, den Linde im Zuge dieser Transaktionen insgesamt erwirbt bzw. veräußert, beträgt bezogen auf das Geschäftsjahr 2006 rund 125 Mio. Euro bzw. rund 110 Mio. Euro. Eine Neuordnung der Beteiligungen in bestimmten Joint Ventures im Raum Asien/Pazifik war eine der Auflagen der Europäischen Kommission für die Genehmigung der Akquisition der BOC Group plc durch Linde, die am 5. September 2006 vollzogen wurde. Linde hatte zugesagt, in dem mit der Kommission vereinbarten Umfang bestehende Joint Ventures zwischen BOC und Air Liquide zu beenden, sei es durch den Verkauf der BOC-Anteile oder den Erwerb der Air Liquide-Anteile.

Der Bahntechnikkonzern Vossloh AG (ISIN DE0007667107/ WKN 766710) hat von der Mitsui Rail Capital Europe (MRCE) einen Großauftrag erhalten. Wie der im MDAX notierte Konzern heute erklärte, wird die Vossloh Locomotives GmbH in Kiel im Rahmen des Abkommens sieben Diesellokomotiven vom Typ G1206 an die Leasinggesellschaft für Schienenfahrzeuge liefern. Sechs Fahrzeuge sollen noch im Jahr 2007 ausgeliefert werden, ein weiteres 2008. "Wir freuen uns, dass MRCE seine konsequente Expansionsstrategie mit Vossloh als Partner fortsetzt", sagte Andreas Hopmann, Kaufmännischer Geschäftsführer des Kieler Vossloh-Werks. "Mit diesem Auftrag ist der geplante Absatz für 2007 voll gesichert." Finanzielle Einzelheiten wurden nicht veröffentlicht.

Die Aareal Bank AG (ISIN DE0005408116/ WKN 540811) verbuchte im vierten Quartal 2006 nach vorläufigen Berechnungen einen deutlichen Ergebniszuwachs. Wie der im MDAX notierte Immobilienfinanzierer heute erklärte, ging der Zinsüberschuss um 5,2 Prozent auf 92 Mio. Euro zurück, nach 97 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Der Provisionsüberschuss schrumpfte um 27,7 Prozent auf 34 Mio. Euro. Dagegen kletterte das Betriebsergebnis um 46,2 Prozent von 26 Mio. auf 38 Mio. Euro. Der den Gesellschaftern der Aareal Bank zugeordnete Gewinn wuchs um 70,0 Prozent und legte von 20 Mio. auf 34 Mio. Euro zu.

Die HeidelbergCement AG (ISIN DE0006047004/ WKN 604700) verbuchte im abgelaufenen Fiskaljahr aufgrund der starken Nachfrage im Baugewerbe einen deutlichen Umsatzanstieg. Wie der im MDAX notierte Konzern heute erklärte, lag der Gesamtabsatz im abgelaufenen Fiskaljahr bei 9,234 Mrd. Euro, was im Vergleich zum Vorjahreswert (7,803 Mrd. Euro) einem Plus von 18,3 Prozent entspricht. HeidelbergCement erhöhte seinen Absatz und Umsatz in allen Konzerngebieten. Der Zement- und Klinkerabsatz nahm 2006 insgesamt um 16,7 Prozent auf rund 80 (Vorjahr: 68,3) Millionen Tonnen zu. Besonders erfreulich haben sich das Konzerngebiet Europa-Zentralasien, aber auch China und die Türkei entwickelt. In Nordamerika wurde ausgehend von einem hohen Niveau nochmals eine leichte Zuwachsrate erzielt. Der Transportbetonabsatz verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 10,1 Prozent auf 31,1 Millionen Kubikmeter. In Zusammenhang mit dem 2005 gestarteten Effizienzsteigerungs-Projekt "win", das bis Ende 2007 abgeschlossen wird, geht der Konzern davon aus, das geplante Einsparvolumen von rund 50 Mio. Euro jährlich zu erreichen. Knapp 80 Prozent der Personalanpassungen sind bereits erfolgt, hieß es. Für das laufende Fiskaljahr 2007 erwartet HeidelbergCement aufgrund der guten konjunkturellen Rahmenbedingungen eine weitere Verbesserung von Umsatz und Ergebnis.

Vorstand der ARQUES Industries AG (ISIN DE0005156004/ WKN 515600) will der Hauptversammlung am 21. Juni 2007 die Erhöhung der Dividende um 150 Prozent auf 0,51 Euro pro Aktie vorschlagen. Wie das im SDAX notierte Beteiligungsunternehmen heute erklärte, bedarf der Vorschlag noch der Zustimmung des Aufsichtsrates. Die Aktionäre sollen angemessen an der sehr guten Entwicklung des Geschäftsjahres 2006 beteiligt werden. Für 2005 wurde eine Dividende von EUR 0,205 je Aktie gezahlt. (21.02.2007/ac/n/m)

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