Ausblick: Stärkere Eröffnung erwartet; Intel veröffentlicht Zahlen

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Indizes konnten zur Wochenmitte hin durchweg zulegen. Der Dax schloss am Mittwoch nach den herben Vortagesverlusten mit 0,34 Prozent im Plus bei 5.963,14 Zählern. Deutlich besser lief es für die Werte aus der zweiten Reihe. Der MDAX gewann am Ende 0,96 Prozent und schloss bei 7.856,01 Stellen. Der SDAX kletterte daneben um 0,69 Prozent auf 3.723,00 Punkte. Für den TecDax ging es um 1,16 Prozent nach oben auf 851,87 Zähler.

Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist die deutsche Wirtschaft 2009 zum ersten Mal seit sechs Jahren geschrumpft. Mit 5,0 Prozent war das Minus des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) so stark wie noch nie in der Nachkriegszeit. Im Jahresverlauf zeichnete sich eine leichte Stabilisierung der Wirtschaftsentwicklung auf dem neuen, niedrigen Niveau ab. Der Staatssektor wies vorläufig ein Finanzierungsdefizit in Höhe von 77,2 Mrd. Euro auf. Gemessen am BIP in jeweiligen Preisen errechnet sich daraus eine Defizitquote von 3,2 Prozent.

Die Aktie des Technologiekonzerns Infineon konnte sich mit einem Aufschlag von 3,2 Prozent an der DAX-Spitze etablieren. Zuvor hat die US-Bank Goldman Sachs den Wert auf ihre "Conviction Buy"-Liste genommen und das Kursziel von zuletzt 4,30 Euro auf 6,00 Euro deutlich angehoben. Für Bayer ging es daneben um 1,8 Prozent aufwärts. Wie der Pharmakonzern mitteilte, haben seine Tochter BaySystems in Otterup (Dänemark) und die Isotherm AG gemeinsam ein wirtschaftliches Verfahren zur Produktion von Gehäusen und dem Schutz empfindlicher Elektronik-Bauteile entwickelt. Die beiden Autobauer Daimler und BMW ziehen offenbar ihre Konsequenzen aus dem verlustreichen US-Leasinggeschäft in 2008 sowie den kräftigen Absatzeinbrüchen im vergangenen Jahr und korrigieren ihre Strategie auf dem für sie wichtigsten Exportmarkt. Einem Medienbericht zufolge stellt die Verringerung des hohen Leasinganteils im Absatz einer der Kernpunkte der neuen Strategie dar. Da der Dollar in den kommenden Jahren dauerhaft schwächeln dürfte, bauen beide Kontrahenten ihre Werke in den USA kräftig aus. Die Aktie von BMW schloss mit 0,6 Prozent im Plus. Daimler fielen dagegen um 0,3 Prozent zurück. Volkswagen bröckelten als Schlusslicht um 2,8 Prozent ab. Die französische Großbank Société Générale sieht sich im Schlussquartal des Fiskaljahres 2009 erneut hohen Einmalbelastungen gegenüber. Der Konzern geht im Zuge von Wertberichtigungen bei Engagements auf dem US-Immobilienmarkt von Sonderbelastungen in Höhe von 1,4 Mrd. Euro vor Steuern aus. Die Aktie der Deutschen Bank wurde in Sippenhaft genommen und gab 1,7 Prozent ab. Titel der Commerzbank kamen gleichzeitig um 0,6 Prozent zurück.

Im MDAX machten Douglas auf sich aufmerksam. Der Handelskonzern konnte sich im abgelaufenen Fiskaljahr trotz Finanz- und Wirtschaftskrise erfolgreich behaupten und einen leichten Umsatzanstieg verbuchen. Beim Ergebnis musste man jedoch einen Rückgang ausweisen. Der Wert schloss 0,5 Prozent schwächer. Der Baukonzern HOCHTIEF hat einen ersten Teilauftrag zur Planung einer neuen Stadt in Katar erhalten. Das Bauvorhaben gelte als eines der größten stadtplanerischen Projekte der Welt. Das Volumen des zunächst bis 2011 laufenden Vertrags habe eine Größenordnung im einstelligen Millionenbereich. HOCHTIEF zogen um 0,7 Prozent an. Unterdessen preschten Continental um 3,3 Prozent vor. Die beteiligten Banken haben bei der Kapitalerhöhung des Automobilzulieferers Presseangaben zufolge kräftig Kasse gemacht. Demnach hätten die sechs Großbanken, welche an der 1,1 Mrd. Euro schweren Kapitalmaßnahme des Konzerns beteiligt waren, mit Gebühreneinnahmen von knapp 4 Prozent etwa doppelt so viel eingestrichen wie sonst üblich.

Dialog Semiconductor schossen im TecDAX um fast 11 Prozent in die Höhe. Wie zuvor bekannt wurde, konnte der Anbieter von Power Management Lösungen seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2009 um etwa 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 218 Mio. Dollar steigern. Auf den Plätzen zwei und drei gewannen JENOPTIK 8,6 Prozent und die Software AG 5,5 Prozent. freenet gaben an letzter Stelle 2,5 Prozent ab.

Asiatische und US-Börsen:

Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Mittwoch mit Gewinnen. Während der Dow Jones mit 10.680,77 Punkten um 0,50 Prozent zunahm, zog der Nasdaq Composite um 1,12 Prozent auf 2.307,90 Zähler an. Der S&P 500 stieg daneben um 0,83 Prozent und schloss bei 1.145,68 Zählern. Die Futures notieren derzeit im Plus. So tendiert der Dow Jones Future bei 10.647,00 Punkten (+19,00 Punkte), der NASDAQ Future bei 1.885,50 Punkten (+3,00 Punkte) und der S&P Future bei 1.143,40 Zählern (+2,50 Punkte).

Die größten Börsen in Asien entwickeln sich angesichts der guten Vorgaben der US-Börsen stärker. Nach der negativen Entwicklung des vorangegangenen Handelstages notiert der Nikkei-Index heute in Tokio mit einem Plus von 1,61 Prozent bei 10.907,68 Punkten.

In China zeigen die Aktienmärkte ebenfalls grüne Vorzeichen. So steht der Hang Seng derzeit mit 0,69 Prozent im Plus bei 21.897,93 Punkten, während der Shanghai Composite um 1,35 Prozent anzieht auf 3.215,55 Punkte.

Der Markt heute:

Der Bund Future fällt bisher um 0,20 Prozent auf 121,96 Punkte.

Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit Kursgewinnen starten. Die Deutsche Bank rechnet zu Handelsbeginn mit 6.001 Punkten. Der DAX-Future notiert derzeit bei 6.016,00 Zählern (+0,2 Prozent).

In Deutschland stehen heute die Verbraucherpreise zur Veröffentlichung an. Ferner werden in Japan die Großhandelspreise und der Auftragseingang im Maschinenbau, in Frankreich die Verbraucherpreise sowie in der EU die Industrieproduktion und der Zinsbeschluss der EZB bekannt gegeben. Aus den USA werden heute die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, Import- und Exportpreise, der Einzelhandelsumsatz und die Lagerbestände gemeldet. Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:

Quartalszahlen stehen heute bei Briggs & Stratton Corp., Intel Corp., Shaw Communications Inc., AGRANA Beteiligungs-AG, Carrefour S.A. und Südzucker AG an.

Wichtige Meldungen:

Der US-amerikanische Software-Konzern Microsoft Corp. gab am Mittwoch eine Zusammenarbeit mit Hewlett-Packard Co. (HP) bekannt.

Die amerikanische Watson Pharmaceuticals Inc. hat am Mittwoch die Ergebnisprognosen für das Fiskaljahr 2009 präzisiert. Beim Ergebnis je Aktie geht das Konzernmanagement davon aus, dass man die zuletzt publizierten Prognosen erfüllen bzw. übertreffen könne.

Die Pfleiderer AG gab am Mittwoch bekannt, dass die Laminatbodenhersteller Pergo und Classen ihre Patente im Bereich der FoldDown-Verlegung zu einem Gesamtpaket bündeln. Mit sofortiger Wirkung würden alle Patente zur FoldDown-Verlegung von beiden Unternehmen zusammengelegt und gemeinsam weltweit vermarktet. (14.01.2010/ac/n/m)