05.02.2009 16:03:00
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Wall Street: Mäßige Verluste, Cisco unter Druck, Visa und MasterCard gesucht
Schlechte Nachrichten kommen wieder einmal vom Arbeitsmarkt. Laut Angaben des Arbeitsministeriums hat sich nämlich die Arbeitsmarktsituation in den USA in der Vorwoche deutlich verschlechtert. So kletterte die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 35.000 auf 626.000, wogegen Volkswirte im Vorfeld eine Abnahme auf 580.000 prognostiziert hatten. Hierbei handelt es sich um den höchsten Stand seit Oktober 1982. Dagegen hat sich die Produktivität im vierten Quartal 2008 unerwartet deutlich verbessert. Zudem kletterten die Lohnstückkosten im Vorjahresvergleich lediglich um 1,8 Prozent, nach einem Anstieg des Lohnniveaus um 2,6 Prozent im dritten Quartal.
Der Technologiekonzern Cisco Systems hat am Vorabend einen Blick in seine Bilanzen gewährt. Dabei konnte der größte Netzwerkausrüster in den USA trotz eines Gewinnrückgangs im abgelaufenen Quartal die Erwartungen übertreffen. Die Umsatzerlöse verringerten ebenfalls, lagen aber minimal über den Erwartungen der Analysten. Wegen des schwachen Ausblicks verliert die Aktie an der NASDAQ aber knapp 2 Prozent.
Deutlich grüne Vorzeichen prägen das Bild indes bei MasterCard (+6,1 Prozent). Der Kreditkartenanbieter gab zuvor bekannt, dass sein Gewinn im vierten Quartal angesichts eines Einmalertrags im Vorjahr um 21 Prozent gesunken ist. Die Erwartungen konnten jedoch geschlagen werden. Der Mitbewerber Visa hat bereits gestern Abend Ergebnisse für das vergangene Vierteljahr auf den Tisch gelegt. Dabei konnte der Konzern den Umsatz deutlich ausweiten und die Erwartungen übertreffen. Das bereinigte Ergebnis lag ebenfalls über den Schätzungen des Marktes. Der Wert gewinnt über 8 Prozent. Die Aktie des Krankenversicherers CIGNA, der im vierten Quartal angesichts der schwachen Entwicklung an den internationalen Kapitalmärkten einen deutlichen Verlust ausweisen musste, auf bereinigter Basis aber unerwartet gut verdient hat, legt gut 5 Prozent zu.
Im Einzelhandelssektor glänzen Wal-Mart mit einem Aufschlag von mehr als 2 Prozent. Der Konzern gab zuvor bekannt, dass seine vergleichbaren US-Umsätze im Januar um 2,1 Prozent gestiegen sind, womit die Analystenerwartungen übertroffen wurden. Papiere des Discount-Händlers Target verteuern sich sogar um mehr als 3 Prozent. Das Unternehmen hat im Januar einen schwächer als befürchteten Rückgang der vergleichbaren Umsätze hinnehmen müssen.
Daneben sind auch die Ergebnisse von Kellogg einen Blick wert. Der Frühstücksflockenanbieter konnte im Schlussquartal dank Kosteneinsparungen und einer höheren Zahl von Verkaufstagen bei Umsatz und Ergebnis zulegen. Ohne die Berücksichtigung von Sondereffekten wurden die Gewinnerwartungen übertroffen. Der Titel gewinnt leicht. Nach Zahlen geben Anteilsscheine der Schnellrestaurantkette Burger King über 3 Prozent ab. Das Unternehmen musste im zweiten Quartal bei gestiegenen Umsatzerlösen einen leichten Gewinnrückgang hinnehmen.
Unternehmensmeldungen:
Die amerikanische Wal-Mart Stores Inc. , der größte Einzelhändler der Welt, gab heute bekannt, dass ihre vergleichbaren US-Umsätze im Januar um 2,1 Prozent gestiegen sind, womit die Analystenerwartungen übertroffen wurden. Der Gesamtumsatz erhöhte sich in den vier Wochen zum 30. Januar 2009 um 1,8 Prozent. Für die Zukunft will man jedoch auf Monatsbasis keine Umsatzprognosen mehr abgeben, hieß es.
Die Target Corp. (ISIN US87612E1064/ WKN 856243), der zweitgrößte Discount-Händler in den USA, meldete heute, dass ihre vergleichbaren Umsätze im Januar um 3,3 Prozent geschrumpft sind. Analysten waren im Vorfeld sogar von einer Abnahme der so genannten Same-Store Sales um 5,5 Prozent ausgegangen.
Der amerikanische Technologiekonzern Cisco Systems Inc. (ISIN US17275R1023/ WKN 878841) gab am Mittwoch nach US-Börsenschluss die Zahlen zum zweiten Fiskalquartal bekannt. Dabei konnte der größte Netzwerkausrüster in den USA trotz eines Gewinnrückgangs die Erwartungen übertreffen. Der Nettogewinn lag den Angaben zufolge um 27 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Bereinigt um Einmaleffekte wurden die Erwartungen übertroffen. Die Umsatzerlöse verringerten sich um 7,5 Prozent und lagen minimal über den Erwartungen der Analysten.
Die Visa Inc. (ISIN US92826C8394/ WKN A0NC7B) meldete am Mittwoch nach US-Börsenschluss die Zahlen zum ersten Fiskalquartal. Dabei konnte der amerikanische Kreditkartenanbieter den Umsatz deutlich ausweiten und die Erwartungen übertreffen. Wie das Unternehmen mitteilte, konnte auch der Nettogewinn deutlich gesteigert werden. Das bereinigte Ergebnis lag dabei deutlich über den Schätzungen des Marktes.
Der US-Kreditkartenanbieter MasterCard Inc. (ISIN US57636Q1040/ WKN A0F602) gab heute bekannt, dass sein Gewinn im vierten Quartal um 21 Prozent gesunken ist, was mit einem Einmalertrag im Vorjahr zusammenhängt. Die Erwartungen konnten jedoch geschlagen werden. Dabei profitierte das Vorjahresergebnis vom Verkauf einer Beteiligung an der Redecard SA. Der Umsatz erhöhte sich um 14,2 Prozent.
Der US-Krankenversicherer CIGNA Corp. (ISIN US1255091092/ WKN 866918) musste im vierten Quartal angesichts der schwachen Entwicklung an den internationalen Kapitalmärkten einen deutlichen Verlust ausweisen, nach einem Nettogewinn im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Einmaleffekte in Zusammenhang mit Restrukturierungen sowie dem schwachen Kapitalmarktumfeld lag der operative Gewinn über den Schätzungen. Für das laufende Fiskaljahr erwartet CIGNA einen bereinigten operativen Gewinn im Bereich von 3,95 bis 4,25 Dollar je Aktie. Die durchschnittlichen Markterwartungen für das laufende Fiskaljahr liegen bei einem Gewinn von 3,87 Dollar je Aktie.
Der amerikanische Konsumgüterkonzern Procter & Gamble Co. (P&G) (ISIN US7427181091/ WKN 852062) arbeitet Presseangaben zufolge derzeit mit der Goldman Sachs Group Inc. (ISIN US38141G1040/ WKN 920332) zusammen, um potenzielle Käufer für die pharmazeutischen Marken von P&G auszumachen oder andere Wege für einen Ausstieg aus diesem Geschäft zu finden. Wie die "Financial Times" berichtet, ist die Pharmasparte des P&G-Konzerns für weltweite Umsätze in Höhe von mehr als 2 Mrd. Dollar verantwortlich.
Der amerikanische Frühstücksflockenanbieter Kellogg Co. (ISIN US4878361082/ WKN 853265) konnte im vierten Quartal 2008 dank Kosteneinsparungen und einer höheren Zahl von Verkaufstagen bei Umsatz und Ergebnis zulegen. Ohne die Berücksichtigung einer Sonderbelastung aus einer Rückrufaktion wurden die Gewinnerwartungen übertroffen.
Die US-Schnellrestaurantkette Burger King Holdings Inc. (ISIN US1212082010/ WKN A0JL4A) musste im zweiten Quartal bei gestiegenen Umsatzerlösen einen leichten Gewinnrückgang hinnehmen. Wie der weltweit zweitgrößte Betreiber von Fast-Food-Restaurants heute erklärte, stieg der Umsatz um 3 Prozent. Im Berichtszeitraum hatte der Konzern dabei in Zusammenhang mit Wechselkurseffekten einen negativen Einmaleffekt hinnehmen müssen. Insgesamt äußerte sich CEO John Chidsey mit der operativen Entwicklung im abgelaufenen Fiskaljahr zufrieden. Für das laufende Fiskaljahr erwartet der Konzern inklusive negativer Einmaleffekte aus Wechselkursschwankungen einen Gewinn von 1,44 bis 1,49 Dollar je Aktie. Analysten gehen für das laufende Fiskaljahr von einem EPS von 1,52 Dollar aus. (05.02.2009/ac/n/m)
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Kellanova (ex Kellogg's) | 76,14 | -0,21% | |
MasterCard Inc. | 504,70 | -0,26% | |
Procter & Gamble Co. | 169,64 | -0,34% | |
Target Corp. | 124,22 | -0,24% | |
Visa Inc. | 297,70 | -0,30% | |
Walmart | 87,29 | -0,15% |
Indizes in diesem Artikel
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