16.04.2013 20:53:31

UPDATE: Daimler verkauft restlichen EADS-Anteil

   --Daimler trennt sich von restlichem 7,5-Prozent-Anteil

   --Verkauf in beschleunigten Platzierungsverfahren

   --EADS übernimmt Anteile im Wert von 600 Millionen Euro

   (Durchgehend neu)

   Von Ilka Kopplin und Markus Klausen

   Für den Autobauer Daimler kann es beim Ausstieg aus EADS offenbar nicht schnell genug gehen. Die Stuttgarter werfen ihre komplette restliche Beteiligung an dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern im Wert von mehr als 2 Milliarden Euro auf den Markt. Daimler verabschiedet sich damit endgültig von dem europäischen Großkonzern, den der deutsche Autobauer vor mehr als zehn Jahren mitgegründet hat.

   Früh dran sind die Stuttgarter aber nicht. Vor Daimler hat sich schon ein weiterer Großaktionär aus der Industrie aus EADS zurückgezogen. Vergangene Woche hat schon der französische Medienkonzern Lagardère eilig seine Beteiligung losgeschlagen. Wie schon bei diesem Deal wird EADS auch bei Daimler ein kleines Aktienpaket übernehmen.

   Der von Tom Enders geführte Konzern will Aktien im Wert von 600 Millionen Euro aus dem Bestand von Daimler kaufen. Insgesamt hat das Paket des Autokonzerns bei einem Kurs der EADS-Aktie von 37,20 Euro und 61,1 Millionen Aktien einen Wert von rund 2,3 Milliarden Euro.

   Eigentlich war der Verkauf von Daimler erst im zweiten Halbjahr geplant. Wie der Autobauer aber nun mitteilte, haben sich die die Transaktion begleitenden Banken bereit erklärt, auf die Einhaltung einer Marktschutzvereinbarung zu verzichten. Entsprechend kann der Autobauer schon jetzt die Anteile verkaufen.

   Der Autobauer kann den Erlös aus dem Deal gut gebrauchen. Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte die Aktionäre erst vergangene Woche auf eine Durststrecke eingestimmt. Die Stuttgarter kämpfen wie viele Rivalen mit einem schwierigen Marktumfeld. "Wir werden den Erlös der Veräußerung in das globale Wachstum unserer Geschäftsfelder und den Ausbau unserer technologischen Spitzenposition investieren", sagte Daimler-Finanzchef Bodo Uebber bei Ankündigung des Anteilsverkaufs am Dienstag.

   Mit dem Verkauf des Daimler-Anteils wird ein weiterer Eckpunkt der im vergangenen Jahr vereinbarten Neuordnung der Eigentümerstruktur von EADS vollzogen. Ziel ist es, den staatlichen Einfluss zu verringern. Von den auf den Markt kommenden Aktien will der Konzern einen Teil übernehmen und diese dann einziehen. Insgesamt will EADS bis kommendes Jahr eigene Papiere im Wert von bis zu 3,75 Milliarden Euro kaufen.

   Daimler hatte die deutschen Interessen bei EADS vertreten und bereits im Dezember ein Paket verkauft. Die Interessen Frankreichs hatte Lagardère vertreten. Künftig wollen Deutschland und Frankreich mit jeweils 12 Prozent, Spanien mit etwa 4 Prozent an dem Unternehmen beteiligt bleiben.

   EADS war im Jahr 2000 entstanden. Damals legten Frankreich, Deutschland und Spanien ihre nationalen Luft- und Weltraumkonzerne zusammen. Die Manager konnten seither nie frei entscheiden, mussten bei der Schaffung von Arbeitsplätzen stets die unterschiedlichen Erwartungen der Länder berücksichtigen. Dieses Austarieren machte die Arbeit komplizierter. Bis 2007 leistete sich der Konzern zudem in Vorstand und Aufsichtsrat deutsch-französische Doppelspitzen und verschwendete kostbare Ressourcen.

   Bei den Anlegern kam der Wandel im Konzern bisher gut an. Die EADS-Aktie erholte sich in den vergangenen Monaten kräftig und notierte kürzlich noch auf einem Allzeithoch von mehr als 40 Euro. Am 5. Dezember 2012, als die Neuordnung verkündet wurde, lag der Kurs noch 15 Euro niedriger. Am Dienstag beendete die Aktie den Handel bei 37,20 Euro.

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   DJG/kla/jhe

   (END) Dow Jones Newswires

   April 16, 2013 14:23 ET (18:23 GMT)

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