UPDATE: CEO-Rauswurf verunsichert Vossloh-Anleger

   Von Alexander Becker und Michael Otto Denzin

   Dow Jones Newswires

   WERDOHL (Dow Jones)--Mit einem Kurseinbruch hat die Vossloh-Aktie auf die überraschende Nachricht von der sofortigen Abberufung des Vorstandsvorsitzenden Gerhard Eschenröder reagiert. Der Aufsichtsrat des Eisenbahntechnikunternehmens aus Werdohl beschloss am Donnerstag einstimmig, die Bestellung von Eschenröder aus dem vergangenen Jahr rückgängig zu machen. Sprecher wird nun Finanzvorstand Werner Andree.

   Der abrupte Wechsel in der Führung sorgte für erhebliche Verunsicherung bei den Investoren. Gegen 17.34 Uhr notierte die Aktie in einem sehr schwachen Gesamtmarkt mit 13,23% im Minus bei 70,28 EUR. Das Unternehmen nannte in einer Mitteilung gravierende Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Vorstands sowie im Verhältnis zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und dem Aufsichtsrat als Grund. Eine weitere Stellungnahme, die über den Inhalt der vorausgegangen Ad-Hoc-Mitteilung hinaus geht, lehnte das Unternehmen auf Anfrage von Dow Jones Newswires ab.

   Die überraschende Abberufung von Eschenröder dürfte die Aktie weiter unter Druck bringen, hieß es in einer ersten Reaktion aus dem Handel. Da lagen die Titel schon mit mehr als 5% im Minus. "Ich habe nicht gehört, dass schon vorher darauf spekuliert wurde", sagt ein Händler. Daher dürfte der Rücktritt auch nicht der Grund des vorherigen Kurssturzes sein. "Vor allem der einstimmige Beschluss des Aufsichtsrats zeigt, dass da Streit im Unternehmen war", so der Händler. Es sehe aus, als hätten Aufsichtsrat und Vorstand gegeneinander gearbeitet.

   Dies bestätigte auch eine mit den Vorgängen vertraute Person gegenüber Dow Jones Newswires. Zwischen Eschenröder und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wilfried Kaiser habe es einen Machtkampf gegeben, hieß es in den Kreisen. Diese Situation habe sich bereits über viele Monate entwickelt, bevor der Aufsichtsrat nun die Ablösung beschlossen habe.

   Eschenröder war im Frühjahr 2006 zum Vossloh-Vorstandsvorsitzenden bestellt worden. Seine Bestellung galt bis zum 28. Februar 2009. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, werde Finanzvorstand Werner Andree mit sofortiger Wirkung Sprecher des Vorstands. Die Strategie des Vossloh-Konzerns, wie sie von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen worden sei, werde unverändert beibehalten. Die Vossloh-Aktie war seit Wochenbeginn bereits von knapp rund 97 EUR auf rund 75 EUR vor Veröffentlichung der Ad-Hoc-Mitteilung am Donnerstagnachmittag gefallen.

   - Von Alexander Becker, Michael Otto Denzin und Andreas Heitker Dow Jones Newswires, +49 (0) 89 5521 4030 Industry.de@dowjones.com

   Webseite: http://www.vossloh.com/

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   August 09, 2007 12:06 ET (16:06 GMT)

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