TeamViewer Aktie
WKN DE: A2YN90 / ISIN: DE000A2YN900
29.07.2025 08:51:38
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ROUNDUP: Teamviewer überrascht mit hohem Gewinn - Aktie zieht an
GÖPPINGEN (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter TeamViewer hat im zweiten Quartal trotz des schwierigen Umfelds in den USA vor allem bei der Ertragskraft punkten können. Die Kosten hätten wie in den Vorquartalen von gesenkten Sponsoringausgaben profitiert, "und auch die Personalkosten haben wir im Blick behalten", sagte Unternehmenschef Oliver Steil im Gespräch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Trotz der Kaufzurückhaltung von Behörden in den USA infolge der Sparbemühungen der US-Regierung ist der Manager zuversichtlich, im zweiten Halbjahr dank in Aussicht stehenden Vertragsabschlüssen zulegen zu können. Die Aktie stieg vorbörslich kräftig.
Das Papier gewann auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schluss vom Vorabend rund 7,6 Prozent auf fast 10 Euro. Damit würde die Kursbilanz seit Jahresbeginn in die Gewinnzone drehen. Zwischenzeitlich war der Anteilsschein in diesem Jahr schon mehr als 13 Euro wert gewesen, bevor die Zahlen Anfang Mai einen deutlichen Dämpfer brachten. Langfristanleger sind zum großen Teil enttäuscht: Im Boom der Corona-Krise zahlten sie auf dem Rekordhoch vor fünf Jahren sogar fast 55 Euro.
Das um Sonderposten und bestimmte Übernahmeeffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda pro-forma) legte im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 84,0 Millionen Euro zu, wie das MDAX-Unternehmen am Dienstag in Göppingen mitteilte. Damit schnitt Teamviewer besser ab als von Experten gedacht.
Der Umsatz auf "pro-forma"-Basis wuchs um fünf Prozent auf 190,7 Millionen Euro. Bei seinen "pro-forma"-Kennzahlen unterstellt das Unternehmen zu Vergleichszwecken, dass die Übernahme des US-Zukaufs 1E bereits Anfang 2024 stattgefunden hätte. Teamviewer hatte seinen größten Zukauf Ende Januar 2025 abgeschlossen.
Im wichtigen Markt USA bekam das Unternehmen die Ausgabenkürzungen von Behörden zu spüren. "Der Effekt der Ausgabenkürzungen bei Kunden aus dem öffentlichen Sektor in den USA war im zweiten Quartal spürbar, aber nun ist der unmittelbare Druck zu Kürzungen erst einmal weniger geworden", sagte Steil.
Hintergrund waren die Sparvorhaben der Taskforce von Starunternehmer Elon Musk, um die Regierungsausgaben im Auftrag von US-Präsident Donald Trump drastisch zurückzufahren. Dabei musste Teamviewer bei einem wichtigen Kunden auch Preiszugeständnisse machen, konnte diesen aber letztlich halten. Das Geschäft in Europa zeigte sich laut Teamviewer insgesamt widerstandsfähig.
Steil geht weiter von einer Wachstumsbeschleunigung im zweiten Halbjahr aus und bekräftigte daher die Jahresprognose. "Die Unsicherheit von Unternehmen angesichts der Handelspolitik war sehr groß. Mit den Zolldeals in den USA können viele jetzt wieder besser planen, denn sie wissen, was grob auf sie zukommt. Das kann helfen."
Der Vertrieb hat laut Steil vorgearbeitet und es dürften jetzt auch verstärkt Abschlüsse kommen. "Wir haben uns in den ersten beiden Quartalen eine gute Pipeline für die zweite Jahreshälfte und das Schlussquartal aufgebaut - auch für das 1E-Geschäft", sagte er.
Vergleichsweise gut lief es bei Teamviewer nach wie vor bei den Unternehmenskunden mit großen Verträgen (Enterprise-Sparte). Im Geschäft mit kleinen und mittleren Kunden (SMB-Sparte) bremste hingegen die wirtschaftlich maue Lage.
"Im SMB-Bereich möchten wir das Wachstum gerne beschleunigen und haben genau dafür auch in die neuen Produkte investiert", sagte Steil. "Für kleine und mittlere Kunden ist das aktuelle Wirtschaftsumfeld auch nicht gerade einfach." Kleine und mittlere Kunden durch den Verkauf von mehr Produkten zu Enterprise-Kunden werden zu lassen, laufe aber weiter stark.
Unter dem Strich fiel der Konzerngewinn um 15 Prozent auf 22,6 Millionen Euro. Der Rückgang sei im Wesentlichen auf Wechselkurseffekte im Zusammenhang mit einem konzerninternen Darlehen zurückzuführen, hieß es. "Für dieses und das kommende Jahr sind wir auf der Währungsseite operativ ganz gut abgesichert, was ein ganzes Stück an Risiko rausnimmt", sagte Steil./men/mis

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