06.05.2010 10:36:23
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ROUNDUP: Swiss Re von Beben und Sturm getroffen - Gewinn steigt dennoch
Die Swiss-Re-Führung hielt zudem an ihrem mittelfristigen Gewinnziel fest. Über den Zyklus hinweg soll das Unternehmen wieder eine Eigenkapitalrendite von zwölf Prozent erreichen. Im ersten Quartal lag sie jedoch lediglich bei 2,7 Prozent. Unterdessen verbesserte sich die Kapitalsituation des Unternehmens weiter. Das Eigenkapital wuchs um 0,8 Milliarden auf 26,2 Milliarden Dollar. Die Swiss Re weist in diesem Jahr ihre Ergebnisse erstmals in der US-Währung aus.
In den ersten drei Monaten profitierte das Unternehmen vor allem von der Entwicklung an den Kapitalmärkten. Die realisierten Gewinne und Verluste spülten netto fast 1,4 Milliarden Dollar in die Kasse. Ein Jahr zuvor hatte die Swiss Re hier noch ein Minus von 1,6 Milliarden Dollar verbucht. Die Aktie reagierte am Morgen mit einem Kurssprung auf die Nachrichten, nachdem das Papier in den vergangenen Wochen deutlich an Boden verloren hatte. Am Morgen stieg der Kurs um bis zu drei Prozent auf 46 Schweizer Franken. Anfang April hatte das Papier allerdings noch fast 54 Franken gekostet.
Im Versicherungsgeschäft belasteten vor allem das Beben ich Chile und der Wintersturm "Xynthia" das Konzernergebnis. Der operative Gewinn in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung schrumpfte um mehr als zwei Drittel auf 259 Millionen Dollar. Die beiden Naturkatastrophen schlugen zusammen mit 600 Millionen Dollar zu Buche. Damit trafen sie die Swiss Re schwächer als den Weltmarktführer Munich Re (Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft), der für sich mit einem Schaden von 600 Millionen Euro rechnet.
In der Lebens- und Krankenrückversicherung hielt die Swiss Re ihr Ergebnis stabil. Der operative Gewinn fiel mit 245 Millionen Dollar nur um eine Million höher aus als im Vorjahr. In der Vermögensverwaltung ging das operative Ergebnis um vier Prozent auf 937 Millionen Dollar zurück. Die verdienten Prämieneinnahmen gingen konzernweit um 13 Prozent auf 4,97 Milliarden Dollar zurück.
Für die Schaden- und Unfallversicherung steht im zweiten Quartal ein weiterer Großschaden bereits fest: Die Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko dürfte die Swiss Re den Angaben zufolge mit 200 Millionen Dollar vor Steuern belasten. Den Schaden für die gesamte Versicherungswirtschaft schätzt das Management auf 1,5 bis 3,5 Milliarden Dollar.
Für die Branche bliebe die Belastung im Vergleich zur Größe der Katastrophe damit eher gering, weil Ölkonzerne ihre Risiken nur teilweise über Versicherer abfedern. Die Bohrinsel war Ende April nach einer Explosion gesunken. Am Meeresboden sprudelt unablässig das Öl, der Ölteppich treibt auf die US-Küste rund um das Mississippi-Delta zu. Der Ölkonzern BP will das Öl nun mit einer riesigen, eigens gefertigten Stahlkuppel am Meeresboden abfangen und hat bereits angekündigt, selbst für Schäden aufzukommen./stw/zb/tw
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