12.06.2017 20:56:41

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Börsen-Zeitung: Aktivistisch in den Ruhestand, Kommentar zu General

Electric von Stefan Paravicini

Frankfurt (ots) - Es ist das Ende einer Ära. Nach 16 Jahren an der

Spitze von General Electric (GE) gibt Jeffrey Immelt die

Verantwortung für die Geschicke des Siemens-Rivalen ab. John

Flannery, der zuletzt die Medizintechniksparte des US-Konzerns

führte, übernimmt im August die operative Führung. Zum Jahresende

macht Immelt auch als Chairman Platz. Der Sommer 2017 habe sich

während der fünf Jahre dauernden Vorbereitungen für den Wechsel früh

als optimaler Zeitpunkt abgezeichnet, betont GE die von langer Hand

geplante Übergabe.

Ob Immelt tatsächlich schon die anstehenden Sommerferien für etwas

ausgedehntere Spaziergänge im Blick hatte, darf allerdings bezweifelt

werden. Erst in diesem Frühjahr hat der bislang vergleichsweise

zurückhaltende Aktivist Trian Management der GE-Spitze die Pistole

auf die Brust gesetzt. Zum jetzt verkündeten Führungswechsel gab es

zunächst keine Reaktion von dem Investor, der 2015 für knapp 2,5 Mrd.

Dollar eingestiegen ist und dessen GE-Aktien seither kaum an Wert

gewonnen haben. Der wachsende Druck, den Trian zuletzt auf die

GE-Spitze ausgeübt hat, dürfte die Nachfolge für Immelt jedenfalls

beschleunigt haben.

Damit liegt GE durchaus im Trend. Im laufenden Turnus haben

Aktivisten nach Angaben von Factset in den USA bereits in neun Fällen

das Top-Management ins Visier genommen. Seit dem Jahreswechsel sind

demnach mehr Kampagnen angelaufen als in jedem anderen Jahr zu diesem

frühen Zeitpunkt. Mit den Chefs des Versicherungskonzerns AIG, der

Eisenbahngesellschaft CSX und des Aluminiumspezialisten Arconic

mussten drei CEOs aus dem S&P 500 auf Druck aktivistischer Aktionäre

ihren Hut nehmen, wobei sich Ex-Siemens-Chef Klaus Kleinfeld bei

Arconic mit Elliott einen besonders denkwürdigen Schlagabtausch

geliefert hat.

Der Rückzug von Immelt verläuft geräuschloser und die Verdienste

des 61-Jährigen, der GE erfolgreich durch die Wirren nach den

Terroranschlägen im September 2001 geführt, die Finanz- und

Wirtschaftskrise gut überstanden und den Konzern zu einem

Industrieausrüster mit Fokus auf Digitalisierung gewandelt hat, sind

unbestritten. Den Investoren ist das freilich egal, solange die

Aktie, die allein in diesem Jahr ein Achtel ihres Wertes verloren

hat, weiter vor sich hindümpelt. Er werde die ersten Monate damit

verbringen, "Investoren, Kunden und Mitarbeitern zuzuhören", erklärte

der designierte CEO gestern. Die Reihenfolge ist richtig gewählt, die

Investoren dürften ihm besonders viel zu sagen haben.

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