Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
16.01.2017 16:32:44

MÄRKTE EUROPA/Trump, Brexit und Italien drücken auf die Kurse

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Donald Trump und die Furcht der Anleger vor den negativen Folgen eines "harten Brexit" vermiesen an den europäischen Börsen den Start in die neue Handelswoche. Allerdings lässt der Verkaufsdruck am Nachmittag weiter nach, der Dax tritt mit einem Minus von 0,6 Prozent auf 11.558 Punkte auf der Stelle. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,8 Prozent auf 3.298 Punkte nach.

   Dabei ist der Verkaufsdruck allerdings nur selektiv. Die Aktien der deutschen Autohersteller verlieren unter Führung von BMW bis zu 2 Prozent. Der designierte US-Präsident Trump hatte am Wochenende der Bild-Zeitung und der Times ein Interview gegeben, in dem er unter anderem mit massiven Strafzöllen auf deutsche Autos droht, die in Mexiko gebaut und in die USA exportiert werden sollen. Der Autoindex verliert 1,5 Prozent.

Mailand führt Verlierer an - Abstufung Italiens drückt Finanzwerte

Um 1,4 bzw 1,6 Prozent fallen die Branchenindizes der Banken und der Versicherer. An der Börse in Mailand geht es mit 1,1 Prozent etwas stärker abwärts als an den anderen Handelsplätzen, nachdem die Ratingagentur DBRS die Bonität Italiens auf "BBB high" gesenkt hat. Damit ist das letzte "A"-Rating einer wichtigen Ratingagentur verloren gegangen.

   Vor allem für den ohnehin stark angeschlagenen Bankensektor sind das schlechte Nachrichten, denn das schlechtere Rating dürfte höhere Abschläge für bei der EZB hinterlegte Sicherheiten zur Folge haben. Außerdem steigt mit der Abstufung die Gefahr einer schlechteren Bewertung durch die sehr viel wichtigere Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) im Mai. Bei den Einzelwerten verliert das italienische Schwergewicht Unicredit 2,3 Prozent.

   Versicherer leiden zudem unter Abstufungen. So hat die Deutsche Bank die Aktien von Generali auf die Verkaufsliste genommen, und UBS hat Scor von der Kaufliste gestrichen und Swiss Re auf Verkauf gesenkt. Generali fallen um 3,1 Prozent, Swiss Re um 2,5 Prozent und Scor um 1,9 Prozent.

Pfund unter Druck

Außerdem bezeichnete Trump in dem Interview den Brexit als eine "großartige Sache" und erwartet, dass weitere EU-Staaten dem Vorbild Großbritanniens folgen werden. Das schürt zusätzliche Verunsicherung, die Medienberichte am Wochenende aufbrachten mit Spekulationen, dass die britische Premierministerin Theresa May bei einer Rede am Dienstag einen sogenannten "harten" Brexit signalisieren dürfte. Demnach dürfte May klarmachen, notfalls auch auf den Zugang zum gemeinsamen Binnenmarkt der EU zu verzichten, um britische Interessen vor allem beim Thema Immigration durchzusetzen.

   Phasenweise fiel das Pfund Sterling erstmals seit der Brexit-Abstimmung unter 1,20 Dollar, aktuell liegt es bei 1,2078. Die Börse in London, die erst am Freitag ein Rekordhoch markiert hatte, profitiert davon allerdings tendenziell, denn ein schwaches Pfund verbessert die Exportchancen britischer Unternehmen. Der FTSE-100 kann sich knapp behaupten.

"Buy lokal"

Trotz der Belastungsfaktoren wollen Händler am deutschen Aktienmarkt aber nur von selektivem Verkaufsdruck sprechen. Die Umsätze sind gering, und in der zweiten Reihe stehen die Indizes MDAX und TecDax sogar leicht im Plus. "Buy local", sagt ein Händler. Auch im DAX gibt es Gewinner, so die Versorger mit einer positiven Studie von Goldman Sachs. Die Marktbreite bleibe damit günstig, ergänzt der Händler.

   Goldman Sachs hat laut Händlern RWE auf "Neutral" angehoben und empfiehlt EON zum Kauf. RWE steigen um 2 Prozent und Eon um 0,7 Prozent.

   Im MDAX ist die Aktie von HUGO BOSS der größte Gewinner. Sie legt um 8,2 Prozent zu, nachdem der Modehersteller Quartalszahlen vorgelegt hat. Boss hat im vierten Quartal und im Gesamtjahr zwar einen Umsatzrückgang verbucht, allerdings lief das Geschäft im Schlussquartal besser als im Rest des Jahres.

Großfusion sorgt für Kurssprünge im Optiksektor

Auf europäischer Ebene sorgt die Fusion der Brillenhersteller Luxottica und Essilor für Kurskapriolen. Luxottica springen um 8,3 Prozent nach oben, Essilor sogar um 12 Prozent. Das neue Unternehmen wird eine Marktkapitalisierung von 46,3 Milliarden Euro haben. Der Zusammenschluss könnte die Stimmung für den Sektor insgesamt heben, heißt es im Handel, denn sie erhöhe den Konsolidierungsdruck, sorge mithin für Übernahmefantasie. Die beiden Unternehmen versprechen sich mittelfristig Umsatz- und Kostensynergien im Volumen von 400 bis 600 Millionen Euro. Die Aktie der deutschen Optikerkette Fielmann zeigt sich davon wenig inspiriert und notiert kaum verändert. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.298,04 -0,79 -26,30 0,23 Stoxx-50 3.021,30 -0,84 -25,73 0,36 DAX 11.557,76 -0,61 -71,42 0,67 MDAX 22.543,26 0,20 44,37 1,60 TecDAX 1.846,33 0,31 5,74 1,91 SDAX 9.716,12 -0,06 -5,62 2,07 FTSE 7.327,86 -0,14 -9,95 2,59 CAC 4.885,92 -0,74 -36,57 0,49

Bund-Future 163,74 0,18 -0,24

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:24 Fr, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0607 -0,06% 1,0613 1,0624 +0,9% EUR/JPY 120,9329 +0,11% 120,7941 122,20 -4,5% EUR/CHF 1,0718 -0,03% 1,0722 1,0729 +0,1% EUR/GBP 0,8782 -0,40% 0,8849 1,1471 +3,0% USD/JPY 114,02 +0,15% 113,84 115,02 -2,5% GBP/USD 1,2078 +0,70% 1,1994 1,2186 -2,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,23 52,37 -0,3% -0,14 -2,8% Brent/ICE 55,37 55,45 -0,1% -0,08 -2,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.203,82 1.197,49 +0,5% +6,33 +4,6% Silber (Spot) 16,84 16,81 +0,2% +0,03 +5,8% Platin (Spot) 987,00 983,90 +0,3% +3,10 +9,2% Kupfer-Future 2,68 2,69 -0,5% -0,01 +6,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/hru/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   January 16, 2017 10:04 ET (15:04 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 04 AM EST 01-16-17

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)mehr Analysen

07:34 Mercedes-Benz Group Overweight JP Morgan Chase & Co.
22.11.24 Mercedes-Benz Group Outperform Bernstein Research
11.11.24 Mercedes-Benz Group Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
05.11.24 Mercedes-Benz Group Buy Goldman Sachs Group Inc.
30.10.24 Mercedes-Benz Group Buy Jefferies & Company Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Assicurazioni Generali S.p.A. 26,92 -2,82% Assicurazioni Generali S.p.A.
BMW AG 68,24 -0,20% BMW AG
E.ON sp. ADRs 11,80 0,00% E.ON sp. ADRs
EssilorLuxottica 229,90 -0,78% EssilorLuxottica
Fielmann AG 39,05 -1,01% Fielmann AG
HUGO BOSS AG 36,25 -4,53% HUGO BOSS AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 52,22 -0,02% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
RWE AG (spons. ADRs) 30,20 -1,31% RWE AG  (spons. ADRs)
Scor SAShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 0.1 Shs 2,22 -0,89% Scor SAShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 0.1 Shs
Swiss Re AG 89,20 0,22% Swiss Re AG
Volkswagen (VW) St. 82,10 -0,55% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

MDAX 26 186,91 -0,09%
EURO STOXX 492,45 -0,47%