02.07.2013 10:58:32
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MÄRKTE EUROPA/Börsen geben nach - FMC-Aktie stark unter Druck
Von Isabel Gomez
Die Unsicherheit hat die Finanzmärkte in Europa fest im Griff. Europas Börsen sind am Dienstag nach ungünstigen US-Vorgaben mit leichten Verlusten in den Handel gestartet und bauen diese im frühen Geschäft aus. Im weiteren Tagesverlauf dürfte Abwarten das Gebot der Stunde lauten. Impulsgebende Konjunkturdaten werden nämlich erst in der zweiten Wochenhälfte veröffentlicht.
Der Dax verliert 0,8 Prozent auf 7.916 Punkte, wobei hohe Einbußen bei den Schwergewichten RWE und E.ON den Index belasten. Der Euro-Stoxx-50 büßt 0,7 Prozent auf 2.605 Zähler ein. Schwächster europäischer Index ist der portugiesische PSI mit einem Minus von 0,9 Prozent. Am Montag hatte Finanzminister Vitor Gaspar, Haupttreiber des portugiesischen Sparprogramms, seinen Rücktritt verkündet.
Am Anleihemarkt verbilligen sich daraufhin zehnjährige portugiesische Staatsanleihen. Entgegengesetzt steigt die Rendite der Papiere gegenüber dem Vorabend von 6,3 auf 6,4 Prozent. Dass Griechenland wieder einen Schuldenschnitt für sich ins Gespräch gebracht hat, dürfte diesen Trend im Tagesverlauf stützen. Auch die Rendite griechischer Papiere steigt.
Im Vorfeld wichtiger Daten wie dem ADP-Arbeitsmarktbericht am Mittwoch, der EZB-Sitzung am Donnerstag sowie dem mit Hochspannung erwarteten offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sprechen Beobachter von einer weiter fragilen Stimmung.
Für generelle Verunsicherung sorgt Händlern zufolge die politische Krise in Ägypten. Das ägyptische Militär hat am Montag mit einem baldigen Eingreifen gedroht, sollte nicht schnell eine Lösung des Konflikts gefunden werden. Davon profitiert der Goldpreis, der seine jüngste Erholung fortsetzt und bei 1.265 Dollar je Feinunze notiert. Im späten US-Geschäft kostete die Feinunze am Montag noch 1.250 Dollar.
Am Devisenmarkt verteidigt der Euro sein erhöhtes Niveau vom Vortag und kostet 1,3058 Dollar. Für Bewegung im Währungspaar Euro/Dollar könnten Analysten zufolge im Tagesverlauf Aussagen der US-Notenbankmitglieder William Dudley und Jerome Powell sorgen.
Am deutschen Aktienmarkt stehen die Papiere von Fresenius Medical Care (FMC) mit Verlusten von zeitweise mehr als 10 Prozent im Fokus. Auch der Kurs der Mutter Fresenius steht unter Druck und verliert über 4 Prozent. Nach einem Vorschlag der US-Regierung soll die US-Krankenversicherung Medicare im kommenden Jahr 9,4 Prozent weniger Zuschüsse für Dialysebehandlungen bekommen. Analyst David Adlington von J.P. Morgan nennt die Kürzung von 23 US-Dollar je Dialyse-Behandlung "viel schlimmer als erwartet". Eine eigene Erhebung unter Marktteilnehmern habe erwartete Kürzungen von 3 bis 9 Dollar als vom Umfang her vergleichsweise gering zutage gefördert.
Bei den Branchen gehören die Versicherer (-0,9 Prozent) zu den größten Verlierern, nachdem J.P. Morgan die Schätzungen gesenkt und einzelne Aktien herabgestuft hat. Die Aktien der Hannover Rück geben um 2,3 Prozent nach, Papiere der Munich Re büßen 1,5 Prozent ein und Swiss Re verlieren 0,9 Prozent. Zudem stehen in dem Sektor Talanx-Aktien unter Druck, nachdem der Großaktionär HDI angekündigt hat, 8,2 Millionen der Papiere über ein beschleunigtes Verfahren bei institutionellen Investoren platzieren zu wollen. Händlern zufolge liegt die Preisspanne für die Platzierung zwischen 23,20 und 23,80 Euro je Anteilsschein. Die Aktie verliert 4,1 Prozent auf 23,49 Euro.
Schwächster Sektor sind die Versorger (-1 Prozent) und hier wiederum die Aktien der deutschen Schwergewichte E.ON und RWE, die über 3 Prozent verlieren. Morgan Stanley hat die RWE-Aktie herabgestuft und die UBS das Kursziel gesenkt. Erst am Vortag hatte RWE für Enttäuschung am Markt gesorgt, als das Unternehmen trotz einer erstrittenen Einmalzahlung von Gazprom seine Prognose nicht angehoben hatte.
Nach guten Vorgaben aus Australien gehören Minenwerte europaweit zu den Gewinnern. Der entsprechende Branchenindex im Stoxx-600 legt um 0,5 Prozent zu und ist damit stärkster Sektorindex - und der einzige in der Gewinnzone.
Die Aktie des Halbleiterherstellers Dialog Semiconductor profitiert von der Übernahme des US-Unternehmens iWatt, das integrierte Powermanagement-Schaltkreise anbietet. Damit diversifiziere sich Dialog und reduziere die Abhängigkeit von einzelnen Kunden, bewertet Analyst Veysel Taze von Close Brothers Seydler die Übernahme positiv. Die Aktie legt um 3 Prozent zu.
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.32 Uhr Mo, 18.15 Uhr EUR/USD 1,3051 -0,10% 1,3064 1,3062 EUR/JPY 130,0246 -0,30% 130,4129 130,2171 EUR/CHF 1,2355 0,01% 1,2355 1,2354 USD/JPY 99,6360 -0,21% 99,8500 99,6900 GBP/USD 1,5228 0,04% 1,5221 1,5238 Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.comDJG/igo/gos
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July 02, 2013 04:28 ET (08:28 GMT)
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E.ON sp. ADRs | 10,80 | 0,00% | |
Fresenius Medical Care (FMC) St. | 44,09 | -0,74% | |
Hannover Rück | 255,30 | 0,12% | |
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) | 503,60 | 0,08% | |
Swiss Re AG | 89,20 | 0,22% | |
Talanx AG | 81,75 | -0,37% |