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15.02.2016 18:49:59

MÄRKTE EUROPA/Anleger gehen wieder ins Risiko

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Zum Wochenbeginn haben sich die Börsen von ihrer risikofreudigen Seite gezeigt. Aktien und Rohstoffe inklusive Öl wurden ge-, Gold als sichere Anlage dagegen verkauft. Gezündet hatte die Erholung an den Börsen die fulminante Kursrally in Japan, wo der Nikkei-Index um mehr als 7 Prozent nach oben geschnellt war. Rückenwind erhielten Japans Aktien vom wieder abwertenden Yen. Mit diesen Vorgaben stieg der Dax um 2,7 Prozent auf 9.207 Punkte und der Euro-Stoxx-50 erholte sich um 2,8 Prozent auf 2.834 Zähler.

   "Die Spekulationen auf neue Geldgeschenke jagten den Aktienmarkt in Tokio heute Morgen über sieben Prozent nach oben", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. Japans Wirtschaft ist im vierten Quartal geschrumpft. "Das schreit nach einer neuerlichen Ausweitung der Geldpolitik der Notenbank", urteilte der Stratege. Diese Spekulation habe Aktienkäufe ausgelöst. Zudem wertete China den Yuan auf und milderte damit die Furcht vor einer Abwertung der chinesischen Währung. Das Fixing des Yuan war der höchste Satz des Wechselkurses auf Tagessicht seit 2005.

Dollar und Rohstoffe erholen sich etwas Am Devisenmarkt wertete der zuletzt stark unter Druck geratene US-Dollar gegen Euro und Yen auf. Der Greenback stand jüngst vor allem zum Yen unter Druck und büßte in nur neun Handelstagen mehr als 10 Yen ein. Angesichts nicht überzeugender Konjunkturdaten aus den USA hatten die Märkte weitere Zinserhöhungen in den USA teilweise wieder ausgepreist, was den Dollar in den vergangenen zwei Wochen schwer belastet hatte.

   Nun erholte sich die US-Währung wieder etwas von diesen Verlusten. Der Euro wertete zum Dollar um mehr als einen US-Cent auf 1,1150 Dollar ab. Zudem deutete EZB-Präsident Mario Draghi am Nachmittag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments an, künftig möglicherweise notleidende Kredite in verbriefter Form als Sicherheit in Refinanzierungsgeschäften zu akzeptieren.

   Der Preis für ein Fass der Nordseeölsorte Brent stieg um 1 Prozent auf 33,70 US-Dollar. Russland spricht mit Mitgliedern des Erdölkartells Opec über eine Drosselung der Förderung. Das Industriemetall Kupfer verteuerte sich um 1,6 Prozent und Nickel sogar um 6 Prozent. Die Feinunze Gold verlor dagegen 2,7 Prozent auf 1.206 Dollar. Am Donnerstag hatte sie noch 1.263 Dollar gekostet. Das war der bisher höchste Stand in diesem Jahr. Im Londoner Handel mit Unternehmenskrediten gaben die Ausfallprämien spürbar nach. Auch das war ein Zeichen für eine zunehmende Risikoneigung an den Finanzmärkten.

Risikobehaftete Aktien werden gekauft An den Aktienbörsen legten die als risikoreich geltenden Sektoren Automobilbau und Bankenwesen am stärksten zu. Der europäische Automobilsektor stieg um 4,9 Prozent und der Bankensektor um 3,5 Prozent. Am deutschen Markt reichten die Kursaufschläge von 3,6 Prozent für Daimler über 4,9 Prozent für BMW bis zu 6,9 Prozent für Volkswagen. Die Bank Baader-Helvea hat die BMW-Aktie laut Händlern von "Halten" auf "Kaufen" hoch gestuft.

   Bei der Commerzbank und der Deutschen Bank nahmen Anleger wieder Kursgewinne mit, nachdem beide Kurse am Freitag stark gestiegen waren. Beide Papiere gaben leicht nach. HeidelbergCement verteuerten sich um 5,2 Prozent. Der Zementhersteller veröffentlicht am Dienstag Geschäftszahlen.

   Die Papiere der Stromkonzerne RWE und EON verteuerten sich um 4,3 bzw. 7,8 Prozent. Die deutschen Stromversorger gelten wegen der niedrigen Strompreise und der großen Ungewissheit über die Kosten für den Ausstieg aus der Atomenergie als riskante Investments - und waren wegen der vorherrschenden "Risk-on"-Stimmung gesucht.

   In London stiegen Reckitt Benckiser um 6,7 Prozent. Der Hersteller von Calgon, Clearasil und Durex hat im vergangenen Jahr mehr verdient als erwartet und will auch in diesem Jahr wachsen. Erst im vergangenen Monat hatte der Konsumgüterhersteller einen brasilianischen Kondomhersteller übernommen.

Möglicher Kapitalbedarf belastet EdF In Paris verloren die Aktien von Electricite de France (EdF) 1,2 Prozent, belastet von einem Bericht der französische Zeitung "Le Figaro" über eine mögliche Kapitalerhöhung von 5 Milliarden Euro zur Finanzierung von Großprojekten. In Stockholm stiegen Hennes & Mauritz (H&M) um 3,2 Prozent. Die schwedische Bekleidungskette hat den Umsatz im Januar um 7 Prozent gesteigert.

   An der Börse von Athen stieg der Leitindex um über 10 Prozent. Bankaktien, die größtenteils auf Pennystock-Niveau handeln, schnellten um 20 bis zu 30 Prozent nach oben. Laut dem Finanzministerium hat Griechenland im Januar einen Haushaltsüberschuss von 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Erwartet worden war lediglich ein Plus von rund 200 Millionen Euro.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.833,87 +77,71 +2,8% -13,3% Stoxx-50 2.722,81 +71,03 +2,7% -12,2% Stoxx-600 321,76 +9,35 +3,0% -12,0% XETRA-DAX 9.206,84 +239,33 +2,7% -14,3% FTSE-100 London 5.824,28 +116,68 +2,0% -6,7% CAC-40 Paris 4.115,25 +120,19 +3,0% -11,3% AEX Amsterdam 403,96 +12,10 +3,1% -8,6% ATHEX-20 Athen 131,55 +12,14 +10,2% -28,2% BEL-20 Brüssel 3.298,59 +94,93 +3,0% -10,9% BUX Budapest 23.065,93 +360,64 +1,6% -3,6% OMXH-25 Helsinki 3.000,34 +92,21 +3,2% -10,7% ISE NAT. 30 Istanbul 87.260,46 +299,83 +0,3% -2,4% OMXC-20 Kopenhagen 905,88 +45,41 +5,3% -10,7% PSI 20 Lissabon 4.534,63 +105,54 +2,3% -12,7% IBEX-35 Madrid 8.179,20 +258,40 +3,3% -14,3% FTSE-MIB Mailand 17.041,82 +526,95 +3,2% -20,4% RTS Moskau 707,24 +17,34 +2,5% -6,6% OBX Oslo 483,17 +16,59 +3,6% -10,4% PX-GLOB Prag 1.138,88 +36,10 +3,3% -8,2% OMXS-30 Stockholm 1.336,17 +49,51 +3,8% -7,6% WIG-20 Warschau 1.787,98 +22,45 +1,3% -3,8% ATX Wien 2.099,27 +65,79 +3,2% -12,4% SMI Zürich 7.848,33 +191,73 +2,5% -11,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9.02 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1139 -0,65% 1,1212 1,1218 EUR/JPY 127,71 0,19% 127,47 126,85 EUR/CHF 1,1011 0,12% 1,0998 1,0981 GBP/EUR 1,2942 0,06% 1,2934 1,2886 USD/JPY 114,66 0,85% 113,69 113,07 GBP/USD 1,4415 -0,58% 1,4499 1,4457

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD WTI/Nymex 29,61 29,44 0,58 0,17 Brent/ICE 33,43 33,36 0,21 0,07

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.208,74 1.237,10 -2,3% -28,37 Silber (Spot) 15,33 15,76 -2,7% -0,43 Platin (Spot) 935,50 955,48 -2,1% -19,98 Kupfer-Future 2,06 2,03 +1,5% +0,03 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   February 15, 2016 12:19 ET (17:19 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 19 PM EST 02-15-16

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Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 52,26 1,14% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Reckitt Benckiser Plc 58,30 2,35% Reckitt Benckiser Plc
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