29.01.2007 17:59:00

DAX Schluss: Fester Start in die Woche, T-Aktie unter Druck, MAN auf der Überholspur

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Unterstützt von leicht positiven US-Vorgaben am Nachmittag konnte der Dax die morgendlichen Gewinne etwas ausbauen und ging letztendlich 0,53 Prozent fester bei 6.726,01 Punkten aus dem Handel. Ähnlich das Bild in der zweiten Reihe, der MDAX verfestigte sich um 0,68 Prozent auf 9.708,37 Zähler.

Die hoch gewichtete Aktie der Deutschen Telekom verlor 4 Prozent, zeitweise belief sich das Minus bereits auf 6,5 Prozent. Am Wochenende hatte der Konzern erklärt, dass man nunmehr beim bereinigten EBITDA von einem Wert in Höhe von rund 19,0 Mrd. Euro ausgeht, nachdem man zuvor ein Ergebnis im Bereich von 19,7 bis 20,2 Mrd. Euro in Aussicht gestellt hatte. Für den Umsatz wird gleichzeitig nur ein moderater Anstieg erwartet. Leichte Abschläge fuhren unter anderem die Commerzbank, adidas und METRO ein.

Nach anfänglichen Verlusten legten Infineon 0,9 Prozent zu. Der Halbleiterhersteller ist mit einem Gewinn ins laufende Geschäftsjahr gestartet, zudem konnte der Umsatz gesteigert werden. Daneben befanden sich Papiere der Deutschen Lufthansa weiter auf Erholungskurs und rückten um 1,1 Prozent vor. MAN profitierten von einem Auftrag der Bundeswehr und avancierten mit einem 2,6-prozentigen Kursaufschlag zum stärksten Indexwert. Deutliche Zuwächse verzeichneten außerdem Allianz-Papiere. Wie der Konzern bekannt gab, senkt man die Beteiligung an der Münchener Rück.

Nach der Vorlage von Geschäftszahlen gewannen Titel des Geldautomatenherstellers Wincor Nixdorf im MDAX 1,8 Prozent hinzu. Spitzenreiter war das HOCHTIEF-Papier mit einem 4-prozentigen Kurssprung. Presseangaben zufolge gilt die Übernahme des Baukonzerns durch Macquarie und die anschließende Zerschlagung inzwischen als "sehr sicher". Daneben legten Anteilsscheine von EADS 2,4 Prozent zu. Einem Zeitungsbericht zufolge nimmt die Sanierung der angeschlagenen Konzerntochter Airbus Gestalt an, so plant das Management die Auslagerung mehrerer Komponentenwerke aus dem Konzern.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 6.726,01 (+0,53 Prozent)

MDAX: 9.708,37 (+0,68 Prozent)

Tagesgewinner: MAN, Allianz, BMW

Tagesverlierer: Deutsche Telekom, Commerzbank, METRO

Unternehmensmeldungen:

Die Deutsche Telekom AG hat ihre Ergebnisprognose für das Fiskaljahr 2007 nach unten revidiert. Wie der im DAX30 notierte Konzern am Samstag erklärte, geht man nunmehr beim bereinigten EBITDA von einem Wert in Höhe von rund 19,0 Mrd. Euro aus, nachdem man zuvor ein Ergebnis im Bereich von 19,7 bis 20,2 Mrd. Euro in Aussicht gestellt hatte. Für den Konzernumsatz wird im laufenden Jahr ein moderater Anstieg erwartet. Der Free Cash-Flow soll im laufenden Jahr auf dem im Geschäftsjahr 2006 erreichten Niveau liegen. Begründet wurde diese Maßnahme mit den "extrem harten Wettbewerbsbedingungen im Inland" und der zuletzt verzeichneten Entwicklung bei den Wechselkursen. Die Deutsche Telekom sieht sich in der Ausrichtung des deutschen Geschäfts durch den operativen Geschäftsverlauf des vierten Quartals 2006 bestätigt. Die mit den neuen Tarifen erreichte Marktposition soll über 2007 hinaus gefestigt und durch zusätzliche Maßnahmen in Service und Marketing ausgebaut werden, teilte der Konzern weiter mit. Für das Geschäftsjahr 2006 geht der Vorstand nach einer vorläufigen Einschätzung davon aus, die Erwartung für bereinigtes EBITDA und Free Cash-Flow des Konzerns zu erreichen. Die Erwartung für das bereinigte EBITDA wurde mit 19,2 bis 19,7 Mrd. Euro kommuniziert. Die Planung für den Free Cash-Flow (vor Investitionen in Spektrum in den USA) von 5 Mrd. Euro wird voraussichtlich mit mindestens 5,5 Mrd. Euro deutlich übertroffen. Der Konzernumsatz liegt nach aktuellem Stand mit 61,3 Mrd. Euro leicht unter dem unteren Rand der Guidance, die auf 61,5 bis 62,1 Mrd. Euro lautete. Auf Basis dieser Einschätzungen will der Vorstand dem Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2006 die Ausschüttung einer Dividende mindestens in Vorjahreshöhe von 0,72 Euro je Aktie vorschlagen.

Der Halbleiterhersteller Infineon Technologies AG (ISIN DE0006231004/ WKN 623100) meldete heute, dass er Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal verbessern konnte. Zudem wurde ein Ausblick für das zweite Quartal 2007 gegeben. Der Umsatz belief sich auf 2,13 Mrd. Euro und lag 7 Prozent unter dem Umsatz des vierten Quartals 2006. Der Umsatz für Infineon ohne die Qimonda AG (ISIN US7469041013/ WKN A0KEAT) ging gegenüber dem Vorquartal von 1,06 Mrd. Euro auf 958 Mio. Euro zurück. Infineon erzielte einen Konzernüberschuss von 120 Mio. Euro, im Vergleich zu einem Konzernfehlbetrag von 36 Mio. Euro im Vorquartal. Dies führte zu einem verwässerten Ergebnis von 0,15 Euro pro Aktie, gegenüber einem unverwässerten und verwässerten Verlust pro Aktie von 0,05 Euro im Vorquartal. Das Konzern-EBIT stieg von 30 Mio. Euro im vorangegangenen Quartal auf 216 Mio. Euro. Der EBIT-Fehlbetrag für Infineon ohne Qimonda lag bei 9 Mio. Euro. Es gab keine nennenswerten Netto-Sonderaufwendungen im ersten Quartal 2007. Der EBIT-Verlust für Infineon ohne Qimonda betrug im Vorquartal 174 Mio. Euro. Darin enthalten waren Sonderaufwendungen in Höhe von 164 Mio. Euro, die vor allem aus dem Börsengang Qimondas und der Insolvenz der deutschen BenQ Mobile resultierten. Ohne diese Sonderaufwendungen hätte der EBIT-Fehlbetrag für Infineon ohne Qimonda bei 11 Mio. Euro gelegen. Für das zweite Quartal 2007 rechnet Infineon für die Segmente ohne Qimonda - ohne Berücksichtigung von Sonderaufwendungen - mit Umsatz- und EBIT-Werten mindestens auf dem Niveau des ersten Quartals.

Die Allianz SE (ISIN DE0008404005/ WKN 840400) senkt ihre Beteiligung an der Münchener Rückversicherungs-AG (Münchener Rück) (ISIN DE0008430026/ WKN 843002). Wie der im DAX30 notierte Allfinanzkonzern heute in Luxemburg erklärte, wird man eine erste Tranche in Höhe von 64,35 Prozent der im Februar 2005 emittierten BITES-Anleihe vorzeitig in Münchener Rück-Aktien zurückzahlen. Dabei bleibt die Anzahl der umlaufenden Bonds unverändert. Die Teilrückzahlung hat zur Folge, dass jeder umlaufende BITES-Bond auf 35,65 Prozent des ursprünglichen Nominalwerts reduziert wird. Die Anzahl der Münchener Rück-Aktien, mit denen die Anleihe getilgt wird, richtet sich nach dem durchschnittlichen Stand des DAX und des Börsenkurses der Münchener Rück-Aktie während einer 20-tägigen Referenzperiode. Diese beginnt am 1. Februar 2007 und endet am 28. Februar 2007. Die Rückzahlung in Aktien der Münchener Rück erfolgt am 9. März 2007. Durch die Teilkündigung der indexgebundenen Wandelanleihe verringert sich die Beteiligung der Allianz an der Münchener Rück von aktuell 9,4 Prozent voraussichtlich um ca. 4,5 Prozent. Die indexgebundene Wandelanleihe BITES wurde am 18. Februar 2005 in Höhe von 1,3 Mrd. Euro begeben. Der aktuelle Marktwert der am 18. Januar 2008 endfälligen Anleihe wurde auf rund 2,0 Mrd. Euro beziffert.

Die MAN AG (ISIN DE0005937007/ WKN 593700) hat von der Deutschen Bundeswehr einen Auftrag erhalten. Wie der im DAX30 notierte Konzern erklärte, wird man im Rahmen des von der BwFuhrpark Service GmbH vergebenen Auftrags bis Ende 2007 insgesamt 500 Modelle vom Typ TGA 18.360 4X4 BB mit Pritschen verschiedener Hersteller liefern. Die Fahrzeuge haben eine militärische Nutzlast von 5 Tonnen und erfüllen besondere Anforderungen an einen verwindungsarmen Pritschenaufbau. Sie sind mit D20 Common Rail-Motoren nach Euro 4-Norm ausgestattet mit Abgasrückführung (AGR) und wartungsfreiem MAN PM-Kat, d. h. es ist kein zusätzlicher Betriebsstoff wie beispielsweise AdBlue zur Einhaltung der gesetzlichen Emissionsgrenzwerte notwendig. Die Nutzfahrzeuge werden vor allem für den Kabinentransport im Inland und in Einsatzgebieten der Bundeswehr eingesetzt, hieß es weiter. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. Erst letztes Jahr hatte die BwFuhrpark Service GmbH 592 TGA Fahrschulfahrzeuge sowie 92 Radschlepper für die Luftwaffe in Auftrag gegeben.

Der Luft- und Raumfahrtkonzerns European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) will die Sanierung der angeschlagenen Tochter Airbus durch einschneidende Maßnahmen vorantreiben. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, plant das EADS-Management um Konzernchef Louis Gallois mehrere Komponentenwerke aus dem Konzern auszulagern. In Deutschland könnten laut dem Bericht von dieser Maßnahme die Werke in Nordenham und Varel betroffen sein. Insgesamt droht bis zu 5.000 Airbus-Beschäftigten in Deutschland die Verlagerung. Derzeit arbeiten über 19.000 Menschen vorwiegend in Norddeutschland für den Flugzeughersteller. "Es sind noch keine Entscheidungen gefallen", sagte ein Airbus-Sprecher am Hauptsitz in Toulouse auf Anfrage gegenüber der Wirtschaftszeitung. Airbus-Chef Gallois will am 20. Februar sein Sanierungskonzept "Power8" vorstellen. Dieses sieht vor, die Kosten bei dem Flugzeughersteller vom Jahr 2010 an um jährlich 2 Mrd. Euro zu drücken. Airbus-Vize Fabrice Bregier hatte Mitte Januar versichert, dass es im Zuge von "Power 8" keine Werkschließungen geben wird. Es gehe vielmehr darum, Optionen für die Standorte zu entwickeln: Das Spektrum reiche von der Hereinnahme eines externen Partners bis hin zum vollständigen Verkauf.

Der im MDAX notierte Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf AG (ISIN DE000A0CAYB2/ WKN A0CAYB) hat ersten Quartal (per 31. Dezember) 2006/07 zweistellige Wachstumsraten bei Umsatz und Ergebnis verzeichnet. Unternehmensangaben von heute zufolge, erhöhten sich die Umsatzerlöse auf 549 Mio. Euro, gegenüber 488 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Dies entspricht einem Wachstum von 13 Prozent. Zudem kletterten das das EBITA um 18 Prozent von 39 Mio. auf 46 Mio. Euro und der Quartalsüberschuss um 44 Prozent von 18 Mio. auf 26 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr bekräftigte Wincor Nixdorf seinen Ausblick. Man geht unverändert davon aus, den Umsatz um 6 Prozent und das EBITA um 8 Prozent zu verbessern.

Hinter dem Versuch der australischen Investmentbank Macquarie Bank Ltd. (ISIN AU000000MBL3/ WKN 901864), den Baukonzern HOCHTIEF AG (ISIN DE0006070006/ WKN 607000) zu übernehmen, stehen Presseangaben zufolge Unternehmen aus den USA, Kanada und Australien. Wie die "WirtschaftsWoche" am Samtag berichtete, würde der US-Baukonzern Bechtel Corp. gerne das Hochbaugeschäft der amerikanischen HOCHTIEF-Tochter Turner erwerben. Die amerikanische Toll Brothers Inc. (ISIN US8894781033/ WKN 871450), eine auf den Bau von Luxus-Immobilien spezialisierte Gesellschaft, zeige Interesse an den Gesundheitsimmobilien von Turner, so das Magazin. Das Bergbau-Dienstleistungsgeschäft des australischen HOCHTIEF-Ablegers Leighton Holdings Ltd. (ISIN AU000000LEI5/ WKN 856187) wolle der US-Tagebaukonzern Bucyrus International Inc. (ISIN US1187591094/ WKN A0CAMW) übernehmen. Die Übernahme des deutschen Konzerns durch Macquarie und der anschließende Verkauf einzelner Unternehmensteile würden inzwischen als "sehr sicher" gelten, hieß es. Wie das Magazin weiter berichtet, will Macquarie zunächst die Anteile von HOCHTIEF-Großaktionär August von Finck übernehmen, der 25 Prozent an HOCHTIEF über seine Custodia Holding AG (ISIN DE0006496003/ WKN 649600) hält. Finck hatte im Dezember erklärt, er wolle sich von dem Anteil trennen. Macquarie plane, dieses 25 Prozent-Paket nach dem Kauf um weitere Anteile aufzustocken, bevor HOCHTIEF zerlegt werde.

Der Bezahlfernsehsender Premiere AG (ISIN DE000PREM111/ WKN PREM11) meldete heute, dass er ab der nächsten Saison die Berichterstattung über den englischen Spitzenfußball ausweiten wird, was durch einen neuen Vertrag mit der Premier League ermöglicht wird. Premiere hat sich die Übertragungsrechte an der Premier League bis zum Ende der Saison 2009/10 gesichert. Beim Bieterverfahren um die Premier League hat Premiere gemeinsam mit der arena Sportrechte Marketing GmbH geboten. Die Ausschreibung der Premier League hatte diese Möglichkeit explizit vorgesehen. Mit ihrem gemeinsamen Gebot konnten sich Premiere und arena vor allem gegen Mitbieter aus dem Sportrechteagenturbereich durchsetzen. Über die finanziellen Details haben die Premier League, Premiere und arena Stillschweigen vereinbart. Die Vereinbarung sieht vor, dass Premiere pro Saison bis zu 320 der insgesamt 380 Spiele aus der Premier League übertragen kann, 280 davon exklusiv. Bei gleichzeitig stattfindenden Partien wird Premiere auch weiterhin die Konferenzschaltung zeigen. (29.01.2007/ac/n/m)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Airbus SE (ex EADS)mehr Analysen

26.11.24 Airbus Overweight Barclays Capital
21.11.24 Airbus Hold Deutsche Bank AG
12.11.24 Airbus Kaufen DZ BANK
07.11.24 Airbus Outperform RBC Capital Markets
07.11.24 Airbus Buy Jefferies & Company Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Airbus SE (ex EADS) 145,22 4,38% Airbus SE (ex EADS)
Allianz 289,50 0,59% Allianz
Deutsche Telekom AG 30,12 0,70% Deutsche Telekom AG
HOCHTIEF AG 116,10 -0,26% HOCHTIEF AG
Infineon AG 30,01 -0,60% Infineon AG
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) 491,00 0,35% Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re)

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 425,73 0,85%
TecDAX 3 396,83 0,18%
MDAX 26 225,82 0,15%
STOXX 50 4 294,93 0,47%
EURO STOXX 50 4 758,65 0,54%
CAC 40 7 179,25 0,51%
EURO STOXX Insurance 420,50 0,43%
EURONEXT 100 1 429,55 0,59%
Prime All Share 7 562,64 0,77%
HDAX 10 215,13 0,80%
CDAX 1 667,09 0,59%
DivDAX 182,87 0,61%
NYSE International 100 7 535,50 0,03%
EURO STOXX 495,14 0,55%