23.06.2006 09:52:00

DAX am Morgen: Freundlicher Auftakt, MTU und Merck im Fokus

Westerburg, 23. Juni 2006 (aktiencheck.de AG) - Trotz schwächerer Vorgaben aus New York tendieren die meisten deutschen Standardwerte zum Handelsauftakt etwas fester. So gewinnt der Dax aktuell 0,27 Prozent auf 5.548,51 Punkte hinzu, während es für den MDAX um 0,15 Prozent auf 7.659,45 Zähler vorwärts geht. Auf der Konjunkturseite stehen am Nachmittag Zahlen zu den US-amerikanischen Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter auf der Agenda.

FMC profitieren von einem positiven Kommentar der Deutschen Bank und gewinnen aktuell 3,5 Prozent hinzu. Im Fokus stehen außerdem Papiere der Deutschen Börse, die ebenfalls fester tendieren. Einem Pressebericht zufolge könnte die NYSE ihr Angebot für die Euronext noch einmal erhöhen, sollte die Deutsche Börse ihr Angebot anheben. Grüne Vorzeichen prägen das Bild außerdem bei Continental, Commerzbank und E.ON. Die rote Laterne hat indessen die T-Aktie mit -0,4 Prozent inne.

In der zweiten Reihe geht es für Fresenius um knapp 4 Prozent aufwärts, der Titel profitiert ebenfalls von einem positiven Kommentar der Deutschen Bank. MTU legen mehr als 2 Prozent zu. In einem Presseinterview kündigte Vorstandschef Udo Stark eine Anhebung der Ergebnisprognosen für das Gesamtjahr an. Dagegen überwiegen bei Merck die Verkauforders, der Wert bröckelt derzeit um mehr als 4 Prozent ab. Auslöser für den Kursrutsch ist eine Mitteilung des Pharmakonzerns, wonach man keinen Antrag auf Zulassung des Parkinson-Mittels Sarizotan einreichen wird. Schlusslicht ist allerdings Vivacon mit einem knapp 10-prozentigen Abschlag. Damit knüpft der Titel an die schwache Entwicklung der vergangenen Tage an.

Aktuellen Presseberichten zufolge will der Betriebsrat der Allianz AG die umfangreichen Stellenkürzungspläne des deutschen Versicherers durch externe Gutachter überprüfen lassen. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Donnerstag vorab aus ihrer Freitagausgabe. "Wir werden zwei renommierte Unternehmensberatungen damit beauftragen, zu überprüfen, ob es zu den Streichungen wirklich keine Alternativen gibt", kündigte Gesamtbetriebsratsvorsitzender Norbert Blix in einem Gespräch gegenüber der FAZ an. Laut Blix werde man in den kommenden Monaten versuchen, das Management von seinen Kürzungsplänen abzubringen. "Streiks sind dabei immer dann die Ultima Ratio, wenn wir den Eindruck haben, dass wir bei den Verhandlungen nicht mehr anders vorankommen", bekräftigte Blix. Der Versicherungskonzern Allianz will im Rahmen ihres neuen Standort- und Beschäftigungskonzepts mehr als 7.000 Arbeitsplätze abbauen. Kernpunkt des am Donnerstag präsentierten Konzepts ist die Konzentration auf künftig zehn Verwaltungsstandorte bei der Allianz Deutschland AG (ADAG). Derzeit liegt die Zahl der Verwaltungsstandorte in Deutschland bei 21. Das Konzept sieht vier Dienstleistungsgebiete mit jeweils einem Großstandort vor. Bei der Tochter Dresdner Bank AG sollen im Zuge des angekündigten Restrukturierungsprogramms insgesamt 2.480 Stellen wegfallen. Dieses Maßnahmenpaket soll bis zum Jahr 2008 realisiert werden. In diesem Zusammenhang wird eine Kostenreduktion in Höhe von 500 bis 600 Mio. Euro erwartet. Die in diesem Zusammenhang anfallenden Restrukturierungsaufwendungen bezifferte die Allianz auf ca. 500 Mio. Euro.

Der Pharmakonzern Merck KGaA teilte heute mit, dass er nach Auswertung klinischer Studien der Phase III beschlossen hat, keinen Antrag auf Zulassung des Arzneimittels Sarizotan für die Indikation Dyskinesien bei fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung einzureichen. Wie der Konzern weiter bekant gab, haben die Studien (PADDY-1 und PADDY-2) die Ergebnisse aus Phase II bzw. präklinischer Studien nicht bestätigt. Vor diesem Hintergrund wurde entschieden, die Entwicklung von Sarizotan nicht weiter zu verfolgen.

Der Flugzeughersteller Airbus, eine Tochter des Luft- und Raumfahrtkonzerns European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. hat aktuellen Presseberichten zufolge die Preise für seine komplette Modellpalette erhöht. Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" am Donnerstag vorab aus ihrer Freitagausgabe. Laut der Zeitung stehe der vor wenigen Wochen erfolgte Schritt jedoch in keinem Zusammenhang mit der jüngsten Programmverschiebung beim A380, sagte demnach ein Sprecher der EADS-Tochter der FTD. Den Angaben zufolge wurde die Preisspanne über 4 Prozent auf nun 295,6 bis 316 Mio. Dollar erhöht, während beim Verkaufsstart in 2000 der Listenpreis laut Bericht noch bei 220 Mio. Dollar gelegen habe.

Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines Holding AG wird seine Prognosen für das laufende Fiskaljahr erhöhen. Vorstandschef Udo Stark kündigte im Gespräch mit der "Börsen-Zeitung" eine Anhebung der Ergebnisprognosen für das Gesamtjahr anlässlich der Präsentation der Halbjahreszahlen Ende Juli an. Wie der Vorstandsvorsitzende weiter ausführte, wird die Ertragskraft von MTU durch die derzeitige Krise des Flugzeugherstellers Airbus nicht beeinträchtigt. Der Manager räumte lediglich kleinere Umsatzverschiebungen gegenüber der Wirtschaftszeitung ein. Wie der Vorstandsvorsitzende weiter ausführte, werden derzeit Einsparmöglichkeiten geprüft um die Kosteneffizienz zu erhöhen. In diesem Zusammenhang wurde ein kleinerer Personalabbau in der Verwaltung nicht ausgeschlossen.

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