28.09.2005 13:19:00
|
DAX am Mittag: Starke Gewinne bei Daimler, Allianz und Infineon
Im Blickpunkt steht die DaimlerChrysler-Aktie, die sich mit einem Plus von mehr als 2 Prozent mit an die Spitze des DAX schiebt. Laut Presseberichten werden bei der Konzern-Sparte Mercedes voraussichtlich mehr als 8.000 Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen, bisher war lediglich die Rede von 5.000 betroffenen Stellen. Deutliche Gewinne erzielt auch BMW, Volkswagen muss sich hingegen mit einem kleinen Kursplus begnügen.
Infineon steigt deutlich und gehört mit zu den größten Gewinnern im DAX. Laut einem Pressebericht wird der taiwanische Elektronikkonzern BenQ bei Siemens-Handys weiterhin Infineon-Chips einsetzen. Die Allianz-Aktie profitiert von einer Aufstufung durch die Deutsche Bank, die ihr Rating für den Finanzkonzern von "Hold" auf "Buy" anhob. Mit dem Trend klettert auch die Aktie der Münchener Rückversicherung. Das Unternehmen aktualisierte heute seine Schadenschätzung für Hurrikan "Katrina". Henkel bekräftige seine Wachstumsprognosen, die Aktie des Konsumgüterherstellers notiert momentan aber unverändert. In der zweiten Reihe fällt Pfleiderer mit einem starken Kursabschlag auf, nachdem man heute mitteilte, dass die Übernahme wesentlicher Teile der Kunz Gruppe ins Stocken geraten ist. Aktuell beträgt das Minus noch 8 Prozent, damit konnte sich die Aktie inzwischen leicht von ihren Tagestiefstständen erholen.
Wie die "WirtschaftsWoche" am Mittwoch in einer Vorabausgabe berichtet, will sich die Deutsche Börse AG (ISIN DE0005810055/ WKN 581005) von ihrer Beteiligung an der Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität (DGAP) trennen. DGAP ist Marktführer bei der elektronischen Verbreitung von Pflichtmitteilungen börsennotierter Unternehmen in Deutschland. Die Börse hält ein Drittel der Anteile. Nach Angaben des Magazins wollen auch die beiden anderen Anteilseigner, die Finanzinformationsanbieter Reuters Group plc (ISIN GB0002369139/ WKN 911958) und vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste GmbH, die jeweils ein Drittel halten, ebenfalls verkaufen. DGAP soll in einem Ausschreibungsverfahren Wettbewerbern angeboten worden sein. Der Marktanteil des einstigen Monopolisten rutschte nach Branchenschätzungen auf unter 70 Prozent. Neben der dpa-Tochter News Aktuell (euro adhoc) warben ihr auch das Investor-Relations-Portal EquityStory (EQS-Ad hoc) und eine Tochter des norwegischen Hugin-Konzerns (Hugin Ad hoc) Kunden ab. Alle drei werden neben ausländischen Adressen wie Thomson Financial als Interessenten gehandelt, hieß es.
Wie die "Financial Times Deutschland" heute berichtet, wird die taiwanische BenQ Group auch in Zukunft Chips der Infineon Technologies AG (ISIN DE0006231004/ WKN 623100) für ihre Siemens-Handys verwenden. Die BenQ Group, ein international tätiger Technologiekonzern, wird ab dem 1. Oktober offiziell die Mobiltelefonsparte der Siemens AG (ISIN DE0007236101/ WKN 723610) übernehmen. Im Frühjahr 2007 will BenQ die Marke Siemens jedoch bereits wieder vom Markt nehmen. Im Rahmen der Akquisition, die im Juni angekündigt wurde, erhielt BenQ das Recht, den Siemens-Namen die nächsten fünf Jahre zu verwenden. Der Aktienkurs von Infineon wurde zuletzt belastet, was die Folge von Befürchtungen war, der asiatische Konzern könnte den Einsatz von Infineon-Chips in den Siemens-Handys einstellen.
Aktuellen Presseberichten zufolge werden bei der Konzern-Sparte Mercedes der DaimlerChrysler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) in Deutschland voraussichtlich mehr als 8.000 Arbeitsplätze wegfallen. Dies berichtet zumindest die "Stuttgarter Nachrichten" am Dienstag vorab aus ihrer Mittwochausgabe. Laut der Zeitung sei bisher bei der Mercedes-Gruppe von 5.000 Stellen die Rede gewesen, die in Sindelfingen und Bremen abgebaut werden sollen. Die Pläne könnten möglicherweise am morgigen Mittwoch vorgestellt werden. Für die meisten der besagten 8.000 Mitarbeiter soll es laut der Zeitung freiwillige Abfindungsangebote geben.
Der Konsumgüterhersteller Henkel KGaA (ISIN DE0006048432/ WKN 604843) hält an seinem Ziel, den Umsatz bis 2008 jährlich um 3 bis 4 Prozent zu steigern, fest. Wie Unternehmens-Chef Ulrich Lehner heute auf der Wissenschafts-Pressekonferenz in Düsseldorf weiter erklärte, wird der Konzern nach der milliardenschweren Dial-Übernahme in den USA im Jahr 2004 vorerst von weitere Großakquisitionen absehen und das Umsatzplus allein durch organisches Wachstum erreichen. Dies soll durch die Entwicklung neuer Produkte geschehen. Laut Lehner wurden in 2004 rund 272 Mio. Euro, und damit 2,6 Prozent der Umsatzerlöse, für die Forschung ausgegeben.
Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (ISIN DE0008430026/ WKN 843002) aktualisiert ihre ursprüngliche Einschätzung zur Höhe der Sturmschäden. Unternehmensabgaben von heute zufolge wurde der gesamte versicherte Marktschaden auf bis zu 30 Mrd. Dollar veranschlagt. Darin seien die vom staatlich organisierten National Flood Insurance Programme (NFIP) gedeckten Überschwemmungs- und Sturmflutschäden nicht enthalten. Noch bestünden allerdings erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der Belastungen für die Versicherungswirtschaft, nicht zuletzt wegen der sehr komplexen Fragen hinsichtlich des Umfangs, in dem für die eingetretenen Schäden Versicherungsschutz besteht. Deshalb sei nicht auszuschließen, dass der versicherte Marktschaden auch 30 Mrd. Dollar übersteigen könnte. Auf der Basis eines Marktschaden-Szenarios von bis zu 30 Mrd. Dollar könnten die Belastungen für die Münchener-Rück-Gruppe bei brutto rund 1,1 Mrd. Euro liegen, nach Retrozessionen und Steuern bei rund 500 Mio. Euro. Bei einem höheren versicherten Marktschaden von etwa 60 Mrd. Dollar könne sich eine Brutto-Schadenbelastung von rund 1,3 Mrd. Euro und eine Nettobelastung (nach Retrozessionen und Steuern) von etwas unter 650 Mio. Euro ergeben. Mit dem Hurrikan "Rita" hat ein weiterer schwerer Sturm die US-Küste getroffen. Nach ersten Berechnungen auf Basis eines angenommenen Marktschadens von rund 5 bis 10 Mrd. Dollar könne dies für die Gruppe zu einem Bruttoschaden von rund 230 Mio. Euro führen, nach Retrozession und Steuern läge die Belastung bei rund 150 Mio. Euro. Der Vorstand ist dennoch optimistisch, das Ergebnisziel von 12 Prozent Rendite auf das Eigenkapital noch erreichen zu können, wenn die Übernahme der HVB durch UniCredit 2005 vollzogen wird. Diese Aussage stehe unter dem Vorbehalt, dass in den verbleibenden drei Monaten des Geschäftjahres außergewöhnliche Entwicklungen bei Großschäden und auf dem Kapitalmarkt ausbleiben.
Die Pfleiderer AG (ISIN DE0006764749/ WKN 676474), ein auf Holzwerkstoffe und Infrastrukturtechnik fokussierter Konzern, teilte am Dienstag tag mit, dass der am 15. Juli 2005 geschlossene Vertrag über den Erwerb wesentlicher Teile der Kunz Gruppe bisher nicht vollzogen werden konnte, da noch nicht alle dafür erforderlichen aufschiebenden Bedingungen erfüllt worden sind. Wie das Unternehmen bekannt gab, strebt es nach wie vor ein zügiges Closing des bestehenden Vertrags an, sieht aber aufgrund der zwischenzeitlich eingetretenen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der Spanplatten-Aktivitäten der nordamerikanischen Kunz-Gesellschaften und der daraus resultierenden Restrukturierung Anpassungsbedarf. Hierüber befindet sich der Vorstand der Pfleiderer AG in Gesprächen mit der Kunz-Gruppe.
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Pfleiderer AGmehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu Pfleiderer AGmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Henkel KGaA Vz. | 80,70 | 0,32% | |
Infineon AG | 30,65 | 2,15% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,84 | 0,53% | |
Merck KGaA | 141,25 | 0,07% | |
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) | 493,70 | 0,55% | |
Siemens AG | 182,80 | 1,14% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 626,45 | 1,03% | |
TecDAX | 3 429,57 | 0,96% | |
MDAX | 26 320,47 | 0,36% | |
STOXX 50 | 4 328,45 | 0,78% | |
EURO STOXX 50 | 4 804,40 | 0,96% | |
EURO STOXX Insurance | 423,90 | 0,81% | |
EURO STOXX Technology | 1 024,00 | 2,09% | |
Prime All Share | 7 635,14 | 0,96% | |
HDAX | 10 310,83 | 0,94% | |
CDAX | 1 682,51 | 0,92% | |
DivDAX | 184,01 | 0,62% | |
NYSE International 100 | 7 535,50 | 0,03% | |
EURO STOXX | 498,81 | 0,74% |