08.03.2007 13:32:00

DAX am Mittag: Freundlich, Volkswagen und BMW auf der Überholspur

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Gestützt von positiven Vorgaben aus Asien befindet sich der deutsche Aktienmarkt weiter auf Erholungskurs. Der Dax weitet die morgendlichen Gewinne zur Tagesmitte hin aus und liegt momentan mit 0,86 Prozent im Plus bei 6.674,89 Indexpunkten. Der MDAX verfestigt sich daneben um 1,66 Prozent auf 9.768,18 Zähler. Am Nachmittag erwarten die Anleger gespannt die Leitzinsentscheidung der EZB.

Nach einer Veränderung im Vorstand zählen Titel der Deutschen Börse zu den größten Gewinnern und legen 1,9 Prozent zu. Bayer profitieren daneben von einem positiven Analystenkommentar und ziehen um 2,9 Prozent an. Volkswagen befinden sich weiter auf der Überholspur und rücken ebenfalls um 2,9 Prozent vor. BMW stehen nach der Vorlage von Geschäftszahlen auf der Einkaufliste der Investoren und gewinnen 1,6 Prozent. Der Münchner Automobilkonzern verbuchte wie erwartet im abgelaufenen Fiskaljahr aufgrund von Spitzenwerten bei Absatz und Umsatz ein Rekordergebnis.

Die von der Deutschen Lufthansa vorgelegten endgültigen Ergebnisse für das abgelaufene Fiskaljahr sorgen hingegen nicht für Freudensprünge, die Aktie verliert gegen den Trend leicht. Deutliche Abschläge erleiden TUI, der Wert verliert 1,5 Prozent. Zuvor gab die schweizerische Großbank UBS bekannt, ihre Beteiligung an dem Reisekonzern weiter verringert zu haben.

In der zweiten Reihe stehen Salzgitter im Blick. Der Stahlkonzern erzielte im abgelaufenen Jahr neue Bestwerte hinsichtlich Umsatz und Gewinn. Ferner verkündete der Konzern, mit der WCM Gruppe einen Vertrag über den Kauf von 78 Prozent der Aktien der Klöckner-Werke geschlossen zu haben. Die Aktie von Salzgitter gewinnt aktuell mehr als 4 Prozent, das Papier der Klöckner-Werke schießt um über 25 Prozent nach oben. Titel des Namensvetters Klöckner & Co bleiben ohne Nachrichten vom Handel ausgesetzt. Kursgewinne von mehr als 3 Prozent fahren Anteilsscheine von SGL Carbon ein. Der Hersteller von Carbon-Produkten meldete heute, dass er sämtliche für 2006 vorgegebenen Ziele erreicht und zum Teil sogar deutlich übertroffen hat. EADS profitieren von einem Großauftrag bei der Tochter Airbus und liegen mit 1,2 Prozent im Plus.

Die Bayerische Motoren Werke AG (BMW) verbuchte im abgelaufenen Fiskaljahr aufgrund von Spitzenwerten bei Absatz und Umsatz ein Rekordergebnis. Wie der im DAX30 notierte Automobilhersteller heute erklärte, verbesserte sich der Vorsteuergewinn im Gesamtjahr von 3,29 Mrd. Euro auf 4,12 Mrd. Euro, was einem Plus von rund 25,5 Prozent entspricht. Dabei wurde im Berichtszeitraum ein einmaliger Buchgewinn in Höhe von 372 Mio. Euro aus der teilweisen Abwicklung einer Umtauschanleihe auf Anteile am britischen Triebwerkhersteller Rolls-Royce plc (ISIN GB0032836487/ WKN 136198) verbucht. Um Einmaleffekte bereinigt verbesserte sich der Vorsteuergewinn im Vorjahresvergleich um 3,0 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern im Segment Automobile stieg trotz hoher Belastungen aus gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen im Vorjahresvergleich um 1,2 Prozent auf 3,01 Mrd. Euro. Im Finanzsegment setzte sich die erfreuliche Entwicklung der vergangenen Jahre fort, wobei man hier das Vorsteuerergebnis im Vorjahresvergleich um 13,2 Prozent auf 685 Mio. Euro steigern konnte. Der Jahresüberschuss markierte mit 2,87 Mrd. Euro einen neuen Rekordstand, nachdem man im Vorjahr einen Überschuss von 2,24 Mrd. Euro verbuchen konnte. Das Ergebnis je Stammaktie stieg von 3,33 Euro auf 4,38 Euro. Beim Konzernumsatz verbuchte BMW einen Anstieg von 46,66 Mrd. Euro auf 49,00 Mrd. Euro. Dabei konnte sowohl die positive Absatzentwicklung als auch das starke Finanzdienstleistungsgeschäft mit zu der starken Umsatzentwicklung beitragen. Die hohen Belastungen in Folge gestiegener Energie- und Rohstoffpreise konnte BMW im abgelaufenen Jahr durch Effizienzsteigerungen sowie den Absatzzuwachs weitgehend kompensieren, teilte der Konzern weiter mit. Nach dem Absatzrekord im vergangenen Jahr sieht die BMW Group 2007 dank des starken Marken- und Produktportfolios weiteres Wachstumspotenzial: "Wir streben 2007 erneut einen Spitzenwert bei den Auslieferungen an. Alle drei Marken werden neue Absatzrekorde erzielen", erklärte Vorstandschef Reithofer. "Wir wollen im laufenden Jahr weiterhin der weltweit führende Anbieter von Premium-Automobilen bleiben", fügte er hinzu. Angesichts der starken Entwicklung im abgelaufenen Fiskaljahr will BMW die Dividende je Stammaktie um 9,4 Prozent auf 0,70 Euro anheben, während die Dividende je Vorzugsaktie um 9,1 Prozent auf 0,72 Euro je Anteilsschein steigen soll. Des Weiteren werden der Vorstand und der Aufsichtsrat der Hauptversammlung die Ermächtigung für einen Rückkauf eigener Aktien von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zur Genehmigung vorschlagen.

Die Deutsche Lufthansa AG (ISIN DE0008232125/ WKN 823212) legte heute im Rahmen der Bilanzpressekonferenz die endgültigen Geschäftszahlen für das abgelaufene Fiskaljahr vor. Demnach verbuchte man im abgelaufenen Fiskaljahr einen Gesamtumsatz von 19,85 Mrd. Euro, was im Vergleich zum Vorjahreswert von 18,07 Mrd. Euro einem Plus von rund 9,9 Prozent entspricht. Beim Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit verzeichnete die Fluglinie einen Anstieg von 719 Mio. Euro auf 1,08 Mrd. Euro, was einem Plus von 49,9 Prozent entspricht. Operativ verbuchte die Deutsche Lufthansa einen Gewinn von 845 Mio. Euro, was im Vergleich zum Vorjahreswert von 577 Mio. Euro einem Plus von 46,4 Prozent entspricht. Das Konzernergebnis erreichte mit 845 Mio. Euro (Vorjahr: 403 Mio. Euro) einen Rekordwert. "Für das Jahr 2006 können wir in jeder Hinsicht erfreuliche Ergebnisse vorlegen. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Sie untermauern den anhaltenden Erfolgskurs der Lufthansa", so Konzernchef Mayrhuber. "Der Lufthansa Erfolg basiert auf einer hervorragenden Teamleistung unserer Mitarbeiter, auf unserer stimmigen Strategie, der konsequenten Nutzung von Marktchancen, einer zukunftsorientierten Investitionstätigkeit sowie einer nachhaltigen Kostendisziplin." Wesentlichen Anteil an der deutlichen Ergebnissteigerung hatte das zentrale Geschäftsfeld Passagierbeförderung, welches den Gewinn um 200 Prozent auf mehr als 400 Mio. Euro steigern konnte. In Zusammenhang mit der Integration von SWISS wurden außerdem Synergien in Höhe von 200 Mio. Euro realisiert. Auch für das laufende Jahr zeigt sich Lufthansa optimistisch und rechnet damit, den operativen Gewinn erneut zu verbessern. Dabei setzt man vor allem auf eine strikte Kostenkontrolle, um höheren Belastungen aus gestiegenen Kerosinpreisen entgegenwirken zu können. Für das abgelaufene Fiskaljahr will man der Hauptversammlung die Anhebung der Dividende von 0,50 Euro auf 0,70 Euro vorschlagen.

Die Deutsche Börse AG (ISIN DE0005810055/ WKN 581005) gab am Mittwochabend Veränderungen im Vorstand bekannt. Demnach haben Matthias Ganz und Mathias Hlubek ihre Ämter als Vorstände mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Die Dienstverträge wurden den Angaben zufolge in freundschaftlichem Einvernehmen aufgehoben. Matthias Ganz zeichnete seit Anfang 2003 für den Bereich Operations verantwortlich, Mathias Hlubek war seit 2001 Finanzvorstand der Deutschen Börse. Bis auf weiteres wird der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Reto Francioni, den Bereich von Mathias Hlubek zusätzlich zu seinen Aufgaben übernehmen. Die Aufgaben von Matthias Ganz übernehmen die übrigen Vorstandsmitglieder in ihren jeweiligen Geschäftsbereichen.

Die SGL Carbon AG (ISIN DE0007235301/ WKN 723530), ein Hersteller von Produkten aus Carbon (Kohlenstoff), meldete heute, dass sie sämtliche für 2006 vorgegebenen Ziele erreicht und zum Teil sogar deutlich übertroffen hat. Auch für 2007 ist man zuversichtlich, bei Umsatz und Ergebnis deutlich zulegen zu können. Zudem wurden die Mittelfristziele aufgrund der Implementierung wichtiger strategischer Weiterentwicklungen angehoben. Demnach wurde das Betriebsergebnis vor Aufwendungen aus den EU-Kartellverfahren um mehr als 50 Prozent auf 170 Mio. Euro verbessert. Neben einem weiteren Kostenabbau von 26 Mio. Euro aus dem SGL Excellence Programm hat hierbei auch der konjunkturelle Rückenwind in den wichtigsten Kundenindustrien geholfen. Der Konzernumsatz kletterte um 11 Prozent auf 1,19 Mrd. Euro. Die Konzernumsatzrendite erhöhte sich von 11 Prozent in 2005 auf nun 14 Prozent. Das EBIT nach Kartellverfahren lag bei 138 Mio. Euro (Vorjahr: 113 Mio. Euro). Das Finanzergebnis konnte wie angekündigt in 2006 deutlich um 17 Mio. Euro auf -49 Mio. Euro verbessert werden, was vor allem auf die signifikant reduzierten Finanzschulden zurückzuführen ist. Daraus ergibt sich nach Abzug des in 2006 angefallenen EuGH Zinsaufwandes von 13 Mio. Euro ein Vorsteuergewinn von über 76 Mio. Euro (+62 Prozent). Ohne die a.o. Belastungen aus den EU-Kartellverfahren betrug der Vorsteuergewinn 121 Mio. Euro, was einem Anstieg von 157 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Jahresüberschuss belief sich auf 41 Mio. Euro und stieg damit um 13 Mio. Euro, das EPS-Ergebnis nahm von 0,50 Euro auf 0,66 Euro zu. Der Konzernumsatz soll 2007 um 7 bis 10 Prozent über dem Niveau des Jahres 2006 liegen. Beim Betriebsergebnis wird erneut mit einer überproportionalen Verbesserung gegenüber dem Umsatzwachstum gerechnet. Ziel ist es, das historisch operative Rekordergebnis von 192 Mio. Euro zu übertreffen. Es wird erwartet, dass Vor- und Nachsteuergewinn noch etwas stärker als das Betriebsergebnis steigen werden. Gleiches gilt für das Ergebnis je Aktie. Darüber hinaus hob der Konzern das bestehende Mittelfristziel für die Umsatzrendite von 10 bis 15 Prozent auf 12 bis 16 Prozent an. Der Konzernumsatz 2011 soll dabei um 40 bis 50 Prozent über dem Niveau von 2006 liegen.

Die Salzgitter AG (ISIN DE0006202005/ WKN 620200) erzielte im Jahr 2006 mit ihren Walzstahl- und Röhrenprodukten neue Bestwerte hinsichtlich Umsatz und Gewinn. Wie der im MDAX notierte Stahlkonzern erklärte, erhöhte sich der konsolidierte Konzernumsatz um 18 Prozent auf 8,45 Mrd. Euro, im Vergleich zu 7,15 Mrd. Euro in 2005. Ferner kletterte das Konzernergebnis vor Steuern von 940,9 Mio. auf nun 1,85 Mrd. Euro. Unter Ausklammerung des Gewinns aus dem Verkauf der Vallourec-Beteiligung lag das operative Vorsteuerergebnis bei 947,9 Mio. Euro, nach 802,7 Mio. Euro im Vorjahr. Der Nachsteuergewinn verbesserte sich von 842,0 Mio. auf 1,51 Mrd. Euro und das Ergebnis pro Aktie von 14,09 auf 26,50 Euro. Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) erreichte 47,8 Prozent, nach zuvor 38,9 Prozent. Für 2007 erwartet Salzgitter bei nahezu unverändertem Umsatz einen operativen Gewinn vor Steuern im anspruchsvolleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Infolge des entfallenden operativen Vallourec-Beitrags und sich normalisierender Handelsmargen sei es allerdings noch zu ambitiös, das Vorjahresniveau (947,9 Mio. Euro) erneut anzuvisieren. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungsparitäten den Verlauf des Geschäftsjahres 2007 noch erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierende Schwankungsbreite des Konzernergebnisses vor Steuern könne ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch positiver Richtung annehmen.

Die Salzgitter AG übernimmt die Mehrheit an dem Abfüllanlagenhersteller Klöckner-Werke AG (ISIN DE0006780000/ WKN 678000). Wie aus einer heute veröffentlichten Presseerklärung hervorgeht, hat der im MDAX notierte Stahlhersteller mit der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG (ISIN DE0007801003/ WKN 780100) einen Vertrag über den Kauf von 78 Prozent der Aktien der Klöckner-Werke AG geschlossen. Als Teil des Pakets wird außerdem eine 71-prozentige Beteiligung an der RSE Grundbesitz und Beteiligungs-AG auf Salzgitter übergehen. Finanzielle Einzelheiten der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben. Klöckner-Werke beschäftigt weltweit 5.000 Mitarbeiter und generierte im Fiskaljahr 2006 einen Umsatz von über 870 Mio. Euro. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt bei der KHS AG, Dortmund, die in Deutschland, den USA, Brasilien, Mexiko, Indien und in China Abfüll- und Verpackungsanlagen produziert.

Die zum Luft- und Raumfahrtkonzerns European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) gehörende Tochter Airbus hat von der Fluggesellschaft Finnair einen Großauftrag erhalten. Wie der im MDAX notierte Konzern am Donnerstag erklärte, hat Finnair einen Kaufvertrag über elf Maschinen vom Typ A350 XWB unterzeichnet und zusätzlich sieben Airbus-Langstreckenjets des Typs A340-300 und A330 geordert. Finnair ist die erste Fluglinie die zunächst - im Dezember 2005 - das ursprüngliche Airbus-Modell A350 bestellt hat und diese Bestellung nun in einen Auftrag über die neue A350 XWB umwandelt, teilte der Konzern weiter mit. Finanzielle Einzelheiten der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben. (08.03.2007/ac/n/m)

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