19.02.2007 13:26:00
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DAX am Mittag: 7.000er Marke im Visier, DaimlerChrysler und Dt. Börse gesucht, PUMA schwächer
Papiere von DaimlerChrysler befinden sich aufgrund der anhaltenden Spekulationen über einen Verkauf der US-Tochter Chrysler weiter auf der Überholspur und liegen mit +3,6 Prozent an der Indexspitze. Einem Pressebericht zufolge hat der Konzern bereits mehrere Interessensbekundungen für die angeschlagene US-Sparte erhalten. Anteilsscheine der Deutschen Börse liegen mit einem knapp 2-prozentigen Kursplus auf dem zweiten Platz. Laut einem Zeitungsartikel gibt es im Konzernvorstand Spannungen zwischen dem Vorstandsvorsitzenden sowie einigen Vorstandsmitgliedern. Über eine neue Führungsstruktur solle der Aufsichtsrat Mitte März entscheiden. Daneben profitieren E.ON von positiven Analystenstimmen und legen 1,1 Prozent zu. Weitere Gewinner sind TUI, MAN und BMW.
Anteilsscheine von Bayer geben dagegen ein halbes Prozent ab. Einem Zeitungsartikel zufolge will der Pharmakonzern im früheren Stammwerk von Schering in Berlin offenbar einen groß angelegten Stellenabbau durchführen. Etwas deutlichere Verluste erleiden HRE und die Deutsche Post. Im MDAX verlieren PUMA nach anfänglichen Gewinnen rund 1 Prozent. Der Sportartikelhersteller verbuchte im vierten Quartal aufgrund der gestiegenen Produktabsätze einen Anstieg beim Umsatz, musste dabei aber wie erwartet einen Ergebnisrückgang ausweisen. Für das laufende Fiskaljahr stellt man ein Rekordergebnis in Aussicht. MLP ziehen dagegen um über 4 Prozent an und markieren damit die Indexspitze.
Im Vorstand der Deutsche Börse AG gibt es derzeit Presseangaben zufolge Spannungen zwischen dem Vorstandsvorsitzenden Reto Francioni sowie einigen Vorstandsmitgliedern. Wie die Tageszeitung "DIE ZEIT" in ihrer Online-Ausgabe berichtet, müssten sowohl der Finanzvorstand Mathias Hlubek als auch Matthias Ganz, Vorstandsmitglied und zuständig für Operations und Organisation, das Unternehmen verlassen, ginge es nach dem Willen des neuen Vorstandschefs Francioni. Laut dem Bericht soll Frank Gerstenschläger neu in den Vorstand des im DAX30 notierten Konzerns aufrücken, um dort den Bereich Kassamärkte zu übernehmen. Andreas Preuss, der bislang für Kassa- und Terminmärkte zuständig ist, soll in der neuen Führungsstruktur nur noch für die Terminmärkte verantwortlich zeichnen. Ein Nachfolger für Hlubek steht dem Vernehmen nach noch nicht fest. Die Position von Ganz würde den Angaben zufolge entfallen, wenn das neue Führungsmodell die Zustimmung des Aufsichtsrates erfahren sollte. Über diese Personalien und die neue Führungsstruktur soll der Aufsichtsrat der Börse am 19. März entscheiden, hieß es weiter.
Der Automobilkonzern DaimlerChrysler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) entwickelt derzeit Pläne weiter, die Chrysler Group zu verkaufen oder abzuspalten und hat dabei bereits mehrere Anfragen weltweit erhalten. Dies berichtete das "Wall Street Journal" am Sonntag in seiner Online-Ausgabe. Wie "Automotive News" bereits am Freitag berichtete, führt der weltweit fünftgrößte Automobilhersteller auf hochrangiger Führungsebene Gespräche mit dem US-Wettbewerber und Branchenprimus General Motors Corp. (ISIN US3704421052/ WKN 850000) über einen Verkauf der angeschlagenen US-Tochter. DaimlerChrysler hat zuletzt mitgeteilt, dass man in Nordamerika insgesamt 13.000 Stellen abbauen will. Zudem wurde angedeutet, dass die Chrysler Group, die man vor neun Jahren erworben hat, verkauft oder abgespaltet werden könnte.
Der Pharmakonzern Bayer AG (ISIN DE0005752000/ WKN 575200) will im früheren Stammwerk von Schering in Berlin offenbar einen groß angelegten Stellenabbau durchführen. Nach Informationen der Zeitung "DER TAGESSPIEGEL" will der im DAX30 notierte Pharmakonzern rund 1.000 der etwa 5.500 Stellen beim ehemaligen Schering-Stammwerk in Berlin streichen. Der Personalabbau solle bis zum Jahresende abgeschlossen sein, hieß es weiter. Bayer habe angekündigt die Berliner Belegschaft am 2. März offiziell über die Pläne zu informieren. Ein Sprecher von Bayer Schering Pharma (der früheren Schering AG) wollte dies auf Nachfrage nicht bestätigen. Konkrete Zahlen werde der Konzern erst bekanntgeben, wenn die Gespräche mit den Arbeitnehmer-Vertretern zu Ende geführt seien. "Wir gehen davon aus, dass dies noch im ersten Quartal 2007 erfolgen wird", sagte Unternehmenssprecher Oliver Renner der Zeitung.
Der Vorstandsvorsitzende des Energieversorgers RWE AG (ISIN DE0007037129/ WKN 703712), Harry Roels, steht Presseangaben zufolge möglicherweise kurz vor der Ablösung. Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland", die sich bei ihren Angaben auf Konzernkreise beruft, will der Aufsichtsrat des im DAX30 notierten Konzerns den Vertrag von Roels nicht mehr verlängern und hat anscheinend auch schon einen Nachfolger für den in Ungnade gefallenen Konzernchef gefunden. Den Angaben zufolge will Aufsichtsratschef Thomas Fischer eine Entscheidung herbeiführen. Der Vertrag von Roels läuft im Jahr 2008 aus, der Niederländer vollendet dann sein 60. Lebensjahr. Roels hatte zuletzt die Kritik vieler Anlegern auf sich gezogen, da der Konzern keine klare Strategie für die kommenden Jahre vorzuweisen hat. Zusätzlich belastet wird Roels dadurch, dass RWE wegen seiner hohen Barreserven seit Monaten als mögliches Ziel einer feindlichen Übernahme gilt. Ende vergangener Woche hatten verschiedene Medien gemeldet, Roels' Vertrag solle um zwei Jahre verlängert werden, da noch kein geeigneter Nachfolger bereitstünde. "Eine solche Entscheidung gibt es nicht", hieß es aus Konzernkreisen. Aufsichtsratschef Fischer strebe vielmehr eine "langfristige Lösung" für die Konzernspitze an. Im Unternehmen rechne kaum einer mehr damit, dass Roels bleibe. Dabei kann der Aufsichtsratschef allerdings nur einen Kandidaten mit der Zustimmung der Kommunalvertreter im Aufsichtsrat durchsetzen. Ruhrgebietsstädte wie Essen, Mülheim und Dortmund halten rund 30 Prozent der Aktien. Die Vertreter der Mitarbeiter sollen im Aufsichtsrat nach Informationen der Wirtschaftszeitung bereits ihre Unterstützung für Fischers Kandidaten signalisiert haben.
Der Chemiekonzern BASF AG (ISIN DE0005151005/ WKN 515100) ist bei der Restrukturierung des Unternehmensbereichs Feinchemie weiter vorangekommen. Wie der im DAX30 notierte Konzern heute erklärte, hat BASF ihr Prämix-Geschäft in acht Ländern an die niederländische Futtermittelgruppe Nutreco veräußert. Prämixe sind Mischungen von Vitaminen und anderen Futtermittelzusatzstoffen für die Tierernährung. Nutreco gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Prämixen und Spezialitäten für die Tierernährung. Der Kaufvertrag wurde am 16. Februar 2007 unterschrieben und steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden. Über die finanziellen Einzelheiten haben beide Partner Stillschweigen vereinbart. Der Abschluss der Transaktion wird im zweiten Quartal erwartet. Die Prämix-Standorte befinden sich in Europa (Großbritannien, Polen, Italien), Asien (Indonesien, China), Nordamerika (USA, Mexiko) und Mittelamerika (Guatemala). Insgesamt sind 435 Mitarbeiter betroffen; sie werden zu Nutreco übertreten.
Der Sportartikelhersteller PUMA AG Rudolf Dassler Sport (ISIN DE0006969603/ WKN 696960) verbuchte im vierten Quartal aufgrund der gestiegenen Produktabsätze einen Anstieg beim Umsatz und stellt für das kommende Fiskaljahr ein Rekordergebnis in Aussicht. Wie der im MDAX notierte Konzern heute erklärte, lag der Gesamtumsatz im vierten Quartal bei 480,6 Mio. Euro, nach 349,2 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Auf wechselkursbereinigter Basis ergab sich hier ein Umsatzplus von 43,3 Prozent. Dabei verzeichnete man im Segment Schuhe einen Umsatzanstieg von 30,3 Prozent auf 273,2 Mio. Euro, bei Textilien ein Plus von 79,4 Prozent auf 177,4 Mio. Euro. Aufgrund deutlich gestiegener Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen verringerte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Vorjahresvergleich von 62,0 Mio. Euro auf 54,2 Mio. Euro, während der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 55,0 Mio. Euro auf 41,6 Mio. Euro zurückging. Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter verringerte sich im Vorjahresvergleich von 44,1 Mio. Euro bzw. 2,76 Euro je Aktie auf 32,8 Mio. Euro bzw. 2,03 Euro je Anteilsschein. Begründet wurde der erhöhte Verwaltungsaufwand mit der mit höheren Marketing- und Retail-Aufwendungen sowie dem Ausbau der benötigten Infrastruktur für die planmäßige Umsetzung des internationalen Konzernausbaus. Insgesamt sind im abgelaufenen Geschäftsjahr weitere 25 Concept Stores eröffnet worden. Damit verfügt PUMA zum Jahresende über 91 Concept Stores. Wie mit der Phase IV der langfristigen Unternehmensentwicklung angekündigt, erwartet das Management für 2007 neue Rekordergebnisse bei Umsatz und Gewinn. Nach einem starken Umsatzwachstum von 34 Prozent im abgelaufenen Jahr wird ein währungsneutrales Wachstum im mittleren bis höheren einstelligen Bereich für 2007 erwartet. Die Rohertragsmarge sollte sich auf Vorjahresniveau bzw. zwischen 50 und 51 Prozent bewegen. Die Vertriebs-, Verwaltungs- und allgemeinen Aufwendungen werden in Prozent vom Umsatz bei ca. 34 Prozent und damit rückläufig erwartet. Das sollte zu einer Verbesserung der operativen Marge auf cirka 16 Prozent vom Umsatz und damit zu einem neuen Rekordergebnis führen. Bei einer unveränderten Steuerquote von ca. 29 Prozent sollte das Konzernergebnis zweistellig und damit um mindestens 10 Prozent zulegen. (19.02.2007/ac/n/m)
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