Shanghai Composite
Geändert am: 30.12.2022 22:06:39
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Letzter Handelstag des Jahres 2022: US-Börsen letztendlich in Rot -- ATX und DAX schließen leichter -- Asiens Börsen zum Handelsende mehrheitlich im Plus
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich am Freitag, dem letzten Handelstag im Börsenjahr 2022, etwas schwächer.
Der ATX notierte kurz nach Handelsstart auf rotem Terrain und blieb dort auch im weiteren Handelsverlauf. Letztlich schloss er 0,33 Prozent tiefer bei 3.126,39 Zählern.
Vor dem Jahreswechsel lag am heimischen Aktienmarkt nur eine sehr dünne Meldungslage vor und auch die Handelsumsätze gestalteten sich sehr mager, da viele Marktteilnehmer ihre Auftragsbücher wohl schon geschlossen haben. Zudem wurde an der Wiener Börse nur verkürzt gehandelt. Die Schlussauktion begann bereits um 14.15 Uhr.
Auf Jahressicht hat der ATX 19 Prozent verloren. Auch an anderen wichtigen Börsen ging es im ablaufenden Jahr 2022 nach unten. Die internationalen Aktienmärkte litten heuer vor allem von dem am 24. Februar gestarteten Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, wodurch die Energiepreise massiv gestiegen sind und sich die Inflation rasant entwickelt hat. Die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks steuerten mit mehreren Zinserhöherungen gegen die Preisentwicklungen an und werden dies auch im kommenden Jahr fortsetzen.
Auch eine klare Mehrheit der ATX-Werte beendete das Börsenjahr deutlich im Minus. Die größten ATX-Verlierer waren heuer Lenzing mit einem Minus von rund 55 Prozent, sowie IMMOFINANZ (minus 49 Prozent) und Raiffeisen Bank International (minus 40 Prozent).
Der positive Ausreißer waren heuer Schoeller-Bleckmann. Die Aktien des Ölfeldausrüsters legten 2022 um rund 89 Prozent zu. Auch an anderen Börsen in Europa fanden sich Ölwerte vor dem Hintergrund der massiven Rohöl- und Energiepreisanstiege heuer unter den Jahresgewinnern.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich am Freitag schwächer.
Der DAX hatte die Sitzung mit Verlusten eröffnet und weitete diese im Verlauf noch aus. Zum Handelsschluss stand dann ein Minus von 1,05 Prozent bei 13.923,59 Zählern an der Tafel. Damit orientierte er sich wie so oft an der Wall Street, wo sich erneut Verluste andeuten.
Damit hat der DAX am letzten Handelstag des Jahres nach einem zweiwöchigen Hin und Her unter der runden Marke von 14'000 Punkten geschlossen. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets empfiehlt passend zum schwachen Handelsschluss an diesem Freitag, das gesamte Börsenjahr 2022 "einfach abzuhaken", aber den Optimismus zu behalten. Denn auch wenn der Start in das Jahr 2023 holprig sein und das erste halbe Jahr schwierig werden dürfte, sollte "die Reise an der Börse in den kommenden Jahren weiter nach oben gehen".
In der Wochenbilanz zeigte sich der deutsche Leitindex zwar weitgehend stabil, den Monat Dezember indes verzeichnete er ein Minus von 3,3 Prozent. Auf das Jahr gerechnet büßte der Dax letztlich 12,3 Prozent ein und verbuchte so das schlechteste Börsenjahr seit vier Jahren. 2021 hatte er noch einen Gewinn von knapp 16 Prozent eingefahren. "Heute geht ein von geopolitischen Krisen und einer auch geldpolitischen Zeitenwende geprägtes Börsenjahr zu Ende", schrieb Molnar. Und auch wenn der Jahresverlust auf den ersten Blick enttäuschend sei, so hätte es "vor dem Hintergrund der ganzen Probleme aber auch viel schlimmer kommen können".
Auslöser für die deutliche Schwäche im Jahr 2022 war der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Die Energiepreise stiegen rasant und leisteten einer ohnehin schon hohen Inflation weiteren Vorschub, die das Eingreifen der Notenbanken nötig machten. In der Folge stiegen die Zinsen rasch und deutlich.
WALL STREET
Die US-Börsen sanken am Freitag, dem letzten Handelstages im Börsenjahr 2022.
Der Dow Jones begann die Sitzung bereits schwächer und zeigte sich anschließend weiterhin mit negativem Vorzeichen. Letztendlich verlor er noch 0,22 Prozent auf 33.147,61 Punkte. Der NASDAQ Composite startete ebenfalls in Rot. Anschließend verblieb er auf rotem Terrain, ehe er den letzten Handelstag des Jahres 0,11 Prozent tiefer bei 10.466,48 Zählern beendete.
Damit zollten beide Indizes ihrer deutlichen Vortagserholung Tribut. Für den Leitindex bedeutete das das schwächste Börsenjahr seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008. Marktbeobachter sprachen von einem "Börsenjahr zum Vergessen", welches die Anleger nun "einfach abhaken" sollten, machten aber Mut mit Blick insbesondere auf die zweite Hälfte 2023.
Vom russischen Angriff auf die Ukraine und der darauf folgenden Explosion der Energiepreise waren die Vereinigten Staaten weniger betroffen als Europa, wo die Aktienkurse ebenfalls in die Knie gingen. Doch auch in den USA nahm die Inflation kräftig Fahrt auf und zwang die Notenbank Fed, mit deutlichen Zinserhöhungen gegenzusteuern. Diese zogen vor allem die NASDAQ-Börse in Mitleidenschaft, da die dort zahlreich notierten Technologieunternehmen zur Finanzierung ihres Wachstums stärker als Firmen aus traditionellen Branchen auf Kredite angewiesen sind und ihre Investitionen daher teurer werden.
ASIEN
Die Aktienmärkte in Asien verbuchten am Freitag mehrheitlich Gewinne.
Der japanische Leitindex Nikkei notierte letztlich kaum verändert bei 26.094,50 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite bis zum Handelsende um 0,51 Prozent auf 3.089,26 Zähler. In Hongkong legte der Hang Seng derweil um 0,20 Prozent auf 19.781,41 Punkte zu.
Mit meist positiver Tendenz haben sich die Börsen in Asien am letzten Handelstag des turbulenten Jahres 2022 gezeigt, das geprägt war vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, Lieferkettenproblemen, Zinserhöhungen der großen Notenbanken und Rezessionssorgen. Rückenwind kam von der Wall Street, wo die Kurse am Donnerstag in einer Erholungsbewegung kräftig zugelegt hatten. Auslöser waren ermutigende Daten vom US-Arbeitsmarkt gewesen. Allerdings rutschten die Futures auf die US-Indizes am frühen Freitag ins Minus, so dass die Gewinne der asiatischen Börsen im Verlauf bröckelten.
Dass das chinesische Finanzministerium am Donnerstag höhere Investitionen in den technischen Fortschritt angekündigt hatte, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln, verpuffte an der Börse.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 261,75 | -0,18% | |
TecDAX | 3 390,67 | -0,36% | |
Dow Jones | 44 722,06 | -0,31% | |
NASDAQ Comp. | 19 060,48 | -0,60% | |
NASDAQ 100 | 20 744,49 | -0,85% | |
NIKKEI 225 | 38 134,97 | -0,80% | |
Hang Seng | 19 603,13 | 2,32% | |
ATX | 3 506,35 | -0,34% | |
Shanghai Composite | 3 309,78 | 1,53% |