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21.03.2013 20:50:33

Aktien Zürich Schluss: Deutlich schwächer - Zypern und Makrodaten belasten

    ZÜRICH (dpa-AFX) - Der schweizerische Aktienmarkt hat am Donnerstag im Einklang mit der Entwicklung an weiteren wichtigen europäischen Handelsplätzen deutlich schwächer geschlossen. Nach einer leicht besseren Eröffnung seien die Abgaben vor allem durch die Zypern-Krise und die jüngsten Daten zum Einkaufsmanagerindex in der Eurozone ausgelöst worden, hieß es von Marktbeobachtern. Am Nachmittag kam zudem aus den USA eine ganze Palette frischer Wirtschaftsdaten, die uneinheitlich ausfielen, aber den Dow-Jones-Index tiefer ins Minus drückten. Größere Verlierer waren vor allem konjunkturabhängige Aktien.

    Beim Kampf gegen die Staatspleite rennt Zypern die Zeit davon. Die Europäische Zentralbank stellt nur noch bis kommenden Montag Notkredite bereit, ohne die der zyprische Bankensektor kollabieren würde.

    Der Swiss Market Index (SMI (SMI)) schloss 1,09 Prozent tiefer bei 7.762,30 Punkten und damit nur leicht über seinem Tagestief. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 1,25 Prozent auf 1.168,32 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,01 Prozent auf 7.197,51 Punkte. 27 der 30 wichtigsten Titel schlossen im Minus und nur drei im Plus.

    Bei den Standardwerten gehörten vor allem Zykliker zu den Verlierern. So gaben die Luxusgütertitel Richemont (-4,5 Prozent) und Swatch (-3,0 Prozent) stark nach. Im Februar waren die schweizerischen Uhrenexporte um nominal 2,5 Prozent gesunken, wobei sich die wichtigen Absatzmärkte Hongkong und China schwach entwickelt hatten. SGS verbilligten sich um 4,0 Prozent oder 96 Franken; die Aktien des Warenprüfkonzerns wurden jedoch mit 58 Franken Dividendenabschlag je Titel.

    Auch andere Zykliker wie Adecco (Adecco SA) (-2,7 Prozent), Clariant (-2,4 Prozent) oder Holcim (-1,7 Prozent) verloren deutlich überdurchschnittlich. Bei Clariant führten Händlern zufolge verschiedene Sonderfaktoren zu den Abgaben: So belastete einerseits die Wandlung der noch ausstehenden Wandelanleihe und andererseits der ernüchternde Ausblick des Mitbewerbers Lanxess (LANXESS). Holcim hat indessen beim deutschen Stahlkonzern ThyssenKrupp ein zweites Zementwerk für Indonesien bestellt; das Auftragsvolumen soll sich auf 250 Millionen US-Dollar belaufen.

    Die Aktien von Baloise gaben mit 2,0 Prozent ebenfalls stark nach, wobei die Abstufung durch Goldman Sachs auf "Neutral" von "Buy" belasten haben dürfte. Die Analysten begründeten den Schritt mit der bereits hohen Bewertung der Titel, womit das Kurspotenzial limitiert sei. Unter den Versicherern verloren indessen Swiss Life (-2,1 Prozent) noch etwas deutlicher.

    Die Großbanken Credit Suisse (-1,5 Prozent) und UBS (-1,2 Prozent) wurden von den Sorgen um Zypern belastet. Davon scheinbar unbehelligt schlossen Julius Bär kaum verändert (+0,03 Prozent). Einzige weitere Gewinner waren die Medtech-Titel Sonova (+1,3 Prozent) und die Immobilienwerte SPS (+1,0 Prozent). Letztere weisen allerdings im bisherigen Jahresverlauf als einer von zwei SMI-/SLI-Titeln eine negative Wertentwicklung auf; der andere ist Kühne+Nagel (-1,1 Prozent).

    Unter diesen Umständen hielten sich auch die zuletzt gesuchten Pharma-Schwergewichte Roche (-1,3 Prozent) und Novartis (-0,6 Prozent) sowie die Lebensmitteltitel Nestlé (-0,5 Prozent auf 68,05 Franken) nicht in der Gewinnzone. Anfänglich hatten die Papiere des Nahrungsmittelkonzerns noch von einer "Kauf"-Empfehlung mit Kursziel 77,50 Franken (bisher 68 Franken) der Citigroup profitiert. Novartis seinerseits präsentierte weitere positive Studiendaten zum Multiple-Sklerose-Medikament Gilenya./rt/AWP/he

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