20.12.2012 20:11:34

Aktien New York: Richtungslos - Fusion von ICE und NYSE im Fokus

    NEW YORK (dpa-AFX) - Wegen der anhaltenden Hängepartie im US-Haushaltsstreit hat die Wall Street am Donnerstag lange keine klare Richtung gefunden. Zuletzt schafften es die wichtigsten Indizes aber allesamt ins Plus. Per Saldo besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten stützten die Notierungen etwas. Im Fokus der Anleger stand aber eine sich anbahnende Milliardenfusion der Börsenbetreiber IntercontinentalExchange (ICE) und NYSE Euronext.

 

    Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) stieg um 0,35 Prozent auf 13.297,76 Punkte. Zur Wochenmitte war es für den Leitindex nach dem zuvor erreichten Zweimonatshoch bergab gegangen. Der breit gefasste S&P-500-Index (S&P 500) gewann am Donnerstag 0,43 Prozent auf 1.442,01 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq rückte der Composite-Index (NASDAQ Composite) um 0,15 Prozent auf 3.049,02 Punkte vor, und der Auswahlindex Nasdaq 100 (NASDAQ 100) stieg um 0,09 Prozent auf 2.693,34 Punkte.

 

    "So lange die Budgetgespräche nicht zu einem Ende kommen, werden die Märkte weiterhin von der Unsicherheit geprägt sein", sagte ein Marktbeobachter. Hauptknackpunkt sind die geplanten Steuererhöhungen für reiche Amerikaner: Der republikanische Verhandlungsführer John Boehner wies den jüngsten Vorschlag von Präsident Barack Obama, die Grenze bei 400.000 US-Dollar zu ziehen, als "unausgewogen" zurück. Boehner selbst hatte zuletzt eine Million Dollar Jahreseinkommen als Marke vorgeschlagen. Nun will er an diesem Donnerstag über seinen Plan im Abgeordnetenhaus abstimmen lassen, in dem die Republikaner die Mehrheit haben.

 

    Eine geplante Milliardenfusion brachte die Aktien der US-Börsen in Bewegung. Die in Atlanta ansässige Rohstoffbörse IntercontinentalExchange (ICE) (Intercontinental Exchange) teilte mit, sie wolle den New Yorker Börsenbetreiber NYSE Euronext (NYSE Group) für rund 8,2 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 33,12 Dollar je Aktie übernehmen. Während ICE sich fast unverändert zeigten, schossen NYSE Euronext um gut ein Drittel ihres Werts auf 32,11 Dollar hoch, womit sie fast exakt auf Höhe der Offerte notierten.

 

    Analysten äußerten sich in ersten Kommentaren zuversichtlich über ein Zusammengehen der beiden US-Marktplatzbetreiber. "Diese Transaktion dürfte deutlich einfacher sein als einige der früheren Pläne wie etwa der Zusammenschluss zwischen NYSE und Nasdaq, weil die ICE nicht mit Aktien handelt", kommentierte ein Experte. Für die Aktien der Technologiebörse Nasdaq OMX ging es im Zuge der Sektorstärke um gut drei Prozent bergauf.

 

    Die Aktien von Merck & Co (Merck) büßten indes mehr als zweieinhalb Prozent ein, nachdem der Pharmakonzern Zulassungspläne in den USA für den Cholesterinsenker Cordaptive aufgegeben hatte. Das Mittel habe das Hauptstudienziel nicht erreicht, teilte der Konzern mit. Unter den Nebenwerten stürzten die Papiere von Amicus Therapeutics um 46 Prozent ab. Das Biotech-Unternehmen hatte mitgeteilt, dass ein gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline entwickeltes Mittel gegen das Fabry-Syndrom in einer klinischen Studie nicht besser abschnitt als ein verabreichtes Placebo. Bei der Krankheit handelt es sich um eine seltene Stoffwechselstörung.

 

    Nach Börsenschluss folgen noch Zahlen des Sportartikelherstellers Nike sowie des Smartphone-Produzenten Research In Motion (RIM) (Research In Motion). Während die Nike-Titel vor der Zahlenvorlage ein halbes Prozent gewannen, ging es für RIM um mehr als zwei Prozent hoch./gl/jha/

 

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