27.08.2007 15:33:00

adidas rüstet DFB-Teams bis 2018 aus und zahlt ... (zwei)

Der Einigung zwischen adidas und dem DFB vorausgegangen war ein monatelanger Streit, der vor knapp zwei Wochen vor einem unabhängigen Schiedsgericht landete. Nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 entfachten einige Nationalspieler den so genannten Schuhkrieg, indem sie darauf bestanden, künftig die ihrer persönlichen Ausrüster auch in der DFB-Elf tragen zu dürfen. adidas willigte vor einem Jahr ein, unter der Voraussetzung, dass der bestehende Vertrag, der eigentlich die Komplettausrüstung vorsah, bis 2014 verlängert wird.

   Vom DFB wurde über Monate vehement bestritten, dass der Vertrag bereits bis 2014 verlängert worden ist, weil dem Verband dann ein Angebot des adidas-Konkurrenten Nike vorlag, das Sponsorengelder in Höhe von 50 Mio EUR jährlich vorlag, plus Einmalzahlungen. Über die achtjährige Laufzeit von 2011 bis 2018 wollte Nike insgesamt 500 Mio EUR an den DFB zahlen - teilweise allerdings zweckgebunden für die Kinder- und Jugendarbeit.

   Das Schiedsgericht forderte adidas und den DFB nicht zuletzt angesichts der schwierigen Rechtslage zum Vergleich auf. "Dabei galt es Tradition, Recht und Geld in einen verträglichen Einklang zu bringen", so DFB-Präsident Zwanziger.

   Das Nachsehen hatte Konkurrent Nike, dem adidas zuvor schon den Ausrüstervertrag für die mexikanische Nationalelf abgejagt hatte. Nike habe in Sondierungsgesprächen geäußert, dass ihr Angebot nur ab 2011 gelte, sagte Zwanziger auf der Pressekonferenz am adidas-Unternehmenssitz im fränkischen Herzogenaurach.

   "Der deutsche Fußball steht wirtschaftlich nach diesem Ergebnis ausgezeichnet dar", so der DFB-Präsident weiterhin. Laut Branchenbeobachtern erhalten gute Fußballnationalmannschaften in großen Märkten zwischen 10 Mio und 20 Mio EUR im Jahr an Sponsorengeldern.

   Zwanzigers Meinung, der mit adidas geschlossene Vertrag sei "werthaltig und sachgerecht", wird indes nicht von allen Fußballfunktionären geteilt. Die drei Vertreter der Deutschen Fußball-Liga (DFL), die die Interessen der 36 Proficlubs vertreten, stimmten in der entscheidenden DFB-Präsidiumssitzung am vergangenen Freitag gegen die Vertragsverlängerung mit adidas.

   Kritik kam auch an der Dauer des Vertrages. Wäre es nach adidas gegangen, hätte sie sich die Ausrüstung der DFB-Teams bis 2020 gesichert, sagte Zwanziger. adidas hat im WM-Jahr 2006 das Deutschland-Trikot 1,5 Millionen mal verkauft. Die Deutschen ließen es sich 65 EUR beziehungsweise 48 EUR in den Kindergrößen kosten. Weltweit setzte adidas im vergangenen Jahr 1,2 Mrd EUR mit Fußballartikeln um. Insgesamt setzte der Sportartikelhersteller im abgelaufenen Jahr 10 Mrd EUR um und erzielte ein Nachsteuerergebnis von 483 Mio EUR.

   Webseite: http://www.adidas-group.com

   http://www.dfb.de

   -Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 138 72 18, archibald.preuschat@dowjones.com

   DJG/apr/cbr

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   August 27, 2007 09:32 ET (13:32 GMT)

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