21.06.2016 18:31:00

MÄRKTE EUROPA/"Rein in Aktien - raus aus Gold"

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hoffnung auf einen Verbleib Großbritanniens in der EU treibt die Aktienkurse weiter an. Der Dax stieg am Dienstag um 0,5 Prozent auf 10.016 Punkte und knackte damit wieder die 10.000er Marke. Der Euro-Stoxx-50 zog um 0,8 Prozent an. "Aktuell wird an der Börse die Karte 'Verbleib' gespielt", sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets, zum alles beherrschenden Thema der EU-Abstimmung in Großbritannien. "Rein in Aktien, raus aus Gold", beschrieb er die Entwicklung. Das Edelmetall gab zeitweise fast 2 Prozent nach, und das, obwohl US-Notenbankchefin Janet Yellen den Markt auf fortgesetzt niedrige Zinsen einstimmte.

   Am Devisenmarkt setzte allerdings eine kleine Gegenbewegung ein: Nachdem das Pfund am Vormittag gegen den Dollar auf den höchsten Stand seit der Jahreswende gestiegen war, kam es am Nachmittag etwas zurück. Auch der Euro fiel etwas, er wurde zur Schlussglocke an den Aktienmärkten mit 1,1275 Dollar gehandelt und damit einen halben Cent niedriger als am Mittag.

   Gestützt wurde die Stimmung auch von neuen Konjunkturdaten. Die Konjunkturerwartungen im ZEW-Konjunkturindex haben sich trotz der Brexit-Sorgen deutlich verbessert. "Normalerweise läuft der ZEW nur der Börsenentwicklung nach, aber hier zeigt er eine wirklich unabhängige Entwicklung", sagte ein Händler. Dies sei ein starkes Zeichen.

   Dass der Euro-Stoxx-50 vergleichsweise deutlich stieg, lag vor allem am Banken-Index, der die jüngste Erholung mit einem Plus von 1,2 Prozent ausbaute. Intesa, Unicredit, Deutsche Bank, Credit Agricole und BNP gehörten zu den größten Gewinnern im Euro-Stoxx-50. Beim Fondsverwalter Columbia Threadneedle hieß es dazu, vor allem die stark abgestraften Aktien in den diversen Brexit-Baskets, mit denen Investmentbanken von den Sorgen über einen möglichen Ausstieg Großbritanniens profitieren wollten, böten Anlagechancen. Dazu gehören unter anderem die Aktien der Banken.

OMT-Entscheid wie erwartet - keine Marktreaktion Größter Gewinner in Europa war Athen, der ATHEX gewann 3,7 Prozent. Händler sprachen von Nachholbedarf, nachdem die Athener Börse zum Wochenauftakt geschlossen hatte. Überdies hat Griechenland von seinen Kreditgebern die nächste Hilfstranche über 7,5 Milliarden Euro erhalten.

   Keine Reaktion gab es auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, das die Staatsanleihenkäufe der EZB gebilligt hat. Denn das war so erwartet worden. Weder im Euro noch am Anleihenmarkt gab es nennenswerte Reaktionen auf das Urteil.

   Im DAX profitierten auch Deutsche Börse mit einem Plus von 1,9 Prozent von den nachlassenden Brexit-Sorgen, denn die Deutsche Börse will mit der Londoner Börse fusionieren. Auch Bayer und EON legten deutlich zu.

   Auf der Verliererseite gerieten VW vor der Hauptversammlung mit einem Minus von 0,9 Prozent weiter unter Druck. Händler verwiesen auf neue Ermittlungen nun auch wegen "Marktmanipulation". "Der Konzern kommt nicht zur Ruhe", so ein Händler. Auch Infineon, Thyssen und Deutsche Post gaben deutlich nach.

Kion kauft zu In der zweiten Reihe verloren Kion 6,9 Prozent. Der Logistikkonzern kauft den Automatisierungsspezialisten Dematic aus den USA für 2,1 Milliarden Dollar. Zur Finanzierung erhöht Kion auch das Kapital. Das Angebot neuer Kion-Aktien ließ den Kurs nachgeben.

   Die Südzucker-Tochter CropEnergies hat das Umsatzziel für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Der Kurs stieg daraufhin um 4,6 Prozent. Der Kurs der Muttergesellschaft Südzucker legte um knapp 3 Prozent zu. Der MDAX zog um 0,3 Prozent an, der TecDax schloss knapp behauptet.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.967,34 +24,46 +0,8% -9,2% Stoxx-50 2.850,84 +27,93 +1,0% -8,0% Stoxx-600 340,04 +2,37 +0,7% -7,0% XETRA-DAX 10.015,54 +53,52 +0,5% -6,8% FTSE-100 London 6.226,55 +22,55 +0,4% -0,3% CAC-40 Paris 4.367,24 +26,48 +0,6% -5,8% AEX Amsterdam 440,39 +3,89 +0,9% -0,3% ATHEX-20 Athen 1.666,93 +75,11 +4,7% +809,2% BEL-20 Bruessel 3.452,78 +20,60 +0,6% -6,7% BUX Budapest 26.811,37 +247,78 +0,9% +12,1% OMXH-25 Helsinki 3.232,86 +6,99 +0,2% -3,8% ISE NAT. 30 Istanbul 95.608,85 +16,33 +0,0% +7,0% OMXC-20 Kopenhagen 939,69 +5,67 +0,6% -7,3% PSI 20 Lissabon 4.665,36 -33,80 -0,7% -12,8% IBEX-35 Madrid 8.667,30 +20,20 +0,2% -9,2% FTSE-MIB Mailand 17.431,17 +77,72 +0,4% +7,1% RTS Moskau 937,22 +2,18 +0,2% +23,8% OBX Oslo 541,47 -0,51 -0,1% +0,5% PX-GLOB Prag 1.095,00 +3,27 +0,3% -11,8% OMXS-30 Stockholm 1.344,59 +4,30 +0,3% -7,1% WIG-20 Warschau 1.802,61 +8,78 +0,5% -3,0% ATX Wien 2.200,52 +7,62 +0,3% -8,2% SMI Zuerich 7.935,75 +35,53 +0,4% -10,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Di. 8.01 Uhr Mo, 18.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1261 -0,63% 1,1332 1,1311 +3,7% EUR/JPY 117,75 -0,44% 118,27 117,96 -7,7% EUR/CHF 1,0807 -0,77% 1,0891 1,0876 -0,6% GBP/EUR 1,3029 +0,41% 1,2976 1,2979 -4,1% USD/JPY 104,58 +0,21% 104,36 104,29 -10,9% GBP/USD 1,4672 -0,21% 1,4703 1,4680 -0,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,33 49,37 -2,1% -1,04 +16,9% Brent/ICE 49,96 50,65 -1,4% -0,69 +18,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.270,65 1.289,96 -1,5% -19,31 +19,8% Silber (Spot) 17,28 17,50 -1,2% -0,22 +25,1% Platin (Spot) 979,00 987,50 -0,9% -8,50 +9,8% Kupfer-Future 2,11 2,09 +0,7% +0,01 -2,0% DJG/hru/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   June 21, 2016 11:57 ET (15:57 GMT)

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