Neuer Megatrend? |
22.07.2022 23:02:00
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Spotify- und Netflix-Abos als NFTs: Kroatisches Start-Up will Digitalabo-Modell komplett umkrempeln
• Abo-NFTs sollen den Nutzern noch mehr Vorteile bringen als die App
• Revuto zahlt die Netflix- und Spotify-Abogebühren der NFT-Besitzer
Revuto hat sich innerhalb weniger Monate einen Kundenstamm von 350.000 aktiven Nutzern aufbauen können. Nun will das kroatische Start-Up mittels eines Launches der sogenannten Revulution NFTs nach eigener Aussage nicht weniger als den digitalen Abo-Sektor "revolutionieren". Wie genau sähe eine solche Revolution aus - und worin liegen die konkreten Vorteile für die NFT-Besitzer?
Unübersichtliche Abos schaffen Nachfrage nach klarer Übersicht
Wer kennt es nicht: Man hat den Überblick über die Dutzenden von Abos verloren, die man irgendwann einmal abgeschlossen hat und die langfristig am Kontostand nagen. Die monatlichen Kosten für Netflix, Spotify, Amazon Prime, Disney+ oder Apple TV+ erscheinen auf den ersten Blick noch verhältnismäßig günstig, doch steigen die monatlichen Fixkosten bei jedem weiteren Abonnement immer weiter an. Zudem zahlt man häufig für Dienste, die man kaum bis gar nicht mehr nutzt.
Das kroatische Start-Up Revuto hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau dieses Abo-Chaos zu entrümpeln. Die Revuto-App zeigt eine Übersicht über alle digitalen Abos des jeweiligen Nutzers, der zudem eine Woche vorher über die nächsten anstehenden Zahlungen benachrichtigt wird. Ein besonderer Vorzug der Digitalaboverwaltungs-App ist die Möglichkeit, diese Zahlung (und damit das Abo) entweder vollständig zu beenden oder vorübergehend auszusetzen, wodurch überflüssige Zahlungen vermieden werden können.
Abo-NFTs sollen Nutzern Vorteile bringen
Am 11. Juli um 12 Uhr MESZ launchte Revuto die ersten NFTs, die dem jeweiligen Halter das Abonnement der beiden beliebten Dienste von Netflix und Spotify ermöglichen. Abos von weiteren Unternehmen sind geplant. Der Preis der ersten, auf 10.000 limitierten NFTs, die auf der firmeneigenen Website gekauft werden konnten, lag bei 349 US-Dollar.
Der CEO und Mitgründer von Revuto, Vedran Vukam, erkennt bei seinem Projekt viele Vorzüge: "Basierend auf dem Feedback, das wir von unseren 350.000 aktiven und verifizierten Nutzern erhalten haben, haben wir uns entschlossen, etwas anzubieten, was bisher niemand hat - Revulution NFT, das heißt ein Produkt, das ein Abonnement für die meisten beliebten Streaming-Dienste garantiert, und zwar so, dass Revuto die monatlichen Abonnementkosten des NFT-Besitzers deckt, solange der Nutzer die NFT in der Revuto-App hält", erklärt Vukam. "Noch interessanter ist, dass die Nutzer, falls sie sich entscheiden, das Abonnement nicht mehr zu nutzen, das in das NFT investierte Geld zurückerhalten oder sogar Geld verdienen können, indem sie das NFT an einen anderen Nutzer verkaufen", wie "Börse-Express" den Revuto-Chef zitiert.
Wie NFT-Halter die Abos bezahlen
Aber wie konkret werden die Netflix- und Spotify-Abos der NFT-Besitzer gezahlt? Über den NFT hinaus erhalten die Halter eine digitale Digital-Debitkarte, mit der sie die Abogebühren der beiden Anbieter auf Kosten von Revuto bezahlen können. Die Besitzer der NFTs sind dabei nicht lebenslang zur Treue verpflichtet, vielmehr können die NFTs frei weiterverkauft werden, die Kreditkarte wandert dabei an den neuen NFT-Besitzer über. Die Frage ist hierbei jedoch, wie viel die Neuinteressierten bereit sind für den NFT zu zahlen. Sollte das Modell ein Misserfolg sein, dann könnten die Erstkäufer auf ihren NFTs sitzen bleiben beziehungsweise müssten diese für eine geringe Summe verscherbeln. Sollte Revutos Projekt jedoch gelingen, dann könnten die Abo-NFTs in Zukunft ein Vielfaches teurer sein als beim Erstausgabepreis von 349 US-Dollar.
Dass das NFT-Projekt ein voller Erfolg wird, davon ist Dino Ivankovic, Direktor für Business Development bei Revuto, überzeugt. Er hält das NFT-basierte Abomodell für einen neuen Megatrend. "Wir wollen den Endnutzern wieder mehr Kontrolle geben. Die NFT-Technologie ermöglicht es den Nutzern, ihre ungenutzten Abonnements zu monetarisieren, indem sie diese an andere weiterverkaufen, die diese nutzen können. In Zukunft könnten diese sogar vermietet werden", erklärt Ivankovic gegenüber "Cointelegraph". Ebenfalls ein Vorteil: Die Abo-NFTs können ebenfalls auf Kryptomärkten gehandelt werden, was einen zusätzlichen Sekundärmarkt für diese Gattung von NFTs darstellt. Generell loben die Entwickler die Flexibilität der NFT-Abos, welche die "normalen" Digitalabos in ihrer Gesamtheit so nicht böten.
Krypto-Winter sorgt auch für eine Abkühlung des NFT-Handels
Der Krypto-Sektor erlebte ein äußerst schwaches erstes Halbjahr, die größten Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether, Cardano, Dogecoin oder Solana mussten allesamt mehr als die Hälfte ihres Wertes einbüßen. Die gesamte Marktkapitalisierung aller Cyberdevisen zusammengenommen ist Daten von "Coinmarketcap" zeitweise unter die Milliardenmarke gefallen. Dieser Krypto-Winter betrifft auch den Verkauf von NFTs, die artverwandt mit den digitalen Währungen sind, da die NFTs ebenfalls auf einer Blockchain protokolliert werden und mittels Ether gekauft werden. Deshalb ist auch der NFT-Markt in der ersten Jahreshälfte eingebrochen, der Hype scheint somit vorerst sein Ende gefunden zu haben.
Weiterhin werden NFT-Innovationen vorangetrieben
Dennoch habe die Dynamik und die Innovationsfreude des NFT-Sektors nicht abgenommen, schreibt "Cointelegraph". Inzwischen haben sich NFT-Innovationen auf verschiedene Bereiche wie Gaming, Sport, Musik, Immobilien oder Ticketing ausgedehnt. So hat denn auch kürzlich Meta die erstmalige Veröffentlichung von NFTs auf Facebook angekündigt. Auf Instagram gibt es diese Funktion bereits. Auch adidas engagiert sich zunehmend: Das fränkische DAX-Unternehmen ist neuerdings Sponsor beim englischen NFT-Fußballverein Crawley Town FC, der mithilfe von Krypto-Enthusiasten in die englische Premier League aufsteigen will. Die Zukunft wird jedoch zeigen müssen, welche NFT-Projekte sich auch langfristig etablieren können - und welche Rolle der Sektor generell spielen wird.
Redaktion finanzen.at
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