03.11.2011 10:41:33

XETRA-START/DAX leidet unter Griechenland-Krise - Von Tief erholt

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist mit starken Verlusten in den Handel am Donnerstag gestartet, hat diese in der ersten Handelsstunde aber bereits deutlich reduziert. Die Unsicherheit über das Schicksal Griechenlands hält die weltweiten Finanzmärkte weiter in Atem. EU und IWF haben erklärt, keine weitere Hilfen an Griechenland vor dem geplanten Referendum über den Verbleib des Landes in der Eurozone auszuzahlen. Gegen 10.00 Uhr MEZ verliert der Dax 0,7% oder 42 auf 5.925 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bis auf 5.832 Zähler abgesackt war.

   Auslöser für die Erholung im frühen Handel ist Händlern zufolge die Nachricht, dass Papandreou über keine Mehrheit mehr im Parlament verfügt. Damit steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung an der Vertrauensabstimmung am Freitag im Parlament scheitern werde. Dies dürfte Neuwahlen zur Folge haben und möglicherweise könnte das Referendum dann verhindert werden.

   Aus technischer Sicht sei wichtig, dass die Unterstützungszone bei 5.750 bis 5.660 Punkten halte, heißt es. Ein Bruch würde auf eine Eintrübung der Lage hindeuten.

   Die Rettungsbemühungen der EU-Länder, Griechenland vor dem Staatsbankrott zu bewahren, seien komplett zum Stillstand gekommen, sagt ein Händler. Dieses kaum zu kalkulierende Risiko dürfte weitere Investoren dazu bewegen, sich aus dem Aktienmarkt zu verabschieden. Insbesondere stelle sich die Frage, wie die spanischen und italienischen Anleihemärkte geschützt werden könnten. Viele Beobachter glauben, dass nur die EZB den Erhalt der Eurozone garantieren kann.

   Die Offenmarktsitzung der US-Notenbank (Fed) vom Vorabend spielt in diesem Umfeld nur eine untergeordnete Rolle. Fed-Chairman Ben Bernanke hatte dabei keine neuen geldpolitischen Maßnahmen bekannt gegeben. Allerdings verdichten sich die Hinweise, dass die US-Notenbank Anfang kommenden Jahres aktiv werden könnte.

   Am Nachmittag entscheidet die EZB über den Leitzins in der Eurozone. Im Konsens wird zwar erwartet, dass dieser bei 1,50% bestätigt wird; allerdings gibt es vereinzelte Stimmen, die eine Senkung angesichts der eingetrübten Wirtschaftslage in der Eurozone nicht ausschließen. Für die Finanzmärkte relevanter dürften Aussagen des neuen Präsidenten Mario Draghi bezüglich der Schuldenkrise in der Eurozone und des laufenden Kaufprogramms von Anleihen aus der Peripherie werden.

   Eine wahre Flut von Quartalsberichten spielt in diesem Nachrichtenumfeld nur eine untergeordnete Rolle. Entgegen der Erwartungen vor Eröffnung geraten adidas mit einem Abschlag von 3,4% auf 49,67 EUR unter deutlichen Abgabedruck. Die Marge ist unter Druck geraten. Dagegen gewinnen METRO nach als "schwach" bezeichneten Zahlen 0,4% auf 33,67 EUR. Das Bankhaus Lampe relativiert; die gesenkte Metro-Prognose komme nicht überraschend. Positiv seien die Fortschritte bei Real sowie Cash & Carry auf der Kostenseite.

   Nach besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen gewinnen BMW 1,4% auf 58,75 EUR. MAN steigen 3,9% auf 65,55 EUR. VW hat nun auch die Zustimmung der chinesischen Kartellbehörden für eine Übernahme des Lkw-Herstellers erhalten. VW geben um 0,3% auf 126,80 EUR nach. Nach über den Erwartungen liegenden Zahlen steigen HeidelbergCement 1,2% auf 32,81 EUR. Gute Quartalszahlen ziehen auch SGL Carbon um 2,1% auf 46,25 EUR nach oben.

   Nach schwachen Daten verlieren dagegen Rheinmetall 6,8% auf 35,42 EUR. Die schwache Nachfrage nach Kriegstechnik belastet das Unternehmen; zudem wurde der Börsengang der Automotive Sparte aufgrund der Turbulenzen an den Finanzmärkten abgesagt.

   Eine starke Entwicklung des TV-Geschäfts hilft ProSiebenSat.1 - die Aktie steigt im frühen Geschäft um 3,8% auf 15,29 EUR. Ebenfalls nach Zahlen notieren Fuchs Petrolub unverändert. Im TecDax geht es für Pfeiffer Vacuum nach dem Ausweis des Geschäftsberichts um 4,7% auf 65,75 EUR nach unten. Drägerwerk verlieren 0,4% auf 70,67 EUR, während QIAGEN nach gemischten Zahlen 0,9% auf 9,73 EUR anziehen.

   DJG/mpt/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   November 03, 2011 05:11 ET (09:11 GMT)

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