04.08.2006 15:57:00

Wall Street: Schwache Arbeitsmarktdaten beflügeln, Apple und Goodyear im Fokus

New York (aktiencheck.de AG) - Die US-Amerikanischen Börsen profitieren von schwachen Arbeitsmarktdaten, die die herrschenden Zinssorgen etwas eindämmen, und verzeichnen kurz nach Handelsstart grüne Vorzeichen. Der Dow Jones rückt gegenwärtig um 0,77 Prozent vor und notiert bei 11.328,88 Punkten. Die Nasdaq klettert daneben auf 2.115,76 Indexpunkte, ein Plus von 1,12 Prozent.

Wie das Arbeitsministerium mitteilte, stieg die Arbeitslosenquote im Juli auf 4,8 Prozent, während Volkswirte eine unveränderte Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent erwartet hatten. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 113.000, während Volkswirte zuvor ein Plus von 143.000 Beschäftigten geschätzt hatten. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen um 0,4 Prozent an. Ökonomen hatten zuvor nur mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet.

Im Technologiesektor rutschen Apple-Aktien um 2 Prozent ab, nachdem der Computerhersteller am Vorabend mitteilte, aufgrund von Unregelmäßigkeiten bei der Verbuchung von Aktienoptionen eine Ergebniskorrektur vornehmen zu müssen. Daneben reduzieren sich Anteilsscheine des PC-Herstellers Gateway, der im zweiten Quartal einen Verlust verbuchen musste und die Erwartungen klar verfehlte, um knapp 7 Prozent. Papiere von Activision preschen indes nach Zahlen um fast 4 Prozent vor.

Gefragt sind aber auch Anteilsscheine des Reifenherstellers Goodyear, hier geht es aktuell um ein knappes Prozent in Richtung Norden. Der Konzern fuhr im vergangenen Quartal ohne die Berücksichtigung von Sondereffekten deutlich mehr Gewinn als erwartet ein. Dagegen befinden sich Aon-Titel nach Zahlenvorlage auf Talfahrt und büßen 2 Prozent ein. Papiere des Biotechnologiekonzern Cephalon, der sowohl die Umsatz- wie auch die Gewinnprognose übertreffen konnte, verfestigen sich um 1,6 Prozent.

Der US-Computerhersteller Apple Computer Inc. , der neben dem Macintosh (Mac) das mobile Musikabspielgerät iPod anbietet, gab am Donnerstag bekannt, dass er seine Ergebnisse voraussichtlich korrigieren muss, weshalb die Veröffentlichung des Quartalsberichts verschoben wurde. Hintergrund sind Unregelmäßigkeiten bei der Verbuchung von Aktienoptionen. Erstmals hat Apple am 29. Juni angekündigt, dass man eine interne Untersuchung hinsichtlich der Vergabe von Aktienoptionen durchführt. Zu diesem Zeitpunkt hat der Konzern einen unabhängigen Rechtsanwalt engagiert, um selbst die Unregelmäßigkeiten aufzuklären. Zudem wurde die SEC informiert. Beim Auftreten der Unregelmäßigkeiten handelt es sich um den Zeitraum 1997 bis 2001. Hierbei bedarf es der nachträglichen Bilanzierung nicht-zahlungswirksamer Sonderbelastungen. Jedoch ist bisher nicht klar, in welcher Höhe die Sonderbelastungen ausfallen und in welchen Perioden sie verbucht werden müssen.

Die Gateway Inc. (ISIN US3676261080/ WKN 888851), der drittgrößte PC-Hersteller in den USA, meldete am Donnerstag nach Börsenschluss, dass er im zweiten Quartal einen Verlust verbuchen musste, was auf rückläufige Margen und ein schwaches Umsatzwachstum zurückzuführen ist. Der Nettoverlust lag bei 7,7 Mio. Dollar bzw. 2 Cents pro Aktie, nach einem Überschuss von 17,2 Mio. Dollar bzw. 5 Cents pro Aktie im Vorjahr. Das jüngste Ergebnis beinhaltet dabei einen Einmalertrag von 8,6 Mio. Dollar, während im Vorjahresergebnis ein Einmalertrag von 15,1 Mio. Dollar enthalten ist. Der Umsatz erhöhte sich um 5 Prozent auf 919 Mio. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 2 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 1,00 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie ein EPS-Ergebnis von 3 Cents und Erlöse von 1,12 Mrd. Dollar in Aussicht.

Der amerikanische Reifenhersteller Goodyear Tire & Rubber Co. (ISIN US3825501014/ WKN 851204) verbuchte im zweiten Quartal einen Umsatzanstieg, musste jedoch aufgrund von restrukturierungsbedingten Aufwendungen einen Gewinnrückgang hinnehmen. Wie der Konzern heute bekannt gab, lag der Konzernumsatz im Berichtszeitraum bei 5,14 Mrd. Dollar, nach 4,99 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Dabei wurde der Umsatzanstieg inklusive der im Berichtszeitraum veräußerten Geschäftseinheiten auf 5 Prozent beziffert. Der Nettogewinn verringerte sich hingegen von 69 Mio. Dollar bzw. 34 Cents je Aktie auf 2 Mio. Dollar bzw. 1 Cent je Aktie. Das Ergebnis im Berichtszeitraum beinhaltet dabei Einmalbelastungen in Zusammenhang mit der Schließung von Niederlassungen in Höhe von 36 Cents je Aktie. Analysten hatten zuvor ein EPS von 18 Cents erwartet. Für das laufende Quartal liegen die Analystenschätzungen bei einem EPS von 36 Cents je Aktie.

Die Activision Inc. (ISIN US0049302021/ WKN 867881) veröffentlichte am Donnerstag nach US-Börsenschluss die Zahlen für das erste Fiskalquartal 2006/07. Dabei musste das Software-Unternehmen seinen Verlust ausweiten. Der Nettoverlust belief sich demnach auf 17,8 Mio. Dollar bzw. 6 Cents je Aktie, nach 3,6 Mio. Dollar bzw. 1 Cent je Aktie im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Kosten für Stock Options belief sich der Verlust auf 5 Cents je Aktie. Die Analysten hatten im Vorfeld einen Verlust von durchschnittlich 10 Cents je Aktie erwartet. Die Umsatzerlöse gingen von 241 Mio. Dollar auf nun 188 Dollar zurück. Die Analysten hatten zuvor Umsätze von 150,2 Mio. Dollar erwartet. Für das derzeit laufende zweite Quartal 2006/07 erwarten die Analysten einen Verlust von 3 Cents je Aktie, bei Umsätzen von 159,1 Mio. Dollar.

Die amerikanische Aon Corp. (ISIN US0373891037/ WKN 8658529), der weltweit zweitgrößte Versicherungs-Broker, erklärte am Donnerstag nach Börsenschluss, dass sich ihr Gewinn im zweiten Quartal leicht erhöht hat, was auf ein Wachstum in Neugeschäft zurückgeführt wird. Der Nettogewinn betrug 193 Mio. Dollar bzw. 57 Cents pro Aktie, nach 191 Mio. Dollar bzw. 57 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der Gewinn aus dem laufenden Geschäft lag bei 53 Cents (Vorjahr: 58 Cents) pro Aktie, der Gewinn vor Restrukturierungskosten betrug 61 Cents pro Aktie. Der Umsatz nahm um 5 Prozent auf 2,27 Mrd. Dollar zu. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 60 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 2,59 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren sie ein EPS-Ergebnis von 55 Cents bei Erlösen von 2,52 Mrd. Dollar.

Der amerikanische Biotechnologiekonzern Cephalon Inc. (ISIN US1567081096/ WKN 881752) gab am Donnerstag bekannt, dass er im zweiten Quartal einen Gewinn erzielt hat, nachdem im Vorjahreszeitraum ein Verlust angefallen war. Demnach belief sich der Nettogewinn auf 55,4 Mio. Dollar bzw. 83 Cents je Aktie, nach -249 Mio. Dollar bzw. -4,29 Dollar je Aktie. Ohne Sondereffekte erhöhte sich das Ergebnis von 69 Cents auf 1,46 Dollar. Der Umsatz stieg von 286 Mio. Dollar auf 440,1 Mio. Dollar. Analysten erwarteten zuvor ein EPS von 89 Cents und Umsatzerlöse von 385,1 Mio. Dollar und stellen für das laufende Quartal ein EPS von 98 Cents und einem Umsatz von 405,2 Mio. Dollar in Aussicht. Für das Gesamtjahr erhöhte der Konzern seine Umsatzprognose um 50 Mio. Dollar auf 1,525 bis 1,575 Mrd. Dollar und die Ergebnisprognose von 3,80 bis 4,00 Dollar je Aktie auf 4,10 bis 4,30 Dollar je Aktie. (04.08.2006/ac/n/m)

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