03.01.2013 14:30:33

UPDATE: Wirbelsturm Sandy wird für Versicherungsbranche teuer

   --Hurrikan Sandy ist eine der drei teuersten Naturkatastrophen der vergangenen 40 Jahre

   --Munich Re schätzt versicherte Gesamtschäden durch Sandy auf 25 Milliarden US-Dollar

   --Gewinnprognose von Munich Re bleibt von neuen Schadensschätzungen unberührt

   (Durchgehend neu)

   Von Ulrike Dauer und Alexandra Edinger

   Hurrikan Sandy wird für die Versicherungsbranche noch teurer als ohnehin schon befürchtet. Der weltweit größte Rückversicherer Munich Re geht nach ersten Schätzungen davon aus, dass die versicherten Gesamtschäden bis zu 25 Milliarden US-Dollar - das sind etwa 19 Milliarden Euro - betragen können. Damit sehen die Münchener die Schäden des Sturms im Oktober an der amerikanischen Ostküste rund 5 Milliarden Dollar höher als bislang in der Branche gedacht und etwas höher als Konkurrent Swiss Re. Die Schweizer hatten den versicherten Gesamtschaden durch Sandy im Dezember auf 20 und 25 Milliarden Dollar geschätzt.

   Sollten sich diese Zahlen bestätigen, wäre Sandy eine der drei teuersten Naturkatastrophen der vergangenen 40 Jahre für die Versicherungsbranche. Mehr Schäden richteten nur der Hurrikan Kathrina im Jahr 2005 und der Tsunami in Japan 2011 an.

   Da 2012 ansonsten ein Jahr mit wenigen Naturkatastrophen war, ist der Münchener Branchenprimus dennoch gut durchs Jahr gekommen. Die revidierte Schadensschätzung durch Munich Re hat keine Auswirkung auf die Gewinnprognose 2012. Erst im November hatte der Konzern die Prognose für den Gewinn 2012 auf 3 Milliarden Euro nach Steuern angehoben. Das sind 500 Millionen mehr als im März in Aussicht gestellt worden waren. Auf Anfrage des Wall Street Journal Deutschland erklärte eine Pressesprecher, dass Munich Re weiterhin davon ausgehe, wegen Sandy einen Schaden im mittleren dreistelligen Millionenbereich tragen zu müssen. Details will das Unternehmen mit der Veröffentlichung der Zahlen für das Gesamtjahr bekanntgeben.

   Auch Analysten sehen die Gewinnprognose nicht in Gefahr. "Sie ist so konservativ, dass sicherlich alle Szenarien vorher durchgespielt wurden", ist Equinet-Analyst Philipp Hässler überzeugt. Zudem gehe aus den Schätzungen zu Sandy nicht hervor, wie sich der Gesamtschaden auf die einzelnen Teilnehmer der Branche verteilt, erklärte er.

   Munich Re legte am Donnerstag erstmals eigene Schätzungen für die Kosten von Naturkatastrophen vor. Demnach beliefen sich die gesamtwirtschaftliche Schäden 2012 auf rund 160 Milliarden US-Dollar - davon waren rund 65 Milliarden Dollar versichert. 67 Prozent der Gesamt- und 90 Prozent der versicherten Schäden entfielen auf die USA.

   Damit fiel die Schadensbilanz 2012 deutlich glimpflicher aus als im Vorjahr, das von Rekordschäden durch Erdbeben in Japan und Neuseeland sowie durch schwere Überschwemmungen in Thailand geprägt war. Damals summierten sich die Gesamtschäden auf fast 400 Milliarden und die versicherten Schäden auf 119 Milliarden Dollar.

   Sandy traf Ende Oktober südlich von New York bei Atlantic City auf die US-Ostküste und richtete vor allem durch Überflutungen schwere Schäden an. Das zweite große Schadenereignis des Jahres war die Dürre in den USA, die den ganzen Sommer in der so genannten Kornkammer des Landes im Mittleren Westen und benachbarten Bundesstaaten herrschte. Die in der Landwirtschaft entstandenen Schäden durch Ernteausfälle in den USA bezifferte der Konzern 2012 auf etwa 20 Milliarden Dollar.

   Munich-Re-Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek plädierte auf Grund der hohen Schäden durch Wetterkatastrophen in den USA dafür, dass stärkere "Anstrengungen zur Schadenprävention nötig sind". Ein Schutz der Ballungsräume wie New York wäre auch volkswirtschaftlich sinnvoll, argumentiert er. Bei Munich Re ist man zudem davon überzeugt, dass neben Hurrikanes auch Dürren zu den Naturkatastrophen zählen, die künftig häufiger auftreten werden.

   In Europa waren 2012 zwei Erdbeben in der italienischen Region Emilia Romagna im Mai die teuersten Ereignisse.

   Kontakt zu den Autoren: alexandra.edinger@wsj.com und ulrike.dauer@wsj.com

   DJG/aed/jhe

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   January 03, 2013 08:00 ET (13:00 GMT)

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