28.08.2008 14:30:00
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UPDATE: Sonntag Tag der Entscheidung für die Dresdner Bank
Auch die Mutter Allianz SE hat eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung am Sonntag einberufen. Das sagte eine Sprecherin zu Dow Jones Newswires am Donnerstag und bestätigte damit kurz zuvor gemachte Aussagen von Kreisen. "Es deutet alles darauf hin, dass es bei den Sitzungen zu einer Entscheidung kommen wird", sagte eine informierte Person.
Einige Hochhäuser von der Dresdner Bank entfernt, werden auch die Aufsichtsräte der Commerzbank AG sich am Sonntag zu einer außerordentlichen Sitzung treffen. Das sagte ein Sprecher zu Dow Jones Newswires.
Dabei dürften sie darüber nachdenken, ob und zu welchen Konditionen sie die Zukunft mit der Allianz-Tochter teilen wollen. Die Annäherungsversuche der beiden Frankfurter Banken sind früheren Kreiseangaben zufolge schon längst in einer Due-Diligence-Prüfung gemündet, aber bei dem Prozess scheinen nach wie vor einige entscheidende Fragen offen zu sein. "Diese noch nicht geklärten Punkte können ein Zusammengehen von Dresdner Bank und Commerzbank durchaus noch zum Scheitern bringen", sagte eine mit dem Prozess vertraute Person.
Diskussionspunkte dürften vor allem sein: Ein Kauf der Dresdner Bank in zwei Tranchen oder in einem Rutsch, die Fondsgesellschaft Cominvest als Tauschwährung, die Höhe des Anteils der Allianz an der neuen Bank und nicht zuletzt die Frage nach der Finanzierung. Denn die rund 10 Mrd EUR, mit denen die Dresdner Bank taxiert wird, hat die Commerzbank nicht locker sitzen.
Analyst Dirk Becker von Landsbanki Kepler rechnet trotz aller Schwierigkeiten mit einem Zusammengehen der beiden Banken. "Eine Einigung mit der Commerzbank macht für die Allianz am meisten Sinn, da sie bei einer fusionierten Bank ihre Versicherungen über mehr Bankschalter verkaufen könnte", erklärte er. Zwar dürften einige Zweigstellen bei einer Fusion zusammengelegt werden, aber unter dem Strich dürfte sich die Anzahl der Schalter und damit die Vertriebsmöglichkeiten immer noch um zwei Drittel erhöhen, sagte er.
Dagegen erscheint ein Deal mit einer chinesischen Bank nach Einschätzung von Becker weniger wahrscheinlich. Als Interessent gilt die China Development Bank (CDB), die auf Anfrage von Dow Jones Newswires die Spekulation nicht kommentieren wollte. "Wenn eine chinesische Bank die Mehrheit hält, bedeutet das zwar für die Allianz die Chance, einen stärkeren Zugang zu dem chinesischen Markt zu haben, aber gleichzeitig ginge damit auch die Gefahr einher, die Kontrolle zu verlieren", erklärt Becker.
Denn was CDB oder eine andere chinesische Bank langfristig für Pläne hat, kann die Allianz kaum beeinflussen. "Dies wäre bei einer Einigung mit der Commerzbank ganz anders", betonte der Analyst.
Becker hat die Commerzbank mit "Reduce" bewertetet. Der Hauptgrund dafür liegt zwar darin, dass die Commerzbank als konjunktursensitiver Titel seiner Prognose nach wegen der stark abflauenden deutschen Wirtschaft unter Druck kommen wird.
Aber der Analyst ist auch überzeugt: "Kurzfristig wird sich die Commerzbank mit der Dresdner Bank keinen Gefallen tun." Die Allianz-Tochter sei ein schwacher Partner. Und auch der Abbau von Arbeitsplätzen - spekuliert wird über eine Zahl zwischen 9.000 und 15.000 Jobs - würde die Bank in das Fegefeuer der Kritik bringen.
Webseiten: http://www.dresdnerbank.de http://www.commerzbank.de http://www.allianz.com
-Von Madeleine Winkler und Ulrike Dauer, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 115, madeleine.winkler@dowjones.com DJG/maw/bam (END) Dow Jones Newswires
August 28, 2008 08:27 ET (12:27 GMT)
Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.- - 08 27 AM EDT 08-28-08
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