13.12.2007 11:15:00

UPDATE: Münchener Rück fordert von Ergo Gewinnwachstum von 90%

(NEU: Details, Hintergrund, Aktienkurs) Von Ulrike Dauer und Jürgen Hesse Dow Jones NEWSWIRES FRANKFURT (Dow Jones)--Die Münchener Rückversicherungsgesellschaft-AG hat sich zu einem Verbleib des Erstversicherers Ergo im Konzern bekannt und fordert bei ihrer Tochter ein Gewinnwachstum von insgesamt 90% binnen fünf Jahren. Ergo soll bis zum Jahr 2012 einen normalisierten Gewinn von mehr als 900 Mio EUR erreichen, wie der im Dax gelistete Rückversicherer am Donnerstag mitteilte.

   Ergo soll zudem bis 2012 eine nachhaltige Eigenkapitalrendite zwischen 12% und 15% erzielen, kündigte die Münchener Rück anlässlich eines Investorentages in London an. Die Prämien der Ergo Versicherungsgruppe AG sollen bis 2012 auf mehr als 23 Mrd EUR steigen (Vergleichsprämie 2006: 16,1 Mrd EUR).

   Der Vorstandsvorsitzende der Münchener Rück, Nikolaus von Bomhard, bekannte sich auf dem Investorentag zu einem Verbleib der Erstversicherungstochter im Rückversicherungs-Konzern. Mit Ergo sei es der Münchener Rück möglich, im globalen Markt die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken. Dabei würden Wert- und Kostensynergien gehoben. Die verbesserte Diversifikation mindere zudem das notwendige Risikokapital in der Gruppe.

   In der Vergangenheit hatten Investoren einen Verkauf oder Teilverkauf von Ergo gefordert. Dies würde ihrer Einschätzung nach das Geschäft beider Versicherungskonzerne verbessern helfen.

   Von Bomhard erläuterte den Investoren jedoch, das Ergo-Geschäft unterliege nicht dem Zyklus der Rückversicherungsmärkte und sorge damit für Ergebnisstabilität bei der Münchener Rück. Die Erstversicherungstochter sei folgerichtig Bestandteil der Gruppe und trage dazu bei, die finanziellen Ziele des Changing-Gear-Programms der Münchener-Rück-Gruppe zu erreichen.

   Bereits kurzfristig wird die Münchener Rück von ihrer 94,69-prozentigen Tochter profitieren. So kündigte Ergo bereits Mittwochabend für 2007 eine Dividende von 13,25 EUR pro Aktie an. Diese entspreche einer Ausschüttungssumme von 1,0 Mrd EUR, die überwiegend der Münchener Rück zugute kommen wird.

   Der Grund für die Steigerung der Dividende von den zuvor gezahlten 1,60 EUR je Aktie sei das aktive Kapitalmanagement der Ergo. Überschüssiges Kapital will der Erstversicherer künftig jährlich ausschütten.

   Ergo kündigte an, die eigene Kapitalstruktur durch die Aufnahme von Hybridkapital zu verbessern. Das reduziere die Kapitalkosten. In der Höhe sei die Hybridkapitalaufnahme noch festzulegen. Das aktive Kapitalmanagement führe dazu, dass Ergo das Ziel einer nachhaltigen Eigenkapitalrendite (RoE) auf 12% bis 15% von bislang 12% anhebe.

   Der designierte Ergo-Vorstandsvorsitzende Torsten Oletzky kündigte an, Ergo solle bis 2012 bei Kundenzufriedenheit, Profitabilität sowie Integrationserfahrung eine der führenden Gesellschaften auf dem europäischen Markt sein. Ergo solle ihren Teil zum Ziel der Münchener-Rück-Gruppe beitragen, den Gewinn je Aktie bis 2010 jährlich um durchschnittlich mehr als 10% zu steigern.

   Oletzky sieht für sein Arbeitsprogramm eine gute Ausgangslage: "Unsere Ergebnisse sind exzellent; wir wollen dafür sorgen, dass sie auch in weniger günstigem Umfeld - das heißt ohne positive Sondereffekte aus Steuer oder Kapitalanlage - nachhaltig auf diesem hohen Niveau verbleiben. Wir erzielen im internationalen Geschäft profitables Wachstum, genau das wollen wir auch auf dem deutschen Markt erreichen. Gleichzeitig möchten wir den Anteil des internationalen Geschäfts ausbauen."

   Oletzky will die Vertriebsorganisationen stärken, die Ergo-Strategie für das Lebensversicherungsgeschäft neu ausrichten sowie die Mitarbeiter zu unternehmerischem Handeln ermutigen. Kostensenkungen in allen Segmenten sollen die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Das Neugeschäft soll bis 2010 um 25% und bis 2012 um 50% zulegen. Im deutschen Leben-Geschäft soll der Nettogewinn bis 2012 um 75% von den 109 Mio EUR im Jahr 2006 steigen. Das internationale Geschäft soll zudem bis 2012 mindestens ein Drittel zum Ergo-Unternehmenswert beitragen.

   Ergo werde aktiv an der Konsolidierung in der Branche teilnehmen, sagte von Bomhard außerdem. Der Erstversicherer werde als Käufer auftreten.

   Am Aktienmarkt gingen die Ankündigungen von Ergo angesichts negativer Nachrichten von Banken aus den USA am Vorabend etwas unter. Weitere Wertberichtigungen wegen der US-Subprimekrise hatten an Wall Street insbesondere den Finanzsektor belastet. Münchener Rück-Aktien entwickelten sich angesichts dieses Umfelds nur marginal besser als der DAX und verloren am Vormittag 0,6% auf 130,64 EUR.

   Vontobel-Analyst Uwe Otten sagte, die von der Münchener Rück genannten Ziele für den Erstversicherer lägen im Rahmen der Vorgaben für den gesamten Konzern. Sie seien somit keine Überraschung. Der Analyst rechnete das Ziel für die Prämieneinnahmen von 23 Mrd EUR im Jahr 2012 auf ein Wachstum von jährlich mindestens 6% herunter. Das sei im internationalen Geschäft für Ergo gut zu erreichen, in Deutschland stelle dies jedoch eine Herausforderung dar.

Webseiten: http://www.munichre.com/ http://www.ergo.de/ -Von Ulrike Dauer und Jürgen Hesse, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/jhe/rio (END) Dow Jones Newswires

   December 13, 2007 05:05 ET (10:05 GMT)

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