26.03.2013 13:44:31

UPDATE: Kuka lässt Aktionäre wieder am Geschäftserfolg teilhaben

   --Roboter- und Anlagenbauer zahlt erstmals seit vier Jahren wieder Dividende

   --Langfristig soll Ausschüttungsquote auf 20 bis 30 Prozent steigen

   --Perspektive kommt am Markt gut an, Kuka-Aktien steigen deutlich

   (Durchgehend neu)

   Von Ursula Quass

   Der Roboter- und Anlagenbauer KUKA will seine Aktionäre nach drei Jahren ohne Dividende wieder am Unternehmenserfolg teilhaben lassen. Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlägt das im MDAX notierte Unternehmen 20 Cent pro Aktie vor. Das entspricht nach Angaben von Vorstandschef Till Reuter "etwas mehr als 11 Prozent" des Nachsteuergewinns. Eine nennenswerte Dividendenrendite bietet Kuka damit zwar noch nicht, doch langfristig soll die Ausschüttungsquote deutlich auf 20 bis 30 Prozent steigen.

   Alles auf die Dividendenkarte setzt Kuka nicht. Stattdessen will das Unternehmen einen Spagat zwischen verschiedenen Interessenlagen schaffen. "Wir wollen Innovationsführer sein und in Entwicklungen investieren", sagte Reuter. So sollen die Investitionen 2013 auf 50 von 42,8 Millionen Euro im Vorjahr steigen. Gleichzeitig soll die Eigenkapitalquote des Konzerns langfristig über die Marke von 30 Prozent gehoben werden. Derzeit liegt sie bei 26 Prozent.

   Doch trotz dieser noch unerreichten Ziele soll es für das abgelaufene Jahr schon eine Ausschüttung geben. Zuletzt hatte Kuka für 2008 eine Dividende von 1 Euro pro Aktie gezahlt. Dass die Aktionäre schon jetzt wieder am Unternehmenserfolg beteiligt werden, sei "ein Zeichen, dass wir es ernst meinen mit unserer Dividendenpolitik", sagte Vorstandschef Reuter.

   Geld für künftige Ausschüttungen soll auch der vorzeitige Rückkauf einer im November 2010 ausgegebenen, hochverzinslichen Anleihe über 200 Millionen Euro bringen. Der Schuldschein läuft eigentlich bis 2017, ist nach Angaben des Firmenchefs aber schon 2014 kündbar. Bis Ende 2014 will Reuter von diesem Recht Gebrauch machen. Die dadurch freiwerdenden Mittel von 18 Millionen Euro, die Kuka bislang für Zinsen bezahlt hatte, sollen dann an die Aktionäre fließen.

   Die Aktien von Kuka liegen zum großen Teil im Streubesitz. Verschiedene institutionelle und private Investoren halten zusammen 59,5 Prozent. Der Unternehmensgruppe Grenzebach gehören 24,4 Prozent, der Beratungsgesellschaft Asset Management Services 5,2 Prozent und dem US-Investor Wyser-Pratte 4,7 Prozent.

   Am Aktienmarkt kamen die langfristigen Dividendenpläne von Kuka gut an. "Nach dem früheren Dividendenausfall hatte man für dieses Jahr zwar etwas mehr erwartet, aber die neuen Langfristziele bügeln das locker aus", sagte ein Händler. Damit hätten Investoren nun eine langfristig verlässliche Kalkulationsgrundlage. Die Aktie baute ihre Gewinne bis zum Mittag auf ein Plus von mehr als 3 Prozent aus, sie notiert damit bei 33 Euro.

   Gute Stimmung für die Aktie macht aber nicht nur die Dividende, auch ein Blick auf die Geschäftszahlen freut die Investoren. 2012 geht als Rekordjahr in die Unternehmensgeschichte ein. Ihre im Lauf des Geschäftsjahres zwei Mal erhöhte Umsatzprognose von zuletzt 1,65 Milliarden Euro übertraf die Firma mit Sitz in Augsburg mit 1,74 Milliarden Euro deutlich. Auch bei der EBIT-Marge übersprang der Konzern mit 6,3 Prozent die selbst gesteckte Zielmarke von mindestens 6 Prozent.

   Nach zwei Jahren mit hohen Wachstumsraten geht es nun allerdings langsamer vorwärts. 2013 sollen Umsatz und EBIT-Marge nur noch "leicht wachsen". Ein "wesentlicher Treiber" dafür soll die "starke Position" in der Automobilindustrie sein. "Potenzial" liegt auch in den Schwellenländern sowie im Geschäft abseits der Automobilindustrie.

   Alles in allem soll der Umsatz 2013 auf rund 1,8 Milliarden Euro klettern. Die EBIT-Marge soll rund 6,5 Prozent betragen. Zumindest in den ersten beiden Monaten des neuen Geschäftsjahres sei die Entwicklung schon einmal "recht gut" verlaufen, sagte Reuter.

   Der Fokus bis 2015 ist dabei klar: Neben China als dem Wachstumsmarkt schlechthin will sich die Kuka AG vor allem auf das Geschäft außerhalb der Automobilindustrie, auf Produktinnovationen und Effizienz konzentrieren. Beim angestrebten ausgewogenen Verhältnis zwischen dem Umsatz aus der Automobilindustrie und den übrigen Kundengruppen hat Kuka noch Nachholbedarf: Gegenwärtig trägt das Geschäft außerhalb der Autoindustrie gerade einmal 27 Prozent bei. "Ich wäre hier gerne schon weiter", räumte Reuter ein.

   Dennoch sieht sich Reuter auf gutem Weg, dieses Ziel auch zu erreichen. Mit dem "Agilus" sei schließlich erstmals ein Roboter entwickelt worden, der speziell für andere Kundengruppen als die Autohersteller ausgerichtet sei, erläuterte er.

   Konkurrenten wie der Roboterhersteller Fanuc hatten sich zuletzt deutlich schwächer gezeigt. So hatten die Japaner die Prognose für den Nettogewinn des im März endenden Geschäftsjahrs 2012/13 angesichts sinkender Erlöse um rund 15 Prozent gesenkt.

   Kontakt zur Autorin: ursula.quass@dowjones.com

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   March 26, 2013 08:13 ET (12:13 GMT)

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