21.01.2009 17:18:00
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UPDATE: Conti-AR berät Samstag über Schaeffler - Kreise
Von Katharina Becker Dow Jones NEWSWIRES FRANKFURT (Dow Jones)--Der Machtkampf zwischen Schaeffler und der Continental AG beschäftigt am Samstag den Aufsichtsrat des Hannoveraner Automobilzulieferers. Das Kontrollgremium werde sich um 10.00 Uhr in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu einer außerordentlichen Sitzung treffen, sagte eine mit der Situation vertraute Person am Mittwoch zu Dow Jones Newswires. Dabei soll es um die Rücktrittsforderung des Herzogenauracher Großaktionärs gegen den Vorsitzenden des Conti-Aufsichtsrates, Hubertus von Grünberg, gehen.
Schaeffler hatte von Grünberg vorgeworfen, eine gemeinsame Lösung zu sabotieren und seine eigenen Interessen zu verfolgen. Sollte der Chefkontrolleur nicht zurücktreten, hatte das fränkische Familienunternehmen damit gedroht, alle zehn Mandate der Kapitalseite im Conti-Aufsichtsrat auf einer außerordentlichen Hauptversammlung neu zu besetzen.
Der Vertreter der 1.400 leitenden Conti-Angestellten auf der Arbeitnehmerbank, Thorsten Reese, stellte sich hinter von Grünberg: Er sehe "im Moment überhaupt keinen Grund, Herrn von Grünberg zu bitten, aufzuhören", sagte Reese der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Der Vorstoß der Franken sei "ein Angriff auf den gesamten Aufsichtsrat. Es wird so dargestellt, als würden wir nur das abnicken, was Herr von Grünberg sich gerade ausgedacht hat. Wir werden von Schaeffler als Marionetten dargestellt."
Der Aufsichtsrat habe den Eindruck, dass Schaeffler versuche, die sie einengende Investorenvereinbarung zu umschiffen. Er fürchte, dass die Vereinbarung spätestens hinfällig wird, wenn Schaeffler den Vorstand austausche. "Wir müssen so schnell wie möglich wieder an die richtige Arbeit kommen. Sonst wird es mit beiden Firmen bergab gehen."
Mit der Rücktrittsforderung bricht Schaeffler endgültig mit dem Conti-Aufsichtsratsvorsitzenden. Ursprünglich war es von Grünberg, der den befreundeten Schaefflers gegen den erbitterten Widerstand des damaligen Conti-Vorstandsvorsitzenden Manfred Wennemer den Weg nach Hannover ebnete. Im Zuge der Übernahme und unter dem Druck der sich verschärfenden Finanz- und Wirtschaftskrise vertrat von Grünberg jedoch die Interessen von Conti und brachte damit Schaeffler gegen sich auf.
Schaeffler habe die Conti-Führung nicht über ihre Zukunftspläne informiert, sagte Reese der Zeitung weiter. Die Mitarbeiter und Führungskräfte seien daher verunsichert, teilweise gelähmt und frustriert. "Wenn deshalb auch nur 5% oder 10%der Führungskräfte Continental verlassen, dann haben wir aber ein richtiges Problem, gerade in diesen wirtschaftlich so schwierigen Zeiten."
Die anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen Schaeffler und Conti lassen zunehmend Zweifel am Erfolg des Zusammengehens aufkommen, zumal die Branchen- und Finanzkrise die Situation für die beiden hoch verschuldeten Unternehmen noch verschärft. Durch den Kauf der ehemaligen Siemens VDO und die Übernahme von Conti sitzen beide Konzerne zusammen auf einem Schuldenberg von gut 20 Mrd EUR.
Schaeffler ist seit dem 8. Januar mit 49,9% Großaktionär des weltweit fünftgrößten Automobilzulieferers. Um die Vereinbarung, den Anteil bis 2012 auf 49,99% zu begrenzen, nicht zu brechen, hatte Schaeffler knapp 40% der ihnen im Rahmen des Übernahmeangebotes angedient Aktien an die beiden Privatbanken Sal. Oppenheim und Metzler weitergereicht.
Webseiten: http://www.conti-online.com/ http://www.schaeffler-gruppe.de/-Von Katharina Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 112, katharina.becker@dowjones.com DJG/kat/brb Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires
January 21, 2009 10:46 ET (15:46 GMT)
Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 46 AM EST 01-21-09
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