04.12.2012 11:44:31

UPDATE: Advent ist bei Douglas bereits vorzeitig am Ziel

   --Mindestannahmeschwelle bereits überschritten

   --Angebot läuft um Mitternacht aus

   (NEU: Details, Hintergrund)

   Von Natali Schwab

   Adventszeit bei Douglas: Bereits vor Ablauf der Frist ist die Übernahme des Handelskonzerns in trockenen Tüchern. Bis zum 3. Dezember wurden dem Übernahmevehikel Beauty Holding Three AG des Finanzinvestors Advent 76,21 Prozent der Stimmrechte angedient. Bedingung für einen Erfolg der Transaktion war unter anderem das Erreichen der Schwelle von 75 Prozent.

   Die Angebotsfrist läuft heute um Mitternacht aus. Danach schließt sich noch eine zweiwöchige weitere Annahmefrist an. In der Regel dient eine Vielzahl von Aktionären ihre Papiere ganz zum Schluss an. Das endgültige Ergebnis soll Ende der Woche vorliegen. Die kartellrechtliche Freigabe für die Übernahme hat Advent bereits erhalten.

   Dem Übernahmeangebot ging ein monatelanges Verwirrspiel voraus, nachdem Überlegungen der Gründerfamilie Kreke laut geworden waren, DOUGLAS zurückzukaufen und sich dazu eine Private-Equity-Firma ins Boot zu holen.

   Die Übernahme war schließlich Mitte Oktober angekündigt worden. Advent hatte den Aktionären 38 Euro je Aktie geboten, der Handelskonzern wird damit mit 1,5 Milliarden Euro bewertet. Eine Erhöhung des Angebots hatte Advent ausgeschlossen.

   Im Vorfeld hatte Advent bereits die Unterstützung der Großaktionäre Oetker, Müller und der Gründerfamilie Kreke sicher, die zusammen auf mehr als 50 Prozent der Anteile kommen. Mit Vollzug des Übernahmeangebots wird sich die Familie Kreke wiederum indirekt mit 20 Prozent an der Bietergesellschaft rückbeteiligen.

   Eine Strategieänderung wird nach der Übernahme nicht erwartet. Für Advent besonders interessant ist das gut laufende Parfüm- sowie das Schmuckgeschäft Christ. Die Expansion der Douglas-Parfümerien soll voran getrieben werden, vor allem im Ausland. Auch bei Christ wird überlegt, den Geschäftszweig zu internationalisieren.

   Einer Zerschlagung des Konzerns wurde dagegen vorab eine Absage erteilt. Beobachter hatten lange Zeit spekuliert, Douglas könnte sich von der schwächelden Buch-Sparte trennen. Thalia soll jedoch in Eigenregie wieder auf die Beine gebracht werden.

   Die Buchkette ist ein teurer Sanierungsfall, der das Ergebnis belastet. So schrieb Douglas in den ersten neun Monaten rote Zahlen. Vorstandschef Henning Kreke hatte bereits angekündigt, dass die Dividende aus diesem Grund für das abgelaufene Geschäftsjahr 2011/12 voraussichtlich ausfallen wird.

   Zu Douglas gehören außerdem noch das Süßwarengeschäft Hussel - die "Keimzelle" des Konzerns - sowie die Damenmodehäuser AppelrathCüpper.

   Ein Delisting von der Börse ist von Advent und den Krekes zunächst nicht geplant. Die Aktie ist im MDAX notiert. Sollte der Streubesitz nach der Übernahme allerdings unter zehn Prozent fallen, müsste die Aktie den Index über die so genannte Fast-Exit-Regelung der Deutschen Börse verlassen.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@dowjones.com

   DJG/nas/brb

   (Mehr zu diesem Thema und weitere Berichte und Analysen zu aktuellen Wirtschafts- und Finanzthemen finden Sie auf www.WSJ.de, dem deutschsprachigen Online-Angebot des Wall Street Journal.)

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   December 04, 2012 05:13 ET (10:13 GMT)

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