27.12.2024 13:20:38

Umfrage: Krankenhäuser mit wirtschaftlichen Problemen

BERLIN (dpa-AFX) - Die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser ist laut einer Umfrage so schlecht wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. So haben 61 Prozent der befragten Häuser nach eigenen Angaben im Jahr 2023 Verluste gemacht, 9 Prozent meldeten ein ausgeglichenes Ergebnis und 30 Prozent einen Überschuss.

Das geht aus einer in Berlin veröffentlichten Umfrage im Auftrag unter anderem der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) hervor, über die zuvor das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet hatte. Die Befragung wird jährlich durchgeführt, die Werte sind die schlechtesten seit 2003. Bei 64 Prozent der befragten Häuser hat sich das Jahresergebnis demnach zuletzt verschlechtert.

Die Situation hat sich aus Sicht der befragten Krankenhäuser im laufenden Jahr weiter verschlechtert. Für 2024 erwarteten sogar 79 Prozent ein negatives Ergebnis, 11 Prozent ein ausgeglichenes Ergebnis und 10 Prozent einen Überschuss.

Belastend wirken sich der Umfrage zufolge besonders Preissteigerungen bei Personal- und Sachkosten aus. Es fehle an der Förderung von Investitionen, bemängelte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß. Auch die Teuerungsrate schlage zu Buche. "Kliniken dürfen ihre Preise nicht eigenverantwortlich an die Inflation anpassen, haben aber dieselben erhöhten Ausgaben wie alle anderen Wirtschaftszweige." Er warnte vor negativen Auswirkungen auf die Versorgung.

Der Sozialverband Deutschland nannte die Zahlen besorgniserregend. Die Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier lobte die jüngst beschlossene Krankenhausreform als Schritt in die richtige Richtung, nun müsse es aber weitergehen.

Das "Krankenhaus Barometer" hat das Deutsche Krankenhausinstitut erstellt, das unter anderem von der DKG getragen wird. Die Ergebnisse beruhen den Angaben zufolge auf einer repräsentativen Umfrage unter Allgemeinkrankenhäusern mit mindestens 100 Betten, die zwischen Mitte Mai und Mitte August durchgeführt wurde. Demnach haben sich 366 Krankenhäuser beteiligt./hrz/DP/nas

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