Fehler der Vergangenheit |
09.08.2018 14:21:41
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Tiefrote Zahlen: Bastei Lübbe will sich gesundschrumpfen
Schuld sind nach Verlagsangaben Fehler der Vergangenheit. Die seit dem Börsengang im Jahr 2013 verfolgte Strategie, aus dem deutschen Publikumsverlag Bastei Lübbe einen internationalen Medienkonzern mit durchgängiger Verwertungskette zu entwickeln, sei gescheitert, betonte Verlagschef Carel Halff in einem Brief an die Aktionäre. "Wir mussten eine deutliche Kursänderung mit teils massiven Veränderungen vornehmen."
Die Folge: Hohe Wertberichtigungen auf Manuskriptbestände und Millionenabschreibungen bei Tochterfirmen verdarben die Bilanz. Für das vergangene Geschäftsjahr meldete der Konzern bei einem Umsatz von gerade einmal 140 Millionen Euro unter dem Strich einen Verlust von 16,2 Millionen Euro.
Halff, der erst seit dem vergangenen November an der Spitze der Bastei Lübbe AG steht, soll das Verlagshaus wieder auf Kurs bringen. Und er schreckt dabei vor harten Schnitten nicht zurück. Bastei Lübbe trennte sich bereits von dem Geschenkartikel-Hersteller Räder und im März dieses Jahres auch von seiner verlustreichen Beteiligung an dem Buchhändler Buchpartner.
Die Einschnitte gehen tief. Bereits im Geschäftsjahr 2017/2018 sank dadurch der Umsatz von 146 Millionen Euro auf 140 Millionen Euro. Im laufenden Jahr soll er noch einmal kräftig auf etwa 95 Millionen Euro schrumpfen. Das Verlagshaus will sich künftig wieder vor allem auf das Kerngeschäft mit Lesestoff konzentrieren, egal ob in Form von Büchern, Heften, E-Books oder Hörbücher, Downloads oder Streaming.
Für Bastei Lübbe sei das laufende Geschäftsjahr 2018/2019 ein "Übergangsjahr", betonte Halff. Ziel sei es, trotz der Aufwendungen für die Bereinigung des Beteiligungsportfolios sowie des eingeleiteten Effizienzsteigerungsprogramms zumindest operativ - also beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) - wieder schwarze Zahlen zu schreiben.
Der Start ins neue Geschäftsjahr belegt allerdings, dass noch einige Herausforderungen auf den neuen Bastei Lübbe-Chef warten. Der Umsatz im ersten Quartal (April bis Juni) lag mit knapp 21 Millionen Euro um rund 24 Prozent unter dem Vorjahreswert. Zu dem Umsatzrückgang hätten neben der Abgabe von Buchpartner auch die "geschäftstypischen und programmbedingten Schwankungen" im Verlagsgeschäft beigetragen, berichtete das Unternehmen. Zu deutsch: Der im vergangenen Jahr durch die neuen Bestseller von Dan Brown und Ken Follett ausgelöste zusätzliche Umsatzschub fehlt in diesem Jahr. Operativ schrieb das Verlagshaus mit einem Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 1,2 Millionen Euro auch im ersten Quartal 2018/2019 rote Zahlen./rea/DP/jha
KÖLN (dpa-AFX)
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