Streit über Abkehr von 35-Stunden-Woche in Smart-Werk in Frankreich

   METZ (AFP)--Der vielbeachtete Streit über eine Abkehr von der 35-Stunden-Woche in dem Smart-Werk im ostfranzösischen Hambach geht weiter. Am Mittwoch unterzeichneten zwar zwei Gewerkschaften eine Vereinbarung zur Anhebung der Wochenarbeitszeit in der Kleinwagenfabrik auf 39 Stunden, wie die Unternehmensleitung mitteilte. Die anderen beiden in dem Werk vertretenen Gewerkschaften repräsentieren aber eine Mehrheit von 53 Prozent der Angestellten. Die Vereinbarung könne deswegen "nicht angewandt" werden, sagte ein Vertreter der Gewerkschaft CFDT. "Es ist zu Ende, das ist eine Todgeburt."

   In dem Smart-Werk in Lothringen sollen die Mitarbeiter künftig wieder eine 39-Stunden-Woche haben, aber nur 37 Stunden bezahlt bekommen. Im Gegenzug bietet die Unternehmensleitung eine Arbeitsplatzgarantie bis 2020. Bei einer Befragung stimmten Mitte September 56 Prozent der 800 Mitarbeiter für diesen "Pakt 2020" - bei den Arbeitern wurde er aber mit klarer Mehrheit abgelehnt.

   In dem nahe der Grenze zu Deutschland gelegenen Werk werden jährlich 100.000 Smart-Zweisitzer gefertigt. Die Verhandlungen über eine Abkehr von der 35-Stunden-Woche dort wurden in den vergangenen Wochen mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Arbeitgeberverbände kritisieren die 35-Stunden-Woche immer wieder als Hemmnis im internationalen Wettbewerb. Die sozialistische Regierung will im Zuge einer Reform des Arbeitsrechts Branchen- und Betriebsvereinbarungen mehr Gewicht geben.

   Die 35-Stunden-Woche stellt keine Obergrenze bei der Arbeitszeit dar; sie legt lediglich fest, aber wann Überstunden gezahlt werden müssen. Bereits jetzt können die damit einhergehenden Mehrkosten durch Vereinbarungen in den Unternehmen stark gesenkt werden.

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   October 28, 2015 11:48 ET (15:48 GMT)- - 11 48 AM EDT 10-28-15