Angst vor Kontrollverlust |
01.10.2013 17:06:00
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Slim könnte ÖIAG bei Telekom Austria problemlos überholen
"Man kann nicht Tür an Tür leben und so tun, als ob man sich nicht abstimmt", sagte Rasinger am Dienstag zur APA mit Blick auf die Verhältnisse in der Telekom Austria. Die staatliche österreichische ÖIAG hält 28,4 Prozent an der Telekom, die America Movil des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim rund 25 Prozent.
"Die ÖIAG kann sich nicht bewegen. Sie wird sich schwertun, mit einem Partner in der Telekom einen Syndikatsvertrag einzugehen oder selber stärker zu werden", meint der Kleinanlegervertreter und Präsident des Interessenverbandes der Anleger (IVA). Wollten ÖIAG und Slim bei der Telekom strategisch näher kooperieren oder gar einen Syndikatsvertrag schließen, wie die ÖIAG und der Abu-Dhabi-Staatsfonds IPIC bei der börsenotierten OMV, könnten beide zu einem Übernahmeangebot verdonnert werden. Wollte die ÖIAG selber nur gut eineinhalb Prozent Telekom-Aktien dazukaufen, wäre ebenfalls ein Übernahmeangebot an alle fällig.
"Was ist das für eine Vereinbarung: Die ÖIAG hat kein Geld, Slim hat es", vermerkte Rasinger. "Die ÖIAG ist sofort zum Minderheitspartner degradiert". Slim sei hier in einer idealen Warteposition, praktisch im "Windschatten": Wann immer des ihm passe, trete er an und überhole die ÖIAG. Die werde sicher nicht zulegen können.
Bei der staatlichen Industrieholding plädierte Rasinger am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten deshalb für eine Strukturreform. Zu einem aktiven Beteiligungsmanagement gehöre, "dass ich ab und zu mal zukaufen kann."
Es sei "naiv zu glauben, wenn sich wer mit 25 oder 26 Prozent beteiligt, will er auf Dauer nur am Schoß der ÖIAG sitzen und sich streicheln lassen", ätzte Rasinger mit Blick auf das Telekom-Engagement von Slim. "Man kann nicht damit rechnen, dass er sich bis Sankt Nimmerlein mit 5 Cent Dividende zufriedengibt." Es sei vielmehr damit zu rechnen, dass hier "strategische Ziele" verfolgt würden. Über kurz oder lang werde sich hier etwas tun.
Weil Slim in den wichtigsten seiner Beteiligungen die Mehrheit besitzt, rechnen Analysten längst damit, dass er auch in der Telekom Austria irgendwann die Kontrolle übernimmt.rf/phs
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