17.10.2007 16:48:00
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S&P: Ausgaben für CO2-Reduktion belasten Automobilhersteller
FRANKFURT (Dow Jones)--Als eine der größten Herausforderungen für die Automobilindustrie sieht die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) künftige Regelungen für die CO2-Emissionen der Fahrzeuge. Besonders auf die Pkw-Hersteller des Premiumsegments kämen hohe Aufwendungen in den Bereichen Forschung und Entwicklung zu, um die geplanten Auflagen einzuhalten, sagte Maria Bissinger, Director Corporate Ratings, bei einem Pressegespräch in Frankfurt.
Bedingt durch das Produktportfolio gebe es unter den europäischen Herstellern besonders bei Volvo, BMW und Mercedes-Benz noch den größten Handlungsbedarf. Abzuwarten bliebe allerdings die tatsächliche Ausgestaltung der EU-Regelung. Ob sich beispielsweise durch abgestufte Grenzwerte nach verschiedenen Fahrzeugklassen der Druck auf die Fahrzeughersteller abmildern ließe, sei noch unklar. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) schätzt den Aufwand zur Einhaltung des CO2-Grenzwerts von 140 g pro Kilometer auf mindestens 1.000 EUR pro Fahrzeug.
In den notwendigen Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung sehen die S&P-Experten jedoch Chancen für die Zulieferer. Besonders in der Entwicklung intelligenter Motorentechnologien wie Direkteinspritzung und Downsizing seien sie als Partner der Produzenten nicht mehr wegzudenken. Aber auch Reifen mit geringerem Rollwiderstand oder gewichtsreduzierende Materialien wie tragfähige Kunststoffe oder Motoren aus Aluminium könnten von den Zulieferern weiterentwickelt werden.
Als weiteren nachhaltigen Trend macht die Ratingagentur eine steigende Nachfrage nach preisgünstigen Fahrzeugen bei einer gleichzeitig zurückgehenden Nachfrage nach Mittelklasse-Modellen aus. Zwar seien die Potenziale für Billigautos auf den etablierten Märkten beschränkt, aber in den Regionen Europa, Nordamerika und Japan sei ohnehin nur mit einer stagnierenden bis leicht rückläufigen Nachfrage zu rechnen. Ein Absatzzuwachs steht dagegen weiterhin in China und Indien an. Auf den Wachstumsmärkten rechnet die Ratingagentur mit einer jährlichen Steigerungsrate von 8,6% bis 2011. In diesen Märkten Standorte zu etablieren, sei deshalb auch für die Zulieferer wichtig.
Der Wettbewerbsdruck unter den Herstellern wird nach Ansicht der S&P-Analystin weiter anhalten. Hierzu trügen die Überkapazitäten auf dem europäischen Markt bei. In den vergangenen Jahren habe die Auslastung der europäischen Werke bei 75% bis 78% gelegen und eine Veränderung der Situation sei wegen der Neugründungen vor allem in Osteuropa trotz Standortschließungen in Westeuropa nicht in Sicht.
Anders sehe es hier bei den Lkw-Herstellern aus, sagte S&P Associate Director Werner Stäblein. Hier werde die europäische Nachfrage auch weiterhin weitgehend der Produktionskapazitäten entsprechen, sogar unter Einbeziehung zentraleuropäischer Anbieter. Dies sei auch ein Grund für die im Vergleich zu den Pkw-Herstellern durchschnittlich bessere Marge der Lkw-Hersteller. Sogar bei nachlassender Nachfrage sei langfristig eine EBIT-Marge von 7% bis 12% realistisch, sagte Stäblein.
Webseite: http://www2.standardandpoors.com -Von Dorothee Tschampa, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 102, dorothee.tschampa@dowjones.com DJG/dct/smh (END) Dow Jones NewswiresOctober 17, 2007 10:47 ET (14:47 GMT)
Copyright (c) 2007 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 47 AM EDT 10-17-07
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