ROUNDUP: Aurubis optimistisch für Geschäftsjahr - Keine konkrete Prognose

    HAMBURG (dpa-AFX) - Europas größte Kupferhütte Aurubis blickt nach einem robusten ersten Halbjahr weiterhin optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr 2009/10 (Ende September). Eine weiter anziehenden Kupferproduktnachfrage und höhere Kupferpreise sorgten in der ersten Jahreshälfte für einen kräftigen Umsatz- und Gewinnschub. Wie der Kupferproduzent am Freitag in Hamburg mitteilte, kletterte der Umsatz insbesondere wegen höherer Kupferpreise um 50 Prozent auf 4,544 Milliarden Euro, während der Gewinn auf 119 (-53) Millionen Euro sprang. Der Konzern geht auch im zweiten Halbjahr von einer Fortsetzung des guten operativen Ergebnisniveaus aus. Genauere Angaben seien aber nicht möglich.

    Nach einem sehr starken ersten Quartal schwächte sich die Dynamik im zweiten Quartal etwas ab. Zwischen Januar und März belasteten zudem Einmaleffekte aus Mitarbeiter-Optionsprogrammen und höhere Logistikkosten wegen des harten Winters. Der höhere Kupferpreis sorgte im ersten Halbjahr insgesamt für positive Bewertungseffekte von 90 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum -66). Da die vormaligen negativen Bewertungseffekte aus den übernommenen Kupferbeständen der belgischen Cumerio vollständig aufgeholt seien, dürfte ein weiterer Kupferpreisanstieg nicht zu einer Fortsetzung dieser positiven Effekte führen. Das Vorsteuerergebnis kletterte im ersten Halbjahr auf 167 (Vorjahr: -59) Millionen Euro. Es verfehlte damit die Analysten-Prognosen leicht. Die Aktien standen vorbörslich in einem sehr schwach erwarteten Gesamtmarkt mit einem Abschlag von 2,23 Prozent auf 34,09 Euro unter Druck.

    Die seit Mitte des vergangenen Geschäftsjahres positive Entwicklung der Nachfrage nach Kupferprodukten werde sich weiter stabilisieren und in Teilbereichen noch an Dynamik zunehmen, erwartet der Konzern. Dies werde sich in weiter ansteigenden Produktionsmengen mit stabilen Margen niederschlagen. Das Absatzniveau des konjunkturell belasteten Vorjahres werde deutlich übertroffen. Bereits im ersten Halbjahr sei eine besonders deutliche Steigerung bei Kupferprodukten gelungen. Die Grundeinschätzung des Kupfermarktes sei auch für die kommenden Monate positiv. Es seien aber weiter Preisschwankungen möglich.

    Belastungsfaktor blieb in der ersten Jahreshälfte die geringe Verfügbarkeit bei Kupferkonzentraten - dies habe zu unbefriedigenden Schmelzlöhnen geführt, hieß es. Diese sind einer der entscheidenden Ergebnistreiber des Konzerns. Neue Minenprojekte seien zwar in Realisierung, jedoch noch nicht in ausreichendem Maße produktionsbereit. Das Angebot von Kupferkonzentraten dürfte sich in den nächsten Monaten deshalb nicht wesentlich erhöhen. Zusätzliche Produktionskapazitäten durch neue Projekte kämen verzögert auf den Markt. Mittelfristig sei aber ein steigendes Konzentrat-Angebot zu erwarten. Die bestehenden Minen dürften ihre Produktion aufgrund der hohen Kupferpreise möglichst weit steigern.

    Die Lage bei Altkupfer ist hingegen deutlich besser: Die Verfügbarkeit von Altkupfer sowie anderen Recyclingmaterialien sei weiterhin gut, hieß es. Entsprechend seien die Raffinierlöhne für diese Rohstoffe auf hohem Niveau. Ähnlich positiv sei auch die Marktlage bei edelmetallhaltigen Vorstoffen. Auch der Schwefelsäuremarkt habe sich im Verlauf des bisherigen Geschäftsjahres weiter erholt. Aurubis verringerte wegen der weiter verbesserten Auftragslage im Gesamtkonzern die Kurzarbeit weiter. Lediglich am Produktionsstandort Belgien und in Stolberg sei Kurzarbeit noch in geringem Umfang erforderlich gewesen. Aurubis stellt mit 4.748 Mitarbeitern aus Kupfererz reines Kupfer her und verarbeitet es weiter zu Produkten, die von anderen Firmen gebraucht werden, zum Beispiel in der Auto-, Elektro- und Bauindustrie./jha/nl/tw