24.02.2022 22:42:39

ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow erholt vom Kriegsschock - Nasdaq-Rally

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat am Donnerstag die Anleger an der Wall Street nicht mehr nachhaltig schockiert. Nach den Turbulenzen der vergangenen Tage wurden die Anleger im Verlauf mutiger und suchten sich den US-Technologiesektor als Zuflucht aus. Auch eine nachlassende Ölpreisrally half den Kursen.

Der Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) war zunächst nochmals deutlich bis auf knapp 32 273 Punkte und damit auf sein tiefstes Niveau seit März 2021 gefallen, dann aber konnte er die Verluste noch mehr als aufholen. Aus dem Handel ging der New Yorker Leitindex 0,28 Prozent höher bei 33 223,83 Punkten. Er beendete damit eine Serie von zuletzt fünf Verlusttagen in Folge.

Die Erholung wurde aber dominiert von den Technologiewerten: Der von diesen geprägte Nasdaq-100-Index (NASDAQ 100) arbeitete sich nach seinem tiefroten Start eindrucksvoll ins Plus vor. Am Ende stand mit 13 974,67 Punkten ein Kursgewinn von 3,44 Prozent zu Buche. Der marktbreite S&P 500 legte um 1,50 Prozent auf 4288,70 Zähler zu.

Viele Technologiewerte erholten sich schwungvoll von ihren frühen Verlusten. So waren die Papiere von Microsoft, Intel und Salesforce mit Kursgewinnen zwischen 4,6 und 7,2 Prozent die größten Dow-Gewinner. Die Tech-Branche gilt als relativ stark auf niedrige Zinsen angewiesen und so spekulierten Anleger darauf, dass die Notenbanken wegen des Ukraine-Konflikts ihren geldpolitischen Spielraum nochmals überdenken könnten, um die Wirtschaft nicht zusätzlich zu schwächen.

Umgekehrt wurde der Finanzsektor von der zugespitzten Lage in Mitleidenschaft gezogen. Neben den allgemeinen Sorgen, welche Folgen die Spannungen und Sanktionen nach sich ziehen, litten die Branchenwerte ganz anders als die Tech-Werte unter der Zinsspekulation. Dies führte dazu, dass die Aktien von JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) mit einem Abschlag von 2,8 Prozent unter den größten Dow-Verlierern waren. Bis vor einigen Tagen waren Finanzwerte noch sehr begehrt gewesen wegen der Perspektive, dass die Zinsen bald steigen sollen.

Nachdem Russland die Ukraine aus mehreren Richtungen angegriffen hat, reagierte der Westen bereits mit weiteren starken Sanktionen. "Die russische Invasion in der Ukraine ist eine ernste geopolitische Krise mit weitreichenden Folgen", sagte Analyst Kallum Pickering von der Bank Berenberg. Die DZ Bank kürzte ihre Kursziele für diverse internationale Indizes. Den S&P 500 erwarten die Experten Ende 2022 nun bei 4800 statt zuvor 5300 Punkten.

Unternehmensspezifische Nachrichten spielten angesichts der marktbreiten Ausschläge eine untergeordnete Rolle. An der Nasdaq-Börse fielen die Aktien von eBay auf, indem sie einen zunächst deutlichen Kursrutsch, der wegen eines enttäuschenden Umsatzausblicks zustande kam, noch ummünzten in Gewinne. Am Ende brachten die Titel des Online-Handelsplatzes ein Plus von 1,6 Prozent über die Ziellinie.

Auch die Tesla-Aktien drehten mächtig auf: Nach dem Fall bis exakt auf die 700-Dollar-Marke, die das niedrigste Niveau seit August bedeutete, ging es für die Titel des Elektroautobauers am Ende noch um 4,8 Prozent nach oben.

Schwer unter Druck blieben an der Nasdaq aber die 7,1 Prozent schwächeren Aktien des Reisebuchungs-Anbieters Booking Holding (Booking), die nach dessen Zahlen um fast zehn Prozent einbrachen. Experte Mario Lu von der britischen Bank Barclays erwies auf einen enttäuschenden Margenausblick.

Bei Moderna sah es besser aus, die Papiere des Impfstoff-Herstellers schnellten um 15 Prozent hoch. Die Biotechfirma verdient weiter glänzend an ihrem Corona-Impfstoff, wie der jüngste Zwischenbericht zeigte. Zudem hob der Biontech (BioNTech (ADRs))-Rivale die diesjährige Absatzprognose für seinen Corona-Impfstoff leicht an. Die Biontech-Anteile legten um neun Prozent zu.

Der Euro sackte erstmals seit Ende Januar wieder unter 1,12 Dollar. Auch wenn er sich vom Tagestief erholte, verblieb er zuletzt mit 1,1197 Dollar unter dieser Marke. Am Vortag hatte ein Euro noch mehr als 1,13 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1163 (Mittwoch: 1,1344) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8958 Euro.

US-Anleihen verringerten ihre frühen Kursgewinne. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries stieg zuletzt noch um 0,16 Prozent auf 126,48 Punkte. Die Rendite für Staatspapiere mit dieser Laufzeit betrug zuletzt 1,96 Prozent nach einem Tagestief von 1,85 Prozent./tih/he

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