25.06.2008 16:18:00

ROUNDUP 2: Lufthansa hält an Gewinnziel fest; Einstellungsstopp für Verwaltung

        (neu: Details zu Einstellungsstopp und Neueinstellungen)

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Mit einem Einstellungsstopp in der Verwaltung und weiteren Kostensenkungen will die Lufthansa  ihr Gewinnziel für das laufende Jahr erreichen. Trotz der gestiegenen Kerosinpreise bekräftigte der Vorstand am Mittwoch seine Erwartung, beim operativen Ergebnis an das Rekordniveau des Vorjahres anknüpfen zu können. Damals hatte die Fluggesellschaft einen operativen Gewinn von 1,378 Milliarden Euro eingeflogen. Zudem erneuerte das DAX-Unternehmen  seine Absicht, im Konsolidierungsprozess der Luftfahrtbranche eine aktive Rolle zu spielen.

    Die Lufthansa-Aktie profitierte von den Zahlen und legte in einem festeren Gesamtmarkt am Nachmittag um 0,97 Prozent auf 14,59 Euro zu. Die Analysten der HSH Nordbank bewerteten die Nachrichten positiv, nachdem Fluggesellschaften auf der ganzen Welt derzeit besonders mit hohen Kerosinpreisen zu kämpfen haben. Lufthansa sei dank weit reichender Absicherungen vergleichsweise gut positioniert, schrieben die Experten in einer Studie.

BUDGETS EINGEFROREN

    Für das Gesamtjahr rechnet Lufthansa mit Treibstoffkosten in Höhe von rund 5,6 Milliarden Euro. Dies ist etwas weniger als die 5,7 Milliarden Euro, die Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber Anfang Juni genannt hatte. Mit Effizienzsteigerungen, bereits geplanten Kostensenkungen und Treibstoffzuschlägen will Lufthansa den Kostenanstieg teilweise ausgleichen. Die Maßnahmen, die bereits eingeleitet seien, sollen im laufenden Jahr 100 bis 150 Millionen Euro einbringen, heißt es in einer Präsentation von Finanzvorstand Stephan Gemkow. Die Verwaltungsbudgets würden auf 85 Prozent des Vorjahresniveaus eingefroren. Für den Winterflugplan, der im Oktober in Kraft tritt, prüft Lufthansa die Anpassung ihrer Flugkapazitäten.

EINSTELLUNGSSTOPP - KEINE ENTLASSUNGEN

    Zudem will Lufthansa in diesem Jahr in der Verwaltung nur noch beschränkt Mitarbeiter einstellen, wie eine Konzernsprecherin auf Nachfrage erläuterte. "Beispielsweise werden wir bei Nachbesetzungen sehr genau prüfen, ob diese notwendig sind." Die operativen Bereiche wie Piloten und Flugbegleiter seien davon nicht betroffen. Das Unternehmen hatte zu Jahresbeginn angekündigt, im Gesamtjahr 4.300 Mitarbeiter einstellen zu wollen. Davon entfielen etwa 3.000 auf Stationsbelegschaft und Kabinenpersonal sowie 360 auf die Cockpit-Besatzung, sagte die Sprecherin. Bei den Auszubildenden werde es keine Einschränkungen geben. Auch Entlassungen seien nicht geplant.

    Unterdessen hält die größte deutsche Fluggesellschaft weiterhin nach Zukäufen Ausschau. Bevor sie bei einer anderen Airline einsteige, müssten allerdings die Bedingungen stimmen, hieß es in einer Präsentation des Leiters Allianzen, Strategie und Beteiligungen der Lufthansa Passage, Götz Ahmelmann. Dabei komme es auf ein gutes und wachsendes Einzugsgebiet ebenso an wie auf einen maßgeblichen Bedarf an Langstrecken-Verbindungen. Zudem erwartet Lufthansa von einer Übernahme Kosten- und Umsatzsynergien.

PARTNERSCHAFTEN

    Zuletzt war mehrfach über einen Einstieg der Fluglinie bei der angeschlagenen Austrian Airlines spekuliert worden. Außerdem will Lufthansa die Mehrheit an der britischen Fluggesellschaft bmi erwerben, an der sie bereits beteiligt ist. Der Konzern will auch weiterhin organisch wachsen sowie über Allianzen und Partnerschaften expandieren. Als Beispiel für solche Partnerschaften nannte das Unternehmen sein geplantes Joint Venture mit United Airlines  , Continental Airlines   und Air Canada./stw/das/sk

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