Prozess gegen früheren Daimler-Manager in Stuttgart beginnt

STUTTGART (AP)--Wegen gewerbsmäßiger Untreue und Urkundenfälschung muss sich ein früherer Daimler-Manager seit Dienstag vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Staatsanwalt Peter Vobiller sagte zum Prozessbeginn, der 41-Jährige habe ganz gezielt Kontrollmechanismen umgangen, um die DaimlerChrysler AG, Stuttgart, zu schädigen. Er wies laut Anklage jahrelang Scheinrechnungen über Dienstleistungen im EDV-Bereich an, obwohl die Leistungen nicht erbracht wurden. Der Schaden belief sich jüngsten Angaben zufolge auf 41 Mio EUR. Rund 25 Mio EUR wurden laut Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.

   Drei Mitangeklagten im Alter zwischen 52 und 59 Jahren wird Beihilfe zur Last gelegt. Die Ermittler waren den illegalen Geschäften des Quartetts durch eine Steuerprüfung bei einer Firma des früheren Daimler-Managers auf die Spur gekommen, wie Vobiller berichtete. Die illegalen Machenschaften spielten sich den Ermittlungen zufolge von November 2000 bis November 2005 ab.

   Der 41-Jährige habe neben seiner Beschäftigung bei Daimler als Geschäftsführer drei Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen mit Schwerpunkt im EDV-Bereich geleitet. Seine drei mutmaßlichen Helfer seien Geschäftsführer oder Gesellschafter von Beratungsunternehmen im Informatik- und Marketingsektor gewesen.

   Laut Anklage stellte der 41-Jährige den Firmen der Mitangeklagten durch die von ihm gelenkten Unternehmen Rechnungen für angeblich erbrachte Leistungen. Die Rechnungsbeträge machten die Mitangeklagten bei Daimler geltend. Staatsanwalt Vobiller sagte, der Angeklagte habe Unterschriften von Vorgesetzten gefälscht, um die Gelder anzuweisen. Er habe auch gefälschte Stempel eingesetzt. Er selber habe eigentlich nur Beträge bis zu einer Höhe von 25.000 EUR abzeichnen dürfen.

   Bereits 1995 gründete der Angeklagte laut Vobiller eine erste Firma für Dienstleistungen im EDV-Bereich. Ein Teil der Taten des Mannes seien bereits verjährt, sagte der Staatsanwalt. Die Angeklagten bestreiten früheren Angaben zufolge die Vorwürfe zum Teil. Ein Urteil wird am 27. September erwartet.

   Webseite: http://www.daimlerchrysler.de

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   June 12, 2007 07:49 ET (11:49 GMT)

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