Rebound erwartet 14.04.2023 22:41:00

Plug Power & Co.: Analysten sehen jetzt Chancen für diese abgestraften Aktien

Plug Power & Co.: Analysten sehen jetzt Chancen für diese abgestraften Aktien

• Der Tech-Crash von 2022 führt bei einigen Wachstumsaktien zu guten Einstiegschancen
• Plug Power: Gute Positionierung im Mega-Trend Wasserstoff könnte sich auszahlen
• Zwei biopharmazeutische Unternehmen gehören zu den Lieblingen der Wall Street-Analysten


Besonders die Aktien von wachstumsorientierten Tech-Unternehmen erlebten 2022 ein rabenschwarzes Jahr. Die hartnäckige Inflation, die damit zusammenhängenden Zinserhöhungen und nicht zuletzt das Ende der COVID-Pandemie setzten die Digitalunternehmen gehörig unter Druck. Die Quartalszahlen vieler zuvor gefeierter Unternehmen - von Amazon über PayPal bis hin zu Peloton - konnten die Anlegererwartungen nicht erfüllen. Verluste von mehr als 60 Prozent waren keine Seltenheit. Nun scheinen sich die Aussichten im Tech-Sektor aber wieder etwas zu bessern, insbesondere das bevorstehende Ende des Zinsstraffungszyklus weckt bei einigen Börsianern wieder Kursfantasien. Doch bei welchen Tech-Aktien eröffnet sich das höchste Kurspotenzial? Anerkannte Wall Street-Analysten sind von den folgenden drei Aktien besonders angetan.

Plug Power-Aktie: Hervorragende Positionierung im Wachstumsmarkt Wasserstoff

Die erste Analystenempfehlung, das Wasserstoffunternehmen Plug Power, dürfte den allermeisten Anlegern ein Begriff sein. Das bereits seit 1999 börsennotierte Unternehmen stellt emissionsfreie Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme her, die elektrochemische Reaktionen nutzen, um nutzbare elektrische Energie zu erzeugen. Diese Brennstoffzellen werden unter anderem von Lkws verwendet und erfreuen sich angesichts der internationalen Bestrebungen nach einer größeren Klimaverträglichkeit einer immer größeren Beliebtheit. Plug Power setzte eigenen Angaben zufolge bereits mehr als 60.000 Energiezellen für die E-Mobilität ein und ist zum größten Abnehmer von Flüssigwasserstoff in Nordamerika geworden. Zum Kundenstamm des Unternehmens gehören illustre Namen wie Amazon, Walmart und BMW. Zudem werden Plug Powers Brennstoffzellen vermehrt auch bei Gabelstaplern, Rechenzentren oder bei Heizungssystemen verwendet.

Auch wenn sich die Analysten mehrheitlich einig sind, dass die langfristigen Aussichten Plug Powers aufgrund der hervorragenden Positionierung im wachsenden Wasserstoff-Markt sehr gut sind, so geriet die Aktie doch zuletzt sehr stark unter die Räder. Neben der allgemeinen Sektor-Schwäche waren auch schwache Quartalsberichte ursächlich für den Kursrückgang. So meldete Plug Power für das vierte Quartal 2022 zwar ein Umsatzplus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr, verfehlte mit einem Wert von 221 Millionen US-Dollar allerdings deutlich die durchschnittlichen Erwartungen von 277,3 Millionen US-Dollar. Zudem erhöhte sich der Nettoverlust je Aktie von 0,82 auf 1,25 US-Dollar.

Trotz der nicht überzeugenden Zahlenvorlagen bleibt die Mehrheit der Analysten zuversichtlich. Beispielsweise ist Wolfe-Analyst Steve Fleishman der Meinung, dass der wachsende Auftragsbestand die Plug Power-Aktien antreiben dürfte. "Plug schloss das Jahr 2022 mit einem Umsatzrückgang ab, konnte aber seinen Auftragsbestand im Quartal aufgrund der steigenden Nachfrage nach Elektrolyseuren, Brennstoffzellen und Verflüssigern um 27 Prozent steigern," betont der Aktienexperte. "Wir sehen eine Menge positiver Impulse für Plug Power im Jahr 2023, da die Investitionen in Wasserstoff steigen und es mehr Klarheit über die IRA-Anreize und Wasserstoff-Hubs gibt, obwohl die Umsetzung in diesem Jahr entscheidend sein wird", zitiert TipRanks Fleishman. In der Erwartung, dass Plug Power in der Lage sein wird, seine Ziele zu erreichen, gibt Fleishman der Aktie ein "Outperform"-Rating und setzt ein Kursziel von 25 US-Dollar, was beim aktuellen Kursstand von 9,39 US-Dollar ein einjähriges Aufwärtspotenzial von etwa 166 Prozent bedeutet (Stand: Schlusskurs vom 12. April 2023). Die meisten Analysten teilen Fleishmans Optimismus: 16 Experten empfehlen Plug Power zum Kauf, sechs zum Halten und niemand zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei beachtlichen 25,34 US-Dollar.

Adicet Bio-Aktie: Kursexplosion nach Medikamentenerfolg?

Der nächste Analystenliebling, das US-Biotechnologieunternehmen Adicet Bio, ist weniger bekannt als Plug Power. Adicet Bio ist ein amerikanisches Small-Cap-Unternehmen aus dem biopharmazeutischen Sektor und arbeitet an einer neuen Reihe von "handelsüblichen" T-Zell-Therapien für die Krebsbehandlung, die auf allogenen Gamma-Delta-T-Zellen basieren. Diese stellen im Vergleich zu den derzeitigen Alpha-Beta-T-Zell-Immuntherapien eine neue Generation von T-Zellen dar und versprechen eine höhere Wirksamkeit bei der Bekämpfung von soliden Tumoren und hämatologischen Krebserkrankungen. Das Unternehmen produziert seine Gamma-Delta-T-Zell-Wirkstoffkandidaten über eine firmeneigene Zellplattform. Derzeit befindet sich Adicet im Übergang von der präklinischen Phase zur Phase der klinischen Prüfung am Menschen. Die Pipeline des Unternehmens umfasst mehrere laufende Forschungsprojekte, darunter fünf, die sich derzeit in der Entdeckungsphase befinden, zwei, die sich in der Phase der Zulassung für die IND befinden, und eines, das sich in einer klinischen Studie der Phase 1 befindet.

Das Anlegerinteresse konzentriert sich auf diese letztgenannte klinische Studie. Der Medikamentenkandidat ADI-001 wird in einer laufenden Phase-1-Studie zur Behandlung des rezidivierten oder refraktären B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphoms untersucht. Das Medikament erhielt im vergangenen Jahr den Fast-Track-Status der US-Behörde für Lebensmittel und Arzneimittel (FDA) und im vierten Quartal veröffentlichte Adicet Zwischenergebnisse zur Sicherheit und Wirksamkeit.

Die durchaus vielversprechenden Ergebnisse des Medikamentenkandidaten spiegeln sich aber keineswegs im Aktienkurs von Adicet wider - im Gegenteil, die bereits abgestraften Adicet-Papiere sind in Reaktion auf die Studienergebnisse noch weiter abgestürzt. Obwohl die Daten insgesamt positiv waren, wurden Bedenken hinsichtlich der vollständigen Ansprechrate nach sechs Monaten geäußert, da die Daten für die Dosisstufen 2 und 3 eine vollständige Ansprechrate von nur 33 Prozent zeigten. Das Unternehmen plant, diese Probleme mit dem laufenden Verfahren für Dosisstufe 4 anzugehen.

Trotz der jüngsten Turbulenzen und der negativen Aufnahme der klinischen Studie sind einige Analysten zuversichtlich für Adicet. Unter den Adicet-Bullen befindet sich auch Wedbush-Analyst Robert Driscoll. "Wir sind weiterhin der Ansicht, dass die Daten mit einer ORR von 75 Prozent, einschließlich einer beeindruckenden Anzahl von 5/5 CRs bei LBCL-Patienten, die nach einer früheren CD19-CAR-T-Therapie einen Rückfall erlitten haben, beeindruckend sind," hebt Driscoll hervor. "Wir erwarten, dass längerfristige Haltbarkeitsdaten aus zusätzlichen Dosis-Kohorten einen besseren Einblick in die potenzielle Haltbarkeit geben werden. Wir sehen die Plattform von ACET als signifikant differenziert an und sehen in den nächsten 12-18 Monaten ein erhebliches Aufwärtspotenzial für die Aktie, wenn die Programme voranschreiten", wie TipRanks den Wedbush-Analysten zitiert. Driscoll nimmt diese Ansichten zum Anlass, Adicet ein Outperform-Rating zu erteilen. Sein Kursziel von 30 US-Dollar impliziert ein enormes Kurspotenzial: Ausgehend vom aktuellen Adicet-Aktienpreis von 5,27 US-Dollar wäre dies gleichbedeutend mit einer Steigerung um satte 469 Prozent (Stand: Schlusskurs vom 12. April 2023). Driscoll ist übrigens nicht allein mit seiner Zuversicht: Sämtliche sechs Analysten, die Adicet beobachten, empfehlen die Papiere zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 25,33 US-Dollar.

Design Therapeutics-Aktie: Zwei Medikamentenkandidaten sorgen für Kursfantasie

Auch Design Therapeutics gehört nicht unbedingt zu den Aktien, die das Tagesgeschehen an der Wall Street dominieren. Vielleicht ist Design Therapeutics gerade deshalb ein Unternehmen, bei dem sich eine genauere Betrachtung lohnt.

Ebenso wie Adicet ist Design Therapeutics ein forschungsstarkes Biopharma-Unternehmen aus den USA. Design konzentriert sich auf die Suche nach krankheitsmodifizierenden Behandlungen, die auf die Ursachen von vererbten Nukleotid-Repeat-Expansionserkrankungen abzielen. Kurz gesagt, das Unternehmen entwickelt neue Therapeutika für genetisch bedingte degenerative Krankheiten mit hohem medizinischem Bedarf. Der Ansatz von Design basiert auf zielgerichteten Gen-Chimären (GeneTACs), die die Grundlage für niedermolekulare genomische Arzneimittel bilden. Diese neuartigen Arzneimittelkandidaten wirken, indem sie die defekten vererbten Nukleotide verändern, die den betreffenden Krankheiten zugrunde liegen.

Die Forschungspipeline des Unternehmens umfasst derzeit zwei Titel, von denen zwei die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich ziehen. Am weitesten fortgeschritten (klinischen Phase 1/2) ist der Medikamentenkandidat DT-216, eine potenzielle Behandlung für Friedreich-Ataxie. Frühere Ergebnisse, die auf dem SAD-Teil der Studie basierten, zeigten, dass DT-216 im Allgemeinen gut vertragen wurde. Ergebnisse aus dem MAD-Teil (Multiple Ascending Dose) werden für Mitte dieses Jahres erwartet und der Beginn des Phase-2-Teils der Studie ist für das zweite Halbjahr 2023 geplant.

Der zweite Medikamentenkandidat des Unternehmens, DT-168, eignet sich zur Behandlung der genetisch bedingten Augenkrankheit Fuchs-Endothelial-Corneal-Dystrophie (FECD). DT-168 befindet sich ebenfalls auf dem Weg zur Einreichung eines IND-Antrags (Investigational New Drug) im zweiten Halbjahr 2023 und könnte für Design ein wichtiger Gewinnbringer werden.

Trotz dieser beiden vielversprechenden Medikamente in der Produktpipeline stand die Design-Aktie zuletzt ganz oben auf den Verkaufslisten der Börsianer und musste erhebliche Einbußen hinnehmen. Dennoch halten viele Analysten Design für ein äußerst lukratives Investment. Dazu gehört RBC-Analyst Leonid Timashev: "Das Team setzt DT-216 weiterhin um, wobei das Programm weiterhin auf dem Weg zu Daten Mitte des Jahres und einem Start der Phase II in 2H23 ist. Darüber hinaus stellen wir fest, dass das Unternehmen weiterhin die Kosten unter Kontrolle hält, während es das Hauptprogramm DT-216 durch die ph.I MAD-Arbeiten und zwei weitere geneTACs in Richtung Klinik vorantreibt," so Timashev. "Da die Aktien nach der SAD-Aufnahme im Dezember zurückgegangen sind, sind wir der Meinung, dass die Investoren den nachgewiesenen Grundsatzbeweis unterbewerten, und wir erwarten eine zusätzliche Validierung, wenn das Programm durch MAD und ph.II fortschreitet, damit sich die Aktien erholen", zitiert TipRanks den RBC-Analysten.

Timashevs Kursziel liegt denn auch deutlich höher als das aktuelle Kursniveau. Der Analyst sieht den fairen Wert der Design-Aktie in zwölf Monaten bei 24 US-Dollar, was ausgehend vom aktuellen Kursstand bei 4,99 US-Dollar fast eine Verfünffachung bedeuten würde (Stand: Schlusskurs vom 12. April 2023). Das durchschnittliche Kursziel der vier Analysten, die Design beobachten und allesamt zum Kauf der Aktie animieren, liegt sogar bei 27 US-Dollar.

Redaktion finanzen.at

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

Weitere Links:


Bildquelle: Plug Power Inc.

Analysen zu Plug Power Inc.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Adicet Bio Inc. 0,84 -1,23% Adicet Bio  Inc.
Design Therapeutics Inc Registered Shs 6,18 -1,12% Design Therapeutics Inc Registered Shs
Plug Power Inc. 2,47 2,17% Plug Power Inc.