Umkämpfter Markt |
26.08.2021 23:31:00
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Netflix, Disney+ & Co: Darum muss Amazon den Streaming-Wettbewerb nicht gewinnen
• Amazon Prime Video beflügelt zusätzlich die Verkäufe im E-Commerce
• Amazon ist auf die Gewinne aus dem Streaming-Bereich weniger angewiesen als die Konkurrenz
Amazon ist kein Streaming-First-Unternehmen
Das Unternehmen Amazon betreibt mittlerweile eine Vielzahl an verschiedenen Geschäftsbereichen und kann somit verschiedene Einnahmequellen vorweisen. Neben dem klassischen E-Commerce, bietet Amazon Dienstleistungen für Drittanbieter, erzielt Werbeeinnahmen und hat mit Amazon Web Service eine große Cloud-Computing-Sparte. Obwohl Amazon bereits 2008 damit begann, in Streaming-Strategien zu investieren, ist der Internet-Gigant kein Streaming-First-Unternehmen wie beispielsweise Netflix. Daraus resultiert, dass Amazon auf die Gewinne aus dem Streaming-Bereich weniger angewiesen ist als andere Anbieter, so Bruno Reis und Daniel Martins von TheStreet. Amazon investiere viel Geld in Eigenproduktionen oder in die Rechte von verschiedenen Sportligen. Zuletzt hat sich Amazon beispielsweise Rechte für die Champions League im Fußball gesichert. Diese Investitionen seien überaus kostspielig, weswegen der operative Gewinn von Amazon Prime Video nur einen kleinen Teil der Gewinne des Unternehmens ausmache.
"Golden Globe hilft Schuhe zu verkaufen"
Im Jahr 2018 sagte Amazon-Gründer Jeff Bezos : "Wenn wir einen Golden Globe gewinnen, hilft uns das, mehr Schuhe zu verkaufen". Durch dieses Zitat wird deutlich, dass Amazon Prime Video als eine Art Marketing-Maßnahme interpretiert werden kann. Da das Amazon Prime-Paket nicht nur das Streaming-Angebot beinhaltet, sondern eben auch den kostenlosen Versand und bei einigen Produkten die Liefergarantie für den nächsten Tag, werden Streaming-Kunden auch zu Käufern. So wird die Nachfrage in Amazons Online-Shop durch die Streaming-Kunden zusätzlich angekurbelt. Je höher also die Abonnentenanzahl, desto größer auch die Umsätze und Gewinne, selbst wenn die Streaming-Sparte für sich nur einen kleinen Teil dazu beiträgt.
Ist die Konkurrenz ein Problem?
Netflix, Disney+ und Co. versuchen über das Streamen und eigene Inhalte direkt Geld zu verdienen, weswegen sie auch die Preise für die Angebote auf einem gewissen Niveau belassen müssen. Amazon kann es sich leisten, niedrigere Preise zu verlangen, da die Gewinnspanne im Streaming weniger wichtig ist. Außerdem wird Amazon Prime nicht nur wegen des Streamings gebucht, sondern auch von Menschen, die nur den E-Commerce-Bereich oder Amazon Music nutzen. Folglich ist die Konkurrenz für Amazon ein kleineres Problem als für die anderen Branchen-Schwergewichte.
Das macht die Amazon-Aktie
Die Amazon-Aktie konsolidiert seit etwa einem Jahr auf hohem Niveau und die Anleger warten bisher vergeblich auf einen Ausbruch des Kurses. Auch die Spekulationen über einen Aktien-Split nehmen zu, wodurch die Aktie auch für Anleger mit weniger Kapital wieder interessanter werden würde. Wie es mit der Amazon-Aktie und Amazons Prime Video weitergeht, wird auch die kommenden Monate spannend zu beobachten sein.
Redaktion finanzen.at
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