MARKET TALK/CAM: Brexit hat "merklich negative Folgen" für Autobranche

   Der Austritt Großbritannien aus der EU hat aus Sicht von Hochschulprofessor Stefan Bratzel "merkliche negative Folgen" für die Automobilindustrie. Am stärkten seien die Hersteller und Zulieferer betroffen, die vor Ort hohe Produktionskapazitäten hätten, schreibt der Professor für Automobilwirtschaft am Center für Automotive Management (CAM) an der Hochschule Bergisch-Gladbach. Dazu zählt er beispielsweise Nissan sowie Jaguar Land Rover. Doch auch BMW komme mit den Töchtern Mini und Rolls-Royce auf rund 200.000 Autos. GM-Tochter Opel-Vauxhall produziert immerhin rund 140.000 Autos in Großbritannien.

   "Den stärksten Negativeffekt wird es jedoch für die britische Automobilindustrie und deren Arbeitsplätze selbst geben", schreibt der Autoprofessor, da der Standort außerhalb der EU unattraktiver würde. Es sei mit einem Anstieg der Kosten zu rechnen. Auch der Ausgang der Kooperationsverträge sei nach heutigem Stand völlig offen. Aktuell werde bereits jeder Hersteller und Zulieferer seine Investitionen überdenken. "Mittelfristig wird auch mit Standortverlagerungen von der Insel in die EU zu rechnen sein", ist Bratzel der Ansicht. "Der Brexit wird so insgesamt zu einem schleichenden Exit der Automobilindustrie von der Insel führen."

   Kontakt zum Autor ilka.kopplin@wsj.com

   DJG/iko/sha

   (END) Dow Jones Newswires

   June 24, 2016 09:32 ET (13:32 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 32 AM EDT 06-24-16