26.06.2015 15:41:46

MÄRKTE USA/Wenig Kauflust an der Wall Street vor dem Wochenende

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Vor dem Wochenende scheint die Risikoneigung unter Investoren an der Wall Street nicht sehr ausgeprägt zu sein. Marktbeobachter gehen von wenig veränderten Eröffnungskursen aus. "Über das Wochenende droht den Märkten eine Menge Risiko und ich gehe nicht davon aus, dass die Anleger das nicht erkennen. Daher dürften sie heute einen risikoarmen Weg einschlagen", beschreibt Craig Erlam von Oanda die zu erwartende Lethargie. Hintergrund ist, dass die Euro-Finanzminister nach den bislang gescheiterten Versuchen am Samstag einen erneuten Anlauf zur Griechenlandrettung unternehmen wollen. Da Griechenland bereits Ende Juni das Geld ausgehen könnte, sprechen Händler wie auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel von einem Tag der Entscheidung - mal wieder.

   "Die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen dürfte kurzfristig das größte Risiko für Griechenland und die Märkte darstellen", warnt IG-Marktstratege Stan Shamu. Neben dem griechischen Schuldendrama gibt es kaum heimische Themen. An Konjunkturdaten steht lediglich die Verbraucherstimmung der Uni Michigan im Sitzungsverlauf auf der Agenda. Da es sich aber um die zweite Lesung handelt, dürfte wohl nur eine größere Revision für Kursbewegung sorgen.

   "Wir sehen einige frühe Portfolio-Anpassungen, da sich das Quartal dem Ende zuneigt", sagt Marktökonom Peter Cardillo von Rockwell Global Capital. Investoren positionierten sich immer stärker hinsichtlich der anstehenden Zinswende in den USA. Es gilt als ausgemachte Sache, dass die US-Notenbank erstmals seit 2008 die geldpolitischen Zügel anziehen und die Zinsen noch im laufenden Jahr anheben wird. Vor allem Werte, die wie solche aus dem Versorgersektor wegen ihrer hohen Dividendenrendite gefragt gewesen seien, dürften verstärkt unter den Anpassungen leiden. Die Branchenwerte zählen in der laufenden Woche bereits zu den schwächsten.

   Am Rentenmarkt zeigt sich, dass die Sorge unter Anlegern vor dem für das griechische Schicksal wohl entscheidenden Wochenende nicht sehr ausgeprägt ist, denn die Notierungen fallen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 5 Basispunkte auf 2,44 Prozent. Allerdings sehen Händler die Gründe für die anziehenden Renditen eher in der Erwartung einer baldigen Zinsanhebung, nachdem die Daten zum US-Konsum am Vortag äußerst überzeugend ausgefallen waren.

   Während am Devisen- und Goldmarkt gespannte Ruhe herrscht - der Euro klammert sich wie schon am Vortag an die Marke von 1,12 US-Dollar und die Feinunze wird auf dem Vorabendniveau von 1.173 Dollar gehandelt -, fällt der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI um 0,8 Prozent auf 59,18 Dollar.

   Am Aktienmarkt zeigen einige Werte mehr Bewegungsdrang: Die Titel des Sportartikelherstellers Nike ziehen vorbörslich um 3,5 Prozent an, nachdem das Unternehmen überzeugende Quartalszahlen vorgelegt hat. Der Konzern hat den Gewinn im vierten Geschäftsquartal überraschend stark gesteigert. Der Kurs von Micron bricht dagegen um 14,7 Prozent ein. Im dritten Geschäftsquartal ist der Gewinn des Halbleiterunternehmens drastisch gefallen.

   Für Zoetis geht es um 2,4 Prozent nach unten. Kurz vor Ende des Vortageshandels hatten Kreise berichtet, dass Valeant Pharmaceuticals an dem ehemals zu Pfizer gehörenden Hersteller von Tiermedikamenten interessiert ist. Das hatte den ohnehin auf Rekordhoch liegenden Zoetis-Kurs bis zur Schlussglocke um 11,4 Prozent nach oben getrieben, nun werden Gewinne eingestrichen.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.56 Uhr Do, 17.31 Uhr EUR/USD 1,1174 -0,14% 1,1189 1,1198 EUR/JPY 138,38 0,28% 137,99 138,45 EUR/CHF 1,0445 -0,36% 1,0484 1,0499 USD/JPY 123,79 0,34% 123,37 123,63 GBP/USD 1,5721 -0,09% 1,5735 1,5734 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/smh

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   June 26, 2015 09:11 ET (13:11 GMT)

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