21.09.2016 22:44:47
|
MÄRKTE USA/Wall Street nimmt nach Fed-Aussagen Fahrt auf
NEW YORK (Dow Jones)--Für die Aktien an der Wall Street ist es am Mittwoch kräftig aufwärts gegangen. Nach der Entscheidung der US-Notenbank war es zunächst zu einem nervösen Auf und Ab gekommen. Einerseits blieb der Leitzinssatz unverändert niedrig, andererseits wollten drei der zehn Mitglieder des Offenmarktausschusses bereits jetzt die Zinsen anheben.
In ihrer Pressekonferenz signalisierte Fed-Präsidentin Janet Yellen, dass in diesem Jahr mit einer Zinsanhebung zu rechnen sei, sollte die Wirtschaft auf Kurs bleiben. Letztlich setzte sich am Markt aber eine taubenhafte Lesart durch: Gold und Anleihen legten zu, der Dollar gab nach. Eine Rolle spielte dabei wohl auch, dass die Fed für die Jahre bis 2018 einen flacheren Zinspfad projiziert. Zudem gab es wohl vereinzelte Erwartungen, dass die Fed bereits jetzt an der Zinsschraube dreht.
Der Nasdaq-Composite erreichte ein Allzeithoch und kam bis auf einen Dreiviertelpunkt an die 5.300er Marke heran. Er gewann 1 Prozent auf 5.295 Punkte. Der Dow-Jones-Index rückte um 0,9 Prozent vor auf 18.294 Punkte und der S&P-500 stieg um 1,1 Prozent auf 2.163 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE 896 (Dienstag: 760) Millionen Aktien. Dabei standen 2.628 (1.337) Kursgewinnern 420 (1.676) -verlierer gegenüber, 65 (112) Titel zeigten sich unverändert.
Am Markt gab es Skepsis, ob die Fed ihre anvisierte Zinserhöhung im Dezember wirklich schafft. So sagte Chris Gaffney von der Everbank, nichts an den aktuellen Daten deute darauf hin, dass es stärkeres Wachstum oder eine höhere Inflation geben werde.
Im frühen Geschäft stand die Entscheidung der Bank of Japan (BoJ) im Blick. Sie hatte zur Erleichterung vieler Marktteilnehmer die Zinsen nicht noch tiefer in negatives Terrain gedrückt und auch das Volumen ihrer Anleihekäufe nicht geändert. Allerdings kündigte die BoJ eine Änderung ihres geldpolitischen Rahmens an, wozu ein Zielwert für die Zehnjahresrendite von rund 0 Prozent gehört.
Aktuell weisen zehnjährige japanische Staatsanleihen eine negative Rendite auf. Mit den nun angekündigten Änderungen strebt die Notenbank eine steilere Zinsstrukturkurve an, von der unter anderem Banken und Lebensversicherer profitieren würden, die unter dem aktuellen Niedrigzinsumfeld besonders leiden.
Am Devisenmarkt gab der Dollar gegen den Euro nach, der mit den Fed-Aussagen auf 1,1185 zulegte. Stärker waren die Bewegungen im Dollar-Yen-Paar, wo die japanische Währung bereits zuvor von den BoJ-Beschlüssen profitiert hatte. Für einen Dollar wurden nur noch rund 100,51 Yen gezahlt. Damit notierte der Dollar zur japanischen Währung auf dem niedrigsten Stand seit vier Wochen. Im Tageshoch kostete der Greenback 102,78 Yen.
Auch am Rentenmarkt setzten sich die Anleger durch, die auf die weiter ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank abheben. Die Rendite zehnjähriger Treasurys fiel um 3 Basispunkte auf 1,66 Prozent.
Spekulation auf Fördermengenbegrenzung treibt Ölpreise Am Rohstoffmarkt setzten die Ölpreise ihren Anstieg beschleunigt fort. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI stieg um 2,5 Prozent auf 45,16 Dollar. Neue Daten zu den Lagerbeständen in Amerika wiesen auf Wochenbasis für Rohöl und Benzin einen deutlichen Rückgang aus. Zuvor bereits hatten Spekulationen gestützt, dass sich die Ölländer doch noch auf eine Fördermengenbegrenzung einigen werden. Sie treffen sich in der kommenden Woche zu einer Konferenz in Algerien. Russlands ständiger Vertreter bei der Opec, Wladimir Woronkow, hat schon die Bereitschaft seines Landes signalisiert, die Fördermenge einzufrieren. Mit dem Fed-Beschluss und dem daraufhin fallenden Dollar bauten die Ölpreise ihre Gewinne noch weiter aus.
Der Goldpreis zog ebenfalls deutlicher an. Mit 1.333 Dollar kostete die Feinunze 18 Dollar mehr als im späten US-Handel am Dienstag. Sowohl der schwächere Dollar als auch die niedrigen US-Leitzinsen stützten das Edelmetall.
Finanzwerte mit BoJ hoch, mit Fed runter Die Entscheidung der BoJ beflügelte in Tokio die Kurse von Banken und führte auch in Europa die Aktien der Finanzbranche an die Spitze der Gewinnerlisten. Die US-Finanzwerte profitierten davon nur leicht und kamen mit den Fed-Aussagen vom Tageshoch zurück. Im Dow verbesserten sich JP Morgan und Goldman Sachs um 0,6 bzw 0,3 Prozent.
Eine um 8 Prozent erhöhte Quartalsdividende verhalf dem Kurs von Microsoft zu einem Anstieg um 1,7 Prozent. Der Konzern plant überdies einen Aktienrückkauf im Volumen von 40 Milliarden Dollar.
General Mills stand mit den vorbörslich veröffentlichten Geschäftszahlen im Fokus. Der Lebensmittelkonzern hat zwar im ersten Quartal beim Umsatz geschwächelt, mit dem Gewinn je Aktie aber die Erwartungen übertroffen. Die Aktie legte 0,9 Prozent zu. Mit Enttäuschung wurden die Zahlen von CarMax aufgenommen. Die Aktie des Gebrauchtwagenhändlers fiel um 2,1 Prozent.
Die am Dienstag nach Börsenschluss veröffentlichten Quartalszahlen von Adobe haben wiederum überzeugt. Die Aktie sprang um 7 Prozent nach oben.
Eine positive Analystenempfehlung verhalf Monsanto zu einem Plus von 1,4 Prozent. JP Morgan hat die Aktien des Agrarchemiekonzerns, der von Bayer übernommen werden soll, auf "Overweight" von "Neutral" hochgestuft.
General Motors (GM) liegt oberhalb der Ziele eines Vierjahresplans, der bis 2018 insgesamt 5,5 Milliarden Dollar Einsparungen vorsieht, wie der Autohersteller sagte. Bis Juni habe GM bereits 3,1 Milliarden an Kosten gesenkt, vor allem in den Bereichen Rohstoffe und Logistik. Die Aktie gewann 1,5 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.293,70 0,90 163,74 4,99 S&P-500 2.163,12 1,09 23,36 5,83 Nasdaq-Comp. 5.295,18 1,03 53,83 5,75 Nasdaq-100 4.853,75 1,01 48,53 5,67DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:22 Uhr Di, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1185 +0,46% 1,1133 1,1165 +3,0% EUR/JPY 112,4540 -1,53% 114,1987 113,62 -24,3% EUR/CHF 1,0897 -0,22% 1,0921 1,0930 +0,2% EUR/GBP 0,8581 -0,08% 0,8580 1,1611 +16,5% USD/JPY 100,53 -1,99% 102,57 101,76 -14,4% GBP/USD 1,3034 +0,45% 1,2976 1,2964 -11,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,59 44,05 +3,5% 1,54 +5,2% Brent/ICE 47,05 45,88 +2,6% 1,17 +8,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.332,90 1.315,10 +1,4% +17,80 +25,7% Silber (Spot) 19,83 19,30 +2,7% +0,53 +43,5% Platin (Spot) 1.054,30 1.029,75 +2,4% +24,55 +18,3% Kupfer-Future 2,16 2,16 0% 0 +0,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
(END) Dow Jones Newswires
September 21, 2016 16:13 ET (20:13 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 13 PM EDT 09-21-16
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Adobe Inc.mehr Nachrichten
20.11.24 |
NASDAQ Composite Index-Wert Adobe-Aktie: So viel Gewinn hätte ein Investment in Adobe von vor 5 Jahren abgeworfen (finanzen.at) | |
15.11.24 |
Börse New York: NASDAQ 100 in der Verlustzone (finanzen.at) | |
15.11.24 |
Angespannte Stimmung in New York: NASDAQ 100 verbucht zum Start Verluste (finanzen.at) | |
13.11.24 |
NASDAQ Composite Index-Papier Adobe-Aktie: So viel hätte eine Investition in Adobe von vor 3 Jahren gekostet (finanzen.at) | |
12.11.24 |
Schwache Performance in New York: S&P 500 notiert zum Handelsende im Minus (finanzen.at) | |
12.11.24 |
NASDAQ 100 aktuell: NASDAQ 100 notiert zum Handelsende im Minus (finanzen.at) | |
12.11.24 |
Anleger in New York halten sich zurück: So bewegt sich der S&P 500 am Nachmittag (finanzen.at) | |
12.11.24 |
NASDAQ-Handel NASDAQ 100 am Nachmittag leichter (finanzen.at) |
Analysen zu Adobe Inc.mehr Analysen
16.06.23 | Adobe Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
15.06.23 | Adobe Outperform | RBC Capital Markets |
Aktien in diesem Artikel
Adobe Inc. | 495,35 | -0,77% | |
CarMax Inc. | 80,62 | -0,07% | |
General Mills Inc. | 62,93 | -0,06% | |
General Motors | 52,14 | -0,17% | |
Microsoft Corp Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs | 15 750,00 | 1,94% |