03.06.2022 15:44:41
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MÄRKTE USA/Schwächer - US-Arbeitsmarkt legt erneut deutlich zu
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Vortagesgewinnen geht es an der Wall Street am Freitag wieder nach unten. Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Eröffnung 0,6 Prozent auf 33.041 Punkte. Der S&P-500 büßt 1,0 Prozent ein und der Nasdaq-Composite reduziert sich um 1,6 Prozent. Den wichtigsten Impuls liefert der vorbörslich veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht für Mai.
Dieser zeigte mit einem Stellenaufbau um 390.000 erneut ein robustes Jobwachstum und lag damit über der Erwartung einer Zunahme um 328.000. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 3,6 Prozent, während hier ein leichter Rückgang auf 3,5 Prozent erwartet worden war. Beruhigend auf den Markt wirke jedoch, dass die Stundenlöhne mit 0,31 Prozent im selben Tempo wie im Vormonat gewachsen sind und damit nicht die befürchtete Beschleunigung zeigen, so ein Teilnehmer.
Damit werden allerdings die anhaltenden Sorgen der US-Notenbank bestätigt, dass ein starker Arbeitsmarkt die Inflation weiter in die Höhe treiben könnte, da der Wettbewerb um Arbeitskräfte die Lohnverhandlungen anheizt. Die Fed versucht derzeit mit einer straffen Geldpolitik, die weiter hohe Inflation einzudämmen. Vor diesem Hintergrund haben die Investoren Bedenken, dass es im Zuge der kräftigen Zinsanhebungen zu einem Fall der US-Wirtschaft in eine Rezession kommen könnte.
Erst am Vortag hatte die stellvertretende Präsidentin der Fed, Lael Brainard erklärt, dass sie erwartet, dass die Zentralbank die Zinssätze auf ihrer Sitzung Ende diesen Monats und erneut im Juli um je einen halben Prozentpunkt anheben wird. Es sei aber noch zu früh zu sagen, ob die Fed das Tempo der Zinserhöhungen danach verlangsamen werde, so die Notenbankerin. Brainard sagte zudem, die Feststellung wäre verfrüht, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht habe.
Nach der Eröffnung stehen noch der Einkaufsmanager für den Dienstleistungsbereich für Mai in zweiter Lesung und der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe, ebenfalls für Mai, auf der Agenda.
Ölpreise legen leicht zu - Anleihen unter Druck
Nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer geht es für die Ölpreise erneut leicht aufwärts. Damit knüpfen die Preise für Brent und WTI an die kräftigen Vortagesgewinne an. Energieanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank äußert Verständnis für den Preisanstieg trotz der Erhöhung der Fördermenge durch die Opec+. Denn die habe zwar am Vortag beschlossen, die Ölproduktion im Juli und August jeweils um 648.000 Barrel pro Tag zu erhöhen und damit 50 Prozent stärker als bislang vorgesehen. Doch habe die Opec+ damit lediglich die für die kommenden drei Monate vorgesehenen Produktionserhöhungen auf die nächsten zwei vorgezogen. Mehr Öl stehe dem Markt, wenn überhaupt, nur kurzfristig zur Verfügung, so seine Einschätzung.
Der Dollar legt mit den Arbeitsmarktdaten leicht zu, zeigt aber insgesamt eine verhaltene Reaktion. Der Bericht dürfte für den Dollar im Moment kaum ausschlaggebend sein, so Commerzbank-Analystin Antje Praefcke bereits im Vorfeld. Es sei klar, dass mit einer Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent in den USA Vollbeschäftigung herrsche und die Fed Zweitrundeneffekte über Lohnzuwächse fürchte. Gute Arbeitsmarktdaten unterstrichen also nur die falkenhafte Haltung. Weil sie aber sowieso schon mit großen und schnellen Zinserhöhungen gegen die Inflationsgefahren angehe, dürfte ein Zehntel mehr oder weniger in der Arbeitslosenquote nichts an der Gangart ändern. Und damit auch keinen Einfluss auf den Dollar haben.
Die Anleihen geraten mit den Arbeitsmarktdaten unter Druck. Die Rendite 10-jähriger Papiere legt um 5,1 Basispunkte auf 2,96 Prozent zu und liegt damit nur noch knapp unter der Marke von 3,00 Prozent. Die Fed könne bei der Straffung der Geldpolitik weiterhin aufs Gaspedal treten, so Thomas Altmann von QC Partners: "Der starke Arbeitsmarktbericht legitimiert schon heute den nächsten 0,5-Prozent-Schritt". Freuen dürfte sich die Fed, dass sich der Anstieg der Löhne im Mai schon den zweiten Monat in Folge verlangsamt hat. Damit befeuern die befürchteten Zweitrundeneffekte die Inflation bislang nicht übermäßig zusätzlich.
Okta nach Zahlen mit kräftigem Plus
Bei den Einzelwerten geht es für die Okta-Aktie um 13,7 Prozent nach oben. Der Experte für Identitätsmanagement schnitt in seinem ersten Quartal nicht nur besser ab als vom Markt erwartet, sondern erhöhte auch die Prognose für das Gesamtjahr. Dass das Unternehmen im März Opfer eines Hackerangriffs gewesen war, habe das Geschäft nicht wesentlich beeinträchtigt, teilte Okta zudem mit.
Lululemon Athletica steigen um 0,1 Prozent. Der Anbieter von Sportbekleidung übertraf in seinem ersten Quartal die Umsatz- und auch die Gewinnerwartung der Analysten und erhöhte den Umsatz- und den Gewinnausblick für das Gesamtjahr.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.041,05 -0,6% -207,23 -9,1%
S&P-500 4.136,72 -1,0% -40,10 -13,2%
Nasdaq-Comp. 12.125,74 -1,6% -191,16 -22,5%
Nasdaq-100 12.684,61 -1,6% -208,28 -22,3%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,68 +5,3 2,63 194,9
5 Jahre 2,96 +5,0 2,91 170,1
7 Jahre 3,00 +5,3 2,95 155,8
10 Jahre 2,96 +5,1 2,91 145,2
30 Jahre 3,12 +4,1 3,08 122,0
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:38 Uhr Do, 17:01 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0733 -0,1% 1,0757 1,0715 -5,6%
EUR/JPY 140,05 +0,3% 139,74 139,11 +7,0%
EUR/CHF 1,0310 +0,2% 1,0302 1,0290 -0,6%
EUR/GBP 0,8547 +0,0% 0,8553 0,8545 +1,7%
USD/JPY 130,51 +0,5% 129,93 129,82 +13,4%
GBP/USD 1,2556 -0,2% 1,2575 1,2542 -7,2%
USD/CNH (Offshore) 6,6444 -0,2% 6,6327 6,6737 +4,6%
Bitcoin
BTC/USD 29.682,55 -2,2% 30.464,17 30.052,55 -35,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 117,22 116,87 +0,3% 0,35 +61,1%
Brent/ICE 117,97 117,61 +0,3% 0,36 +56,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.862,82 1.868,55 -0,3% -5,74 +1,8%
Silber (Spot) 22,28 22,31 -0,2% -0,03 -4,4%
Platin (Spot) 1.033,98 1.025,00 +0,9% +8,98 +6,5%
Kupfer-Future 4,51 4,55 -1,0% -0,05 +1,3%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/err
(END) Dow Jones Newswires
June 03, 2022 09:45 ET (13:45 GMT)
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